15.03.2015 – 15:40
Hamburg (ots) – 2,8 Promille- Mann stürzt im S-Bahnhaltepunkt Reeperbahn auf S-Bahngleise- Couragierte Passanten verhindern ein Überrollen des 30-Jährigen-
Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei stürzte ein betrunkener Mann am 14.03.2015 gegen 07.10 Uhr im S-Bahnhaltepunkt Reeperbahn vom Bahnsteig auf die S-Bahngleise (Gleis 1). Der 30-Jährige blieb im Gleisbereich liegen. Ein bislang unbekannter Mann sprang in das Gleisbett und versuchte vergeblich den Verletzten auf den Bahnsteig zu retten. In diesem Moment fuhr eine S-Bahn der Linie S 3 auf dem betreffenden Gleis in den Haltepunkt ein. Der Helfer sprang daraufhin aus dem S-Bahngleis auf den Bahnsteig. Weitere Passanten am Bahnsteig machten den Triebfahrzeugführer (56) durch Handzeichen auf den Unfall aufmerksam. Der Zugführer erkannte den im Gleisbett liegenden Mann und leitete umgehend eine Schnellbremsung ein. Der S-Bahnzug kam ca. 15 Meter vor dem auf den Gleisen liegenden Mann zum Stehen. Der Verletzte wurde anschließend aus dem Gleisbereich gerettet und mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus verbracht. Der Triebfahrzeugführer wurde abgelöst.
Alarmierte Bundespolizisten waren zur Unfallaufnahme vor Ort und suchten anschließend das betreffende Krankenhaus auf. Der Verunfallte befand sich in der Notaufnahme und konnte sich an den Unfall nicht erinnern. Ein im Krankenhaus durchgeführter Blutalkoholtest ergab einen Wert von 2,8 Promille. Nach jetzigem Sachstand erlitt der Verletzte Prellungen am gesamten Körper sowie Rückenverletzungen. Ermittlungsstand der Bundespolizei: Nach Sichtung der Aufnahmen entsprechender Bahnsteigkameras und aufgrund von Zeugenaussagen kann ein Fremdverschulden nach jetzigem Sachstand ausgeschlossen werden. Der Mann stürzte alkoholbedingt vom Bahnsteig auf die S-Bahngleise. (Videomaterial kann nicht zur Verfügung gestellt werden) Durch die Einsatzmaßnahmen ist es im S-Bahnbetrieb zu Verspätungen gekommen; Auskünfte dazu können von der Bundespolizei nicht gegeben werden. Gegen den Beschuldigten wurde ein Strafverfahren eingeleitet; die weiteren Ermittlungen werden von der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt.
Hinweis der Bundespolizei: Aus aktuellem Anlass warnt die Bundespolizeiinspektion Hamburg wiederholt vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen:
Nur durch das couragierte Verhalten (Handzeichen an S-Bahnführer) der Passanten am Bahnsteig sowie dem reaktionsschnellem Verhalten (Schnellbremsung) des Triebfahrzeugführers konnte das Überrollen des Verunfallten aus Hamburg-Eilbek verhindert werden. Leichtsinniges Verhalten – insbesondere unter Alkoholeinfluss- im Bahnbereich kann zu schweren Unfällen führen. Dabei gefährden sich die Personen durch ihr Handeln in vielen Fällen nicht nur selbst, sondern auch Zugreisende oder Helfer. Die Stromschienen im S-Bahnbereich führen 1200 Volt Gleichstrom; eine Berührung ist lebensgefährlich! Triebfahrzeugführer von S-Bahnen können trotz schneller Reaktionen (Schnellbremsung) oftmals eine Kollision bzw. ein Überfahren von Personen nicht mehr verhindern.
Bundespolizeiinspektion Hamburg
Pressesprecher
Rüdiger Carstens
Mobil 0172/4052 741
E-Mail: ruediger.carstens@polizei.bund.de
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