POL-OS: Verkehrsunfallstatistik 2014 in der Polizeidirektion Osnabrück

13.03.2015 – 15:20

  • POL-OS: Verkehrsunfallstatistik 2014 in der Polizeidirektion Osnabrück
    Vorstellung der Zahlen für die Polizeidirektion Osnabrück: Polizeipräsident Bernhard Witthaut und die Leiterin des Dezernates 12 Andrea Menke.

  • POL-OS: Verkehrsunfallstatistik 2014 in der Polizeidirektion Osnabrück
    Polizeipräsident Bernhard Witthaut und die Leiterin des Dezernates 12 Andrea Menke stellten die Verkehrsunfallstatistik 2014 für die Polizeidirektion Osnabrück vor.

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Osnabrück (ots) – Unfallzahlen gestiegen – Mehr Schwerverletzte und Verkehrstote

„Die Zahlen sind alarmierend“ stellte Polizeipräsident Bernhard Witthaut zu Beginn der diesjährigen Pressekonferenz am 13. März 2015 unmittelbar heraus. Nach einer positiven Entwicklung im vorherigen Jahr, stieg die Anzahl der Verkehrstoten von 80 auf 93. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 1.279 auf 1.414. Insgesamt kam es vom Teutoburger Wald bis zu den Inseln Ostfrieslands zu 33.191 Verkehrsunfällen, das bedeutet eine Steigerung von 1,74%.

Ablenkungen im Straßenverkehr

Ein Problemfeld aus Sicht der Polizei: Ablenkungen, die die Teilnahme am Straßenverkehr für den einzelnen Verkehrsteilnehmer zur Nebensache werden lassen. „Die vielen Nebenbeschäftigungen, die während der Fahrt vorgenommen werden, wie den Status bei Facebook checken oder schnell eine Whats App Nachricht versenden, führen zu einer gefährlichen Reizüberflutung“ erläuterte Polizeidirektorin Andrea Menke, Leiterin des Dezernates 12 – Einsatz und Verkehr – der Polizeidirektion Osnabrück. Deshalb ist die Handynutzung am Steuer als Unfallursache nun im Fokus: „Sobald nach einem Verkehrsunfall mit schwerem Personenschaden der Verdacht aufkommt, werden wir Handys als Beweismittel sicherstellen“ erklärte Witthaut dazu. Gezielt soll durch diese Maßnahme das Entdeckungsrisiko erhöht werden, denn das Dunkelfeld bei der Nutzung von Handys und Smartphones ist hoch. Die Entwicklung der Unfallzahlen solle jeden Verkehrsteilnehmer zum Nachdenken anregen, betonte Witthaut zusätzlich: „Die Teilnahme am Straßenverkehr darf nicht zur Nebensache werden.“

Hauptunfallursache Geschwindigkeit

Hauptunfallursache ist und bleibt überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit. Die Anzahl der Schwerverletzten stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 10% auf 1.414. Die Folgen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen in Deutschland wirken im europäischen Vergleich jedoch nicht sehr abschreckend. „Leider beginnt ein Umdenken bei Rasern anscheinend erst dann, wenn es an das eigene Portemonnaie geht, obwohl die Zahlen schon alarmierend genug sind“, daher sei ein Angleichen der Bußgeldsätze auf europäischer Ebene durchaus denkbar, äußerte der Polizeipräsident. Konzentrierte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen sind auch in diesem Jahr Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Am 16. April 2015 findet der 3. bundesweite „24-Stunden-Blitzmarathon“ statt, an dem sich erstmals auch weitere europäische Staaten beteiligen.

Risikogruppen im Fokus

Im Rahmen der Pressekonferenz in der Direktion wurde ein weiterer Schwerpunkt des zurückliegenden Jahres betrachtet: Der Anteil älterer Verkehrsteilnehmer am Unfallgeschehen, insbesondere im Hinblick auf Unfälle mit Fahrradfahrern: 14 Menschen verloren bei Fahrradunfällen in der Polizeidirektion ihr Leben, die Hälfte davon war älter als 65 Jahre. E-Bikes und Pedelecs unterstützen die Mobilität bis ins hohe Alter und erleichtern die Bewältigung des Alltags. Aber auch die Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden. Die höhere Geschwindigkeit verschärft die Unfallfolgen. Auch Selbstüberschätzung und eigenes Fehlverhalten führten im vergangenen Jahr zu Unfällen. Insgesamt stieg die Anzahl der Unfälle mit Fahrradfahren um ca. 11% in der Direktion auf 2.431, 353 Menschen wurden schwerverletzt. Im ersten Quartal 2014 wurden doppelt so viele Fahrradfahrer im Straßenverkehr schwer verletzt wie 2013 (1. Quartal 2013: 30, 1. Quartal 2014: 63), ein Beleg, dass sich der milde Winter auch in diesem Bereich ausgewirkt hat.

Ausblick für das Jahr 2015

Im Hinblick auf die Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen kündigten Polizeipräsident Witthaut und Dezernatsleiterin Andrea Menke regionale, landesweite und länderübergreifende Verkehrsüberwachungsmaßnahmen an. Im April ist bereits der 3. Bundesweite „Blitzmarathon“ geplant, über die Grenzen Deutschlands hinaus. Zudem wird eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern in allen Feldern der Verkehrssicherheitsarbeit angestrebt, insbesondere im Hinblick auf Präventionsmaßnahmen. „Wir arbeiten mit großer Energie auf unterschiedlichen Ebenen daran, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Einen Beitrag dazu kann jeder einzelne Verkehrsteilnehmer leisten“ so Witthaut abschließend.

Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik unter: www.pd-os.polizei-nds.de/aktuelles/

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Nadine Kluge
Telefon: 0541/327-1034
E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen
http://www.pd-os.polizei-nds.de

Quelle: news aktuell / dpa