19.03.2015 – 12:30
Kreis Dithmarschen (ots) – Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Dithmarschen ist im Jahr 2014 erfreulicherweise erneut gesunken und erreicht damit zum wiederholten Male den niedrigsten Stand seit 1980. Im Vergleich zu 2013 erfolgte ein geringfügiger Rückgang der Straftaten um 0,8 Prozent, während die Zahl im Lande um 1,2 Prozent auf 202.301 Taten angewachsen ist. Der Kreis rangiert in der Betrachtung der regionalen Verteilung innerhalb Schleswig-Holsteins mit 7.189 bekannt gewordenen Straftaten an vorletzter Stelle – die Gefahr, in Dithmarschen Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich geringer als in den meisten anderen Teilen des Landes.
Mit den Zahlen zeigte sich der Behördenleiter Norbert Trabs sehr zufrieden. Er lobte insbesondere vor dem Hintergrund der Umorganisation der Polizeidirektion Itzehoe die um 3,6 Prozent auf 51,5 Prozent (2013: 47,9 Prozent) gestiegene Aufklärungsquote, die damit über der des Landes (51,2 Prozent) liegt. Norbert Trabs wies jedoch darauf hin, dass die positive Entwicklung der Fallzahlen keinesfalls eine Arbeitsreduzierung für die Polizei im Kreis Dithmarschen bedeutet. Denn außerhalb des täglichen Reaktionsdienstes leisteten die Beamten im vergangenen Jahr zahlreiche Einsatzstunden bei spontan zu bewältigenden Einsatzlagen, aber auch bei planbaren Events. Und auch 2015 stehen zahlreiche Einsätze innerhalb und außerhalb der Behörde an, die nur mit hohem Personalaufwand abzuwickeln sind. Genannt seien da nur das Wacken Open Air, aber auch das G7-Außenministertreffen in Lübeck. Des Weiteren steigen die Anforderungen an die Sachbearbeitung der Kriminal- und Schutzpolizei stetig mit immer komplexer und spezifischer werdenden Ermittlungsverfahren sowie den zunehmenden Ansprüchen der Gerichte an die Beweisführung.
Diebstahlsdelikte machen erneut den größten Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten aus. Sie umfassen mit 46,9 Prozent knapp die Hälfte der registrierten Fälle. Während die Zahlen im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls nahezu stagnieren (354 Fälle in 2013, 357 in 2012), sanken sie beim schweren (1.654 Taten in 2013, 1.851 in 2012) und einfachen Diebstahl (1.757 Taten in 2013, 1.872 in 2012) im Vergleich zum Vorjahr. Die Fallzahlen beim Ladendiebstahl sind mit einem Minus von 47 Fällen auf 388 rückläufig. Die Fahrraddiebstähle gingen sehr deutlich zurück, sie schlugen mit 388 Taten zu Buche und erfuhren damit ein Minus von 19,2 Prozent.
Im Bereich der Rohheitsdelikte werden mit 1.030 Fällen neun mehr als 2012 notiert – damit nahmen die Zahlen erstmals wieder leicht zu. Die Anzahl der Raubtaten (58) blieb nahezu auf dem Level des Vorjahres. 777 Körperverletzungen gelangten der Polizei zur Kenntnis, elf weniger als im vergangenen Jahr.
Die Zahl der erfassten Straftaten bei den Vermögens- und Fälschungsdelikte stagniert (933). Den Hauptanteil daran hat der Betrug mit 672 Taten. 312 Mal (2012: 299) war das Internet das Tatmittel, was sicherlich eine Vision für die Zukunft zulässt.
2013 wurden 2.826 Tatverdächtige ermittelt, 745 davon (- 98) waren jünger als 21 Jahre. Jugendtypische Taten sind Raubdelikte, Sachbeschädigungen, Diebstahl und Körperverletzungen. Im Kreis Dithmarschen gingen knapp 59,3 Prozent der Raubtaten auf das Konto von Menschen unter 21 Jahren.
Damit wird, so der Itzehoer Polizeichef, neben dem Einbruchdiebstahl aus Wohnungen die Bekämpfung der Jugendkriminalität ein weiterer Schwerpunkt der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung bleiben. An den rückläufigen Zahlen der jungen Tatverdächtigen zeigt sich, dass die Arbeit der Ermittlungsgruppe Jugend bei der Kriminalpolizeistelle Itzehoe durchaus Früchte trägt. Um rund 30 Personen, die als jugendliche Intensivtäter gelten, kümmern sich die Beamten gesondert, um schnelle und abgestimmte Reaktionen von Justiz, Polizei und Jugendhilfe zu ermöglichen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 ist ab sofort als Gesamtwerk im Internet abrufbar.
https://www.polizei.schleswig-holstein.de/internet/DE/Organisation/PDItzehoe/pditzehoe_node.html
Merle Neufeld
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