13.03.2015 – 09:00
Rotenburg (ots) – Unfallstatistik im Landkreis Rotenburg (Wümme): Schwere Unfälle gehen deutlich zurück
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LK Rotenburg. Durchschnittlich 15 Mal täglich krachte es im vergangenen Jahr auf den Straßen im Landkreis Rotenburg (Wümme). Für die eingesetzten Polizeibeamten zeigte sich in den meisten Fällen erst an der Unfallstelle, wie schwer die Folgen der Karambolagen waren. Im vergangenen Jahr wurde die Polizei zu 5640 Verkehrsunfällen gerufen. Das entspricht in etwa der Anzahl des Vorjahres. In 4783 Fällen blieb es zum Glück beim Blechschaden – 857 Mal wurden jedoch Personen verletzt, bei 158 Unfällen sogar schwer.
- Erfreuliche Entwicklung -
Trotzdem spricht die Polizei von einer erfreulichen Entwicklung, wenn man es bei der Verkehrsunfallstatistik so sagen darf. Unfälle mit schwerem Personenschaden, also mit Schwerverletzten oder Toten, gingen im Vergleich zum Vorjahr um 12,71 % von 181 auf 158 zurück. Die Anzahl der Getöteten sank von 18 auf 16, die der Schwerverletzten von 198 auf 166. Besonders erfreulich bei diesen rückläufigen Zahlen ist, dass junge Fahranfänger bei den schweren Verkehrsunfällen eher selten Opfer wurden. In der Altersgruppe der 18-24 Jährigen starb ein junger Mann bei einem Unfall, 33 junge Menschen wurden schwer verletzt. 2013 waren es noch 41 gewesen.
„Möglicherweise trägt das präventive Fahrschulprojekt, das die Polizei im Landkreis Rotenburg in Zusammenarbeit mit den Fahrschulen bei der Ausbildung junger Fahranfänger seit einigen Jahren durchführt, Früchte“, so Polizeihauptkommissar Rüdiger Radtke, Unfallexperte der Rotenburger Polizei.
Eine ähnliche Tendenz spiegelt sich auch auf Niedersachsens Straßen wider. In der landesweiten Unfallstatistik konnte Innenminister Boris Pistorius am Donnerstag den zweitniedrigsten Stand bei Unfalltoten seit der Erfassung vor 60 Jahren verkünden. Im Vergleich zu anderen Bundesländern habe sich Niedersachsen trotz bundesweit gestiegener Zahl nicht verschlechtert.
- Unfallursache Geschwindigkeit -
Zu hohe Geschwindigkeit auf den Landstraßen ist nach wie vor Hauptgrund der meisten schweren Unfälle. Im waldreichen Landkreis Rotenburg (Wümme) stellen die Bäume am Fahrbahnrand ein zusätzliches Risiko dar. Von 857 Verkehrsunfällen mit Verletzten endeten 104 an einem Straßenbaum. Autofahrerinnen und -fahrer werden weiterhin mit Geschwindigkeitskontrollen, wie beim Blitzmarathon, durch Polizei und Landkreis auf freier Strecke rechnen müssen. Auch der diesjährige Verkehrsgerichtstag in Goslar hat mit der Forderung von Tempo 80 auf Bundes- und Landesstraßen ein klares Signal in diese Richtung gesendet.
- Problemfeld Radfahrer
Eher unerfreulich bezeichnet Radtke die Entwicklung bei Radfahrerunfällen. 111 Mal setzten Radler die Ursache für einen Unfall. Besonders auffällig sei dabei, dass es sich oftmals um jugendliche Radfahrer gehandelt hat, die verunglückten. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Statistik der bei Unfällen verletzten Kinder wider. Im Vergleich zum Vorjahr stieg diese Zahl von 68 auf 84 an. Davon sind allein 50 Kinder und Jugendliche als Radfahrer verletzt worden.
- Alkohol und Drogen
Regelmäßige Alkohol- und Drogenkontrollen durch die Polizei haben die Unfallursache, die noch vor Jahren ein Hauptgrund schwerer Verkehrsunfälle gewesen ist, in den Hintergrund gedrängt. 80 Unfälle waren 2014 auf Alkohol am Steuer oder Lenker zurückzuführen. Im Vorjahr waren noch 89 Fahrerinnen und Fahrer mit zuviel Promille im Blut verunglückt. 450 Mal erwischte die Polizei allerdings auch Verkehrsteilnehmer, bevor es zu einem Verkehrsunfall durch Alkohol oder Drogen gekommen war. Dabei traf es deutlich mehr Männer als Frauen. In 399 Fällen wurde das männliche Geschlecht um Blut gebeten, 51 Mal war es eine Frau. Mit den Blutproben weist die Polizei Alkohol-, Drogen- und auch Medikamentenmissbrauch nach.
- Wildunfälle
Mit 1588 von insgesamt 5640 Unfällen war im letzten Jahr fast jeder vierte Unfall auf einen Zusammenstoß mit Wild zurückzuführen. Dabei verzeichnet Radtke einen leichten Rückgang um 6,6 Prozent, allerdings immer noch auf einem hohen Niveau. Bei den meisten dieser Unfälle blieb es jedoch beim Blechschaden. Verletzte waren die Ausnahme.
- Hansalinie A1
Das Unfallgeschehen auf dem Streckenbereich der Hansalinie A1 im Landkreis Rotenburg (Wümme) war 2014 fast unverändert. 564 Verkehrsunfälle registrierte die Statistik. Entgegen dem Landkreistrend wurden dort jedoch mehr Personen verletzt als noch im Jahr zuvor. Fünf Menschen erlitten den Unfalltod, 23 Insassen wurden schwer verletzt. Insbesondere bei Glätteunfällen war es auf der Strecke zwischen Hamburg und Bremen zu einer Reihe schwerer Unfälle gekommen.
Ende April setzt sich die Unfallkommission im Landkreis Rotenburg zusammen und berät wie in jedem Jahr darüber, wie mögliche Gefahrenstellen beseitigt werden können. Vertreter der Polizei, des Landkreises, der Kommunen, der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, der Verkehrswacht und des ADAC treffen sich zu diesem Termin bei der Polizeiinspektion in Rotenburg.
Bildunterschrift 1: Alkohol- und Drogenkontrollen der Polizei greifen
Bildunterschrift 2: Auto kollidiert mit Motorrad
Bildunterschrift 3: Eis und Schnee auf der A1
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Rotenburg
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