LKA-NI: Erneute Festnahme eines mutmaßlichen Seepiraten

20.03.2015 – 11:09

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Hannover (ots) – Es ist bereits der dritte Fall, bei dem die akribische Spurensuche der niedersächsischen Ermittler am Horn von Afrika zum Erfolg führte. Am 13.03.2015 kontrollierten Beamte der Bundespolizeiinspektion Rosenheim im Bereich des Grenzübergangs Kiefersfelden einen italienischen Reisebus und seine Insassen. Dabei überprüften sie auch einen somalischen Staatsbürger, der für seine Einreise einen offensichtlich totalgefälschten italienischen Fremdenpass benutzte. Im Rahmen der sich anschließenden erkennungsdienstlichen Behandlung wurde festgestellt, dass seine Fingerabdrücke bereits registriert waren. Sie stammen von der Marida Marguerite, die vor fünf Jahren von somalischen Piraten entführt wurde. Der mutmaßliche Seepirat wurde dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück und das Landeskriminalamt Niedersachsen untersuchen nunmehr die konkreten Umstände des Spurenfundes. Die Ermittlungen dauern an.

Zum Hintergrund der Schiffsentführung Marida Marguerite: Das Schiff wurde von einer Reederei betrieben, die in Haren/Ems ansässig ist. Es hatte einen Wert von ca. 25 Millionen $. Der Wert der Ladung (Benzol und Öl) betrug ca. 10 Millionen $; auf dem Schiff befanden sich 22 Besatzungsmitglieder. Das Schiff wurde von den Piraten mit Raketen und Maschinengewehren beschossen und dann geentert. Während der Dauer der Geiselnahme, die sich von An-fang Mai 2010 bis zum 27. Dezember 2010 hinzog, wurden die Besatzungsmit-glieder in kaum zu schildernder Weise fürchterlich gequält. Mehrfach wurden Scheinhinrichtungen durchgeführt. Einzelne Besatzungsmitglieder wurden stundenlang und grausam gefoltert. Das Schiff wurde erst freigegeben, nachdem ein Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen Dollar über dem Schiff abgeworfen worden war.

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Quelle: news aktuell / dpa