Pressegespräch – Kriminalstatistik

Pressegespräch – Kriminalstatistik

AUGSBURG: „Nordschwaben gehört – auch gemessen an den hohen bayerischen Standards – weiterhin zu den sichersten Regionen in ganz Deutschland!“ So die zusammenfassende positive Bilanz von Polizeipräsident Michael Schwald, anlässlich des Pressegesprächs zur Veröffentlichung der Kriminalstatistik für das Jahr 2014.

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Sicherheitsbericht 2014 des Polizeipräsidiums Schwaben Nord »

Dabei maß der Präsident des Polizeipräsidiums Schwaben Nord dem Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger eine hohe Bedeutung zu: „Jede Körperverletzung, jeder Raubüberfall, jede Sexualstraftat und jeder Wohnungseinbruch ist eine Tat zu viel! Denn nicht nur der materielle Schaden, sondern vor allem die psychischen Folgen sind für die Opfer von Straftaten immens. Sicherheit bedeutet nicht nur objektive Sicherheit, wie sie in der jährlichen polizeilichen Kriminalstatistik zum Ausdruck kommt. Zu Sicherheit gehört ganz maßgeblich auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger“.

Die Zahl der erfassten Straftaten ist mit 41.858 im Vergleich zum Vorjahr um 249 Fälle oder um 0,6 % leicht angestiegen. Betrachtet man die Entwicklung in den letzten 10 Jahren, so beobachten wir seit dem Jahr 2004 (mit 49.294 Straftaten) bis 2014 (mit 41.858 Straftaten) aber einen kontinuierlichen Rückgang der registrierten Straftaten mit leichten Schwankungen zwischen den Jahren.

Als Vergleichsgröße für die Kriminalitätsbelastung dient die sog. Häufigkeitszahl. Die Häufigkeitszahl gibt an, wie viele Straftaten pro 100.000 Einwohner begangen wurden. Diese ist für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord im vergangenen Jahr um 13 Punkte auf 4.820 leicht gesunken und stellt einen absoluten Spitzenwert dar. Wir liegen damit erneut deutlich unter dem – im Bundesvergleich bereits sehr guten – bayerischen Wert von 5.164 und unterschreiten zum vierten Mal in Folge die 5.000er Marke. Im Jahr 2004 hatten wir noch fast 5.800 Straftaten pro 100.000 Einwohner.
Die niedrige Häufigkeitszahl unterstreicht den anhaltend hohen Sicherheitsgrad in unserem Zuständigkeitsbereich.

Der Erfolg polizeilicher Arbeit bemisst sich ganz maßgeblich auch an der Aufklärungsquote. Mit einer hervorragenden Aufklärungsquote von 67,3 % liegen wir zwar um 1,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis, aber immer noch deutlich über dem bayernweiten Schnitt von 64,4 %. Das heißt: Trotz des geringen Rückgangs werden mehr als zwei Drittel der registrierten Straftaten in Nordschwaben aufgeklärt!
Im Bereich der Diebstahlsdelikte insgesamt war für das Jahr 2014 nur eine leichte Steigerung der Fallzahlen zu verzeichnen, von 12.446 auf 12.710 Delikte, was einer Steigerung von 2,1% entspricht. Davon nimmt der Wohnungseinbruch an sich nur einen kleinen Teil ein, nämlich 629 Fälle, die aber gegenüber dem Vorjahr um 65,5%, das sind 249 Fälle, gestiegen sind. Die hohe prozentuale Steigerung ist auch auf das niedrige Ausgangsniveau des Jahres 2013 im Polizeipräsidium Schwaben Nord zurückzuführen.

In diesem Zusammenhang betonte Polizeipräsident Schwald, dass der Kampf gegen die vielfach überregional agierenden Wohnungseinbrecher im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord weiterhin „allerhöchste Priorität“ habe. Neben den zahlreichen polizeilichen Maßnahmen von der kriminalpräventiven Beratung, über die verstärkte Streifenpräsenz in den Wohngebieten bis hin zur kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit sei auch die Wachsamkeit der Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung. Schwald: „Es ist nicht egal, was in Nachbars Garten geschieht. Rufen sie stets den Notruf 110, wenn Sie etwas Verdächtiges wahrnehmen. Dafür ist der Notruf da. Sicher ist sicher!“

Auch im Bereich der Straßenkriminalität (das sind beispielsweise Vergewaltigungen oder exhibitionistische Handlungen, Diebstahlsdelikte an Kfz, Sachbeschädigungen oder Straßenraub) wurde nur eine geringe Steigerung von 7.017 auf 7.092 Fälle (+ 1,1%) verzeichnet. Im Langzeitvergleich wird aber deutlich, dass die Straßenkriminalität in den letzten 10 Jahren (2005: 8.901 erfasste Fälle) erheblich abgenommen hat. Innerhalb der zur Straßenkriminalität zählenden Graffitidelikte wurde eine Steigerung der Fallzahlen von 422 auf 566 Delikte festgestellt. Davon wurden allein in der Stadt Augsburg im vergangenen Jahr 331 Sachverhalte polizeilich aufgenommen. Allerdings gelang es der Polizei im letzten Jahr zwei Täter festzunehmen, denen über 170 Fälle nachgewiesen werden konnten.

Die Anzahl der erfassten Fälle im Bereich der Gewaltkriminalität (Tötungsdelikte, Vergewaltigungen, schwerere Körperverletzungs- oder Raubdelikte) stieg von 1.253 auf 1.366 Vorgänge. In diesem Deliktsbereich wurden im Jahr 2014 insgesamt 1.172 Fälle geklärt.

Den gestiegenen Fallzahlen in den geschilderten Bereichen stehen aber auch Deliktsbereiche gegenüber, in denen teilweise erhebliche Rückgänge verzeichnet wurden, beispielsweise bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten ein Rückgang um 918 auf 7.608 Fälle (-10,8%) oder bei den Betrugsfällen eine Abnahme von 829 auf 6.176 Fälle (-11,8%).

Weitere Informationen zur Kriminalitätsstatistik insbesondere auch zu den Regionen sind im aktuellen Sicherheitsbericht 2014 zu finden, der im Internet abrufbar ist.



Quelle: Bayerische Polizei