POL-OG: Ortenaukreis, Baden-Württemberg – Telefonbetrüger nach Schockanrufen in Haft

18.03.2015 – 14:29

Ortenaukreis, Baden-Württemberg (ots) – Ermittlern der Kriminalpolizeidirektion Offenburg ist ein Schlag gegen professionell agierende Telefonbetrüger gelungen. Nach langwierigen Ermittlungen konnten am Montag drei Osteuropäer im Alter zwischen 30 und 43 Jahren in Herborn/Hessen und Heilbronn/BW festgenommen werden. Das am Montag durch Beamte eines Mobilen Einsatzkommandos festgenommene Trio dürfte nach ersten Erkenntnissen für eine Serie sogenannter Schockanrufe, bei denen die Täter in russischer Sprache einen Unglücksfall eines Familienangehörigen vortäuschen und zur außergerichtlichen Schadensregulierung Bargeld fordern, verantwortlich sein. Auf die Spur der Bande sind die Ermittler erstmalig nach einem betrügerischen Anruf bei einer 53-Jährigen im Ortenaukreis gekommen. Dort wurde Anfang Februar nach einem `Schockanruf` ein fünfstelliger Bargeldbetrag erlangt. Einer der Täter hatte sich als Rechtsanwalt ausgegeben und dem Opfer erzählt, dass ein Familienmitglied einen Unfall verursacht habe, bei dem ein Kind verletzt worden sei. Zur sofortigen Behandlung des jungen Unfallopfers und um zu verhindern, dass die Polizei eingeschaltet werde, sei ein fünfstelliger Bargeldbetrag notwendig. Dieselbe Masche verhalf den Männern jetzt am Montagvormittag in Heilbronn zu einem vierstelligen Bargeldbetrag. Auch dort wurde einem ahnungslosen Opfer am Telefon vorgegaukelt, dass sich Angehörige in einer Notlage befänden und nur durch einen schnellen Bargeldtransfer aus ihrer misslichen Situation befreit werden können. Den vorangegangenen Ermittlungen der Offenburger Kriminalisten ist es zu verdanken, dass die Übergabe des erbeuteten Geldes an einen Hintermann auf einem Parkplatz an der A 45 bei Herborn in Hessen von Einsatzkräften beobachtet werden konnte. So war es möglich, die beiden Abholer sowie den Hintermann samt Beute festzunehmen.

Alle drei Männer sitzen seit gestern Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg und Vorführung bei verschiedenen Amtsgerichten wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigem Betrug in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu weiteren Taten dauern an. Die Ermittler vermuten, dass das Trio in wechselnder Besetzung für weitere Taten zumindest in Süddeutschland und in Nordrhein-Westfalen verantwortlich ist.

/pb

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Quelle: news aktuell / dpa