17.03.2015 – 08:00
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Darmstadt/ Südhessen (ots) – Für das Jahr 2014 registrierte die Polizeiautobahnstation Südhessen auf den südhessischen Autobahnen 2145 Verkehrsunfälle. Ein Jahr zuvor waren es noch 2192 Verkehrsunfälle, so dass ein leichter Rückgang um 47 Fälle oder -2,14 Prozent zu verzeichnen ist.
--- (s. grafische Darstellung in der beigefügten PDF-Datei) ----
Dieser leichte Rückgang spiegelt sich allerdings in der Anzahl der verunglückten Menschen nicht wieder. Im Vergleich zu 2013 stieg die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden um 38 Fälle auf 368 Verkehrsunfälle und nahm somit um + 11,52 Prozent zu. Auch die Anzahl der dabei verunglückten Personen stieg an, von 564 im Jahr 2013 auf 615 im Berechnungszeitraum 2014. Damit wurde im Vorjahresvergleich eine Zunahme von 9,04 Prozent an verunglückten Personen registriert. Die Höhe der Sachschäden erreichte auch 2014 einen Wert von 15 Millionen Euro, dieser Schadenswert wurde auch im Jahr 2013 festgestellt und ist in der Entwicklung der letzten Jahre etwa gleichbleibend. Auf dem Gebiet der südhessischen Bundesautobahnen sank die Zahl der Verkehrsunfallfluchten im Jahr 2014 um 29 Fälle oder 9,54 Prozent. 275 Verkehrsunfallfluchten sind 2014 erfasst, dabei verunglückten 50 Menschen. Im Jahr 2013 waren es noch 304 Fälle von Fluchten, dabei verunglückten 49 Personen. 2014 wurden neun Personen bei Verkehrsunfällen mit Flucht schwer verletzt, 40 leicht verletzt und ein Mann getötet. Erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten auf der Autobahn um 4,35 Prozent anstieg. Damit wurden 48 Prozent der Unfallfluchten in 2014 aufgeklärt. Ein tragischer Fall ereignete sich am Morgen des 16.12.2015 auf der BAB 5 bei Weiterstadt. An einer genehmigten Tagesbaustelle wurde ein Arbeiter, der auf dem Standstreifen tätig war, von einem Pkw erfasst und getötet. Der Fahrer, der verkehrswidrig nach rechts auf den Standstreifen abgekommen war, flüchtete nach der Kollision. Zunächst waren weder das Fahrzeug noch dessen Führer bekannt. Im Rahmen von intensiven Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen konnte dieser Fall zeitnah aufgeklärt werden. An den 2145 Verkehrsunfällen auf südhessischen Autobahnen waren 470 x junge Fahrer (Alter von 18-24 Jahren) beteiligt. Im Vergleich mit dem Vorjahr reduzierte sich damit der Anteil dieser Risikogruppe, allerdings sind schwerere Folgen zu beklagen. Die Anzahl verunglückter junger Fahrer stieg um 23 Prozent (von 100 im Jahr 2013 auf 123 im Jahr 2014) an. Zwei junge Fahrer wurden getötet, 24 schwer und 97 leicht verletzt. An den 2145 Verkehrsunfällen waren 156 Menschen aus der Altersgruppe 65+ beteiligt, was im Vergleich zum Vorjahr mit 147 Fahrzeuglenkern ein Anstieg von knapp über 6 Prozent bedeutet. Keine Person dieser Altersgruppe verunglückte tödlich, 8 Personen wurden schwer, 18 Personen wurden leicht verletzt. Die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr unauffällig.
20 Kradfahrer verunfallten 2014 auf den südhessischen Autobahnen, dabei wurden sieben Personen schwer verletzt, 11 leicht verletzt und zwei Motorradfahrer blieben unverletzt. In einem Fall verunglückte ein Kradfahrer aufgrund seiner Alkoholisierung so schwer, dass Lebensgefahr bestand (Alleinunfall). Im Vorjahresvergleich, mit 11 Zweiradunfällen und 8 verunglückten Zweiradführern ist im Jahr 2014 ein Anstieg der Unfallzahlen und der verunglückten Personen festzustellen. Im Vergleich mit 2013 (703 VU und 35 verunglückte Personen) fielen die Anzahl der Gesamtunfälle mit Lkw im Jahr 2014 um 48 auf den Stand von 655 (-6,83 Prozent, bei 33 verunglückten Personen).Drei LKW-Fahrer starben, fünf wurden schwer und 25 leichtverletzt. Im Vergleich der letzten Jahre fällt auf, dass sich die Unfallzahlen mit schweren LKW reduzierten, die Anzahl verunglückter Personen in etwa stabil blieb. Die drei tödlichen Verkehrsunfälle, bei denen jeweils die Lkw-Führer verstarben, waren 2 x auf Abstand (im Zusammenspiel mit Unaufmerksamkeit) und einmal auf einen technischen Defekt (Reifenplatzer, dadurch Durchbrechen Mittelleitplanken und Kollidieren mit Gegenverkehr) zurückzuführen. Auf den südhessischen Autobahnen wurden 144 Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung registriert. Das sind zwar 23 Fälle weniger als 2013, dennoch ein im Vergleich mit den Werten der letzten 5 Jahre der zweithöchste Wert. 2 Personen wurden durch Wildunfälle schwer-, 6 leicht verletzt.
Wieder sind als häufigste ermittelte Unfallursache der Abstand und die Geschwindigkeit festgestellt. 663 x war ein fehlerhafter Abstand der Hauptgrund für Verkehrsunfälle. 198 x wurden dadurch Personen verletzt oder auch getötet. Dreimal starben Menschen als Lkw oder Pkw auf ein Stauende auffuhren. 364 x war nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache, wodurch 254 Menschen verunglückten. Neben 2 Verkehrstoten wurden 42 Menschen schwer und 210 Personen aus diesem Grund leicht verletzt. Die dritthäufigste Unfallursache ist fehlerhaftes Überholen. Hier machen Fahrzeugführer vorwiegend beim Aus- oder Einscheren Fehler die wiederholt zu Unfällen führen (122 x bei Pkw-Führern, 48x bei Lkw-Fahrern).
Erfreulich ist, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle, die durch Alkohol- und/oder Drogeneinwirkung verursacht wurden nochmals abnahm. 32 Verkehrsunfälle mit dieser Ursache wurden registriert, 2013 waren es 37, 2012 noch 53. Allerdings waren die Folgen der 2014 festgestellten Alkohol- und Drogenunfälle schwerer als im Vorjahr. Neben einem Toten waren 8 schwerverletzte Personen und 19 leichtverletzte Personen zu beklagen.
Zur fehlerhaften Einschätzung des Abstandes ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in vielen Fällen die oft schwierig nachweisbare Ablenkung der Fahrzeugführer als Unfallursache anzuführen. Durch die Kräfte der Polizeiautobahnstation wird bei Kontrollen permanent und wiederholt in zielgerichteten Aktionen das missbräuchliche Benutzen von Handys und Smartphones in hoher Anzahl festgestellt und verfolgt. Der Fall eines Lkw Fahrers ragte dabei heraus. Er fiel den Kontrollkräften während der Fahrt hinter dem Steuer sitzend auf, als er mit seinem Laptop einen Pornofilm abspielte. Der Mann wurde kontrolliert und der Verstoß entsprechend geahndet.
Auch im Jahr 2015 wird das Polizeipräsidium Südhessen seinen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Neben regionalen Kontrollmaßnahmen werden mit den europa- bzw. landesweiten Programmen „TISPOL (Traffic Information System Police)“ und „(B)RENNPUNKT“ themenbezogene Schwerpunkte gesetzt. Die Bekämpfung der Hauptunfallursachen „Geschwindigkeit“ wird dabei im Mittelpunkt stehen. Vor allem aber gilt es negative Entwicklungen schnell zu erkennen, um mit gezielten Präventions- und Verkehrsüberwachungsmaßnahmen die Unfallzahlen insgesamt auf einem niedrigen Niveau zu halten.
Hinweis für die Medienvertreter:
Die grafischen Darstellungen und Tabellen sind in der digitalen Pressemappe als PDF-Datei eingestellt
Ansprechpartner für Rückfragen: Erster Polizeihauptkommissar Styra, Telefon: 06151 / 8756-100.
Weitere Informationen und Zahlen zu den einzelnen Kommunen finden Sie im Internet unter www.polizei.hessen.de unter der Rubrik PP Südhessen – Statistik
ots Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4969
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