Die Motorradsaison 2015 beginnt

Die Motorradsaison 2015 beginnt

NIEDERBAYERN. Fast jeder 5. tödliche Motorradunfall in Bayern ereignete sich 2014 in Niederbayern. Pünktlich zum Frühjahr startet im April die Motorradsaison. In diesem Zusammenhang lud das Polizeipräsidium Niederbayern zu einem Pressefrühstück ein. Neben der Bekanntgabe der Motorradunfallzahlen 2014 berichtete ein Motorradfahrer eindrucksvoll von seinem schweren Unfall und den sich daraus ergebenden Folgen für sein Leben.

Mit 968 Motorradunfällen konnte das Polizeipräsidium Niederbayern im letzten Jahr, im Vergleich zum Vorjahr (963 Motorradunfälle) einen leichten Anstieg verzeichnen. Dabei wurden 295 Personen schwer verletzt und 22 Motorradfahrer getötet. Jeder fünfte Motorradfahrer in Bayern verunglückte auf Niederbayerns Straßen. Die Hälfte der Motorradunfälle wurden dabei allerdings von Pkw-Fahrern verursacht.


Diagnose Querschnittslähmung

Michael L. (21 Jahre) berichtete im Rahmen des Pressefrühstücks eindrucksvoll von seinem Motorradunfall, der sich im März 2011, in Steinbach bei Landshut, ereignete. Gerade mal vier Tage hatte der damals 18-Jährige sein Motorrad zugelassen. Zusammen mit einem Freund starteten sie mit den Motorrädern zu einer Rundfahrt. In einer Rechtskurve fuhr er mit ca. 100 km/h geradeaus und stürzte. Als Unfallfolge wurde ein gebrochener Rückenwirbel diagnostiziert. Nach mehr als drei Monaten Krankenhausaufenthalt und stundenlangen, schwierigsten Operationen kämpfte er sich zurück ins Leben. Trotz der Querschnittslähmung hat er es geschafft sich einen weitgehend selbständigen Alltag aufzubauen. Michael L. musste seinen Pkw-Führerschein neu erwerben und ist mittlerweile als Sachbearbeiter beim Polizeiverwaltungsamt in Straubing tätig. Trotz des schweren Schicksalsschlages und des Leidensweges hat er dabei seinen Lebensmut und seine positive Lebenseinstellung nicht verloren.


Lebensgefahr durch manipulierte Krafträder

Gerade junge Fahrzeugführer sind besonders häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. Dabei ist der Reiz, sein Mofa oder Moped zu manipulieren, um höhere Fahrgeschwindigkeiten zu erreichen, besonders groß. Endgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h sind dabei keine Seltenheit, wie sich bei den Polizeikontrollen zeigt. Dabei sind die Gefahren für Mofa- und Mopedfahrer enorm, wie aus einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hervorgeht. In einem Crashtest der UDV, der unter www.youtube.com/unfallforschung zu sehen ist, wird deutlich, wie verheerend die Folgen einer Kollision mit einem Pkw für einen Rollerfahrer sind. Laut Siegfried Brockmann (Leiter der Unfallforschung der Versicherer) kann ein Rollerfahrer einen solchen Zusammenstoß kaum überleben.
Auch das Polizeipräsidium Niederbayern warnt davor, unzulässige Veränderungen am Kraftrad vorzunehmen, da sich hierbei sowohl das Brems- als auch das Fahrverhalten ändern können. Meist sind die Kraftfahrzeuge nicht für manipulativ erhöhte Geschwindigkeiten ausgelegt. Auch ist unter Umständen eine andere Fahrerlaubnis erforderlich.

Insgesamt kamen im Jahr 2014, in Niederbayern, fünf Mofa- und Mopedfahrer ums Leben, 68 wurden schwer und 243 leicht verletzt.

Ausführliche Erkenntnisse aus der Unfallforschung der Versicherer finden sie unter


http://udv.de/de/verkehrsteilnehmer/motorradfahrer


Schwerer Verkehrsunfall mit Traktor

Im März 2014 ereignete sich in Ruhmannsfelden ein folgenschwerer Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Traktor, bei dem der Motorradfahrer starb. Verkehrsunfälle mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen stellen zwar eher eine Seltenheit dar, jedoch sind die Unfallfolgen für den Motorradfahrer oft gravierend. Schwerste bis tödliche Verletzungen sind oft die Folge.

Aus diesem Grund hat die Unfallforschung der Versicherer sich in einer deutschlandweiten Studie mit diesen Unfällen beschäftigt. Als Ergebnis kam der UDV zu der Feststellung, dass die Unfallschwerpunkte vor allem im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen liegen. Die niedrigen Ausgangsgeschwindigkeiten, vor allem beim Einbiegen und Abbiegen, stellen für die Motorradfahrer ein erhöhtes Gefahrenpotential dar. Schwere Unfälle ereignen sich dabei vor allem außerorts. (Quelle: Unfallforschung der Versicherer).

Diese Erkenntnisse decken sich annähernd mit den Erfahrungen des Polizeipräsidiums Niederbayern. Die Ergebnisse der Unfallforschung der Versicherer und können unter dem Link


http://udv.de/de/medien/mitteilungen/wenige-schwere-unfaelle-traktoren


nachgelesen werden. Ein Crashtestfilm des UDV ist unter


www.youtube.com/Unfallforschung


zu sehen.

Medienkontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Manfred Vormittag, POK, 09421-868-1012
Veröffentlicht am 25.03.2015 um 14.20 Uhr.



Quelle: Bayerische Polizei