13.03.2015 – 12:29
Hameln (ots) – (Hameln) Trotz eines leichten Rückgangs bei der Gesamtunfallzahl (im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden wurden im Jahr 2014 5324 Verkehrsunfälle registriert; im Vorjahr waren es 48 polizeilich aufgenommene Verkehrsunfälle mehr) ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Personenschäden von 161 im Jahr 2013 auf 192 gestiegen.
Auch bei den Leichtverletzten musste ein Anstieg von 857 auf 868 verzeichnet werden. Leider kamen im Gesamtzuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion 3 Menschen mehr bei Verkehrsunfällen ums Leben, als es im Vorjahr der Fall war. Während 2013 13 Personen durch Verkehrsunfälle starben, waren es 2014 insgesamt 16 Getötete.
Inspektionsleiter Ralf Leopold dazu: „Mit diesem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein und werden es so nicht akzeptieren. Wir haben mit unserer Strategie einen langen Weg eingeschlagen und unser Ziel kann nur bleiben: weniger Tote und Verletzte auf den Straße in unseren beiden Landkreisen. Nur die Fahrer selbst können durch umsichtiges Verhalten Unfälle vermeiden und deshalb werden wir bei ihnen weiter ansetzen.“ Unter den getöteten Personen befanden sich keine Kinder. Auch die Zahl der getöteten Personen aus der Risikogruppe der Senioren (ab 65 Jahre) ist rückgängig. Im Bereich der Schwerverletzten gab es in den Risikogruppen „Junge Fahrer“, Kinder und Senioren leichte Anstiege.
Erfreulich dagegen der Trend bei den sogenannten Baumunfällen. Hier setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Die Gesamtzahl der Baumunfälle ging von 95 im Jahr 2013 auf 87 Unfälle zurück. Noch deutlicher ist der Rückgang bei Baumunfällen, bei denen Personen schwer verletzt wurden: diese Unfälle reduzierten sich von 27 im Jahr 2013 auf 17.
Einen Rückgang gab es auch bei den Verkehrsunfällen, die durch Fahrer verursacht wurden, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen. Die Gesamtzahl verringerte sich in diesem Ursachenbereich von 91 auf 78 (in 68 Fällen war Alkohol die Ursache, in 10 Drogenbeeinflussungen). Bei den Unfällen, die eine erhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit als Ursache haben, gingen die Zahlen von 291 auf jetzt 239 zurück.
Trotz des Rückganges in diesen Ursachenbereichen bleiben Alkohol und Drogen am Steuer sowie Geschwindigkeitsüberschreitungen zusammen mit Vorfahrtsverletzungen, Abbiegefehler und zu geringer Sicherheitsabstand die Hauptunfallursachen.
Die Verkehrssicherheitsarbeit ist unverzichtbarer Teil einer Gesamtsicherheitsstrategie. Ob Verkehrsschule und Fahrradprüfungen mit Schülerinnen und Schülern, die groß angelegten Veranstaltungsreihe „Crash Kurs – Junge Fahrer“ mit Fahranfängern als Zielgruppe oder das Seniorentraining in Bezug auf die mobilen Gehhilfen im Straßenverkehr (wir berichteten bereits über diese Aktionen); all diese Präventionsveranstaltungen dienen der Verkehrssicherheit und sind fester Bestandteil eines Gesamtkonzepts der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, dass in der Zukunft fortgesetzt und intensiviert wird.
Zur Verminderung der Unfallfolgen wurde das Projekt „Weserberglandhelm“ ins Leben gerufen und durch zahlreiche Kooperationspartner initiiert. Häufig kommt es bei diesen Verkehrsunfällen zu Kopfverletzungen, die durch das Tragen eines geeigneten Fahrradhelms minimiert oder sogar verhindert werden können. Die Zahl der verletzten Radfahrer ging von 147 auf 136 zurück.
Einen Negativtrend gibt es bei den Verkehrsunfällen, an den Motorradfahrer beteiligt waren und dadurch verletzt wurden. Die Anzahl der beteiligten Krafträder stieg von 239 (2013) auf 265 an; anstatt 33 wurden im letzten Jahr 55 beteiligte Motorradfahrer schwerverletzt.
„Diese Beteiligungsgruppe wird zusätzlich im Focus unserer Verkehrssicherheitsarbeit stehen“, deutet Polizeirat Marco Hansmann an. Hansmann weiter: „Bereits im April werden wir während einer in Hameln stattfindenden Motorradmesse teilnehmen und uns aktiv in die Präventions- und Aufklärungsarbeit einbringen. Die bereits durchgeführten Schwerpunktkontrollen in Bereichen, die von Motorradfahrern bevorzug für ihre Tourenfahrt benutzt werden, werden in diesem Jahr verstärkt durchgeführt.“
Die Zahlen und Fakten der Unfallstatistik 2014 im Überblick:
Gesamtunfallzahl: 5324 registrierte Verkehrsunfälle in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (3596) und Holzminden (1702), inspektionsweiter Rückgang um 48 Verkehrsunfälle in Vergleich zum Vorjahr 2013 (5372).
Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten, Schwer- und Leichtverletzen:
Verkehrstote: 16 Verkehrstote in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (11) und Holzminden (5), inspektionsweit ein Anstieg um 3 Verkehrstote im Vergleich zum Vorjahr 2013 (13).
Schwerverletzte: 213 Schwerverletzte in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (135) und Holzminden (78), inspektionsweit ein Anstieg um 41 Schwerverletzte im Vergleich zum Vorjahr 2013 (172). Leichtverletzte:
868 Leichtverletzte in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (652) und Holzminden (216), inspektionsweit ein Anstieg um 11 Leichtverletzte im Vergleich zum Vorjahr 2013 (857).
Risikogruppen:
„Junge Kraftfahrer“: Im Jahr 2014 ist inspektionsweit die Zahl der getöteten jungen Fahrer (Alter 18 bis 24 Jahre) um eine getötete Person angestiegen (3). Bei der Anzahl der schwer verletzten jungen Fahrer stieg die Zahl von 31 (Jahr 2013) auf jetzt 34 leicht an.
„Senioren im Straßenverkehr“: Im Jahr 2014 ist inspektionsweit die Zahl der getöteten Senioren (Alter ab 65 Jahren) gleichbleibend bei 2 geblieben. Bei der Anzahl der schwer verletzten Senioren stieg die Zahl von 37 (Jahr 2013) auf jetzt 38 leicht an.
„Kinder“: Kinder wurden im Inspektionsbereich im Jahr 2014 im Straßenverkehr nicht getötet, allerdings wurden 13 Kinder schwer verletzt (im Jahr 2013 waren es 12 Kinder).
Baumunfälle: Im Jahr 2014 wurden 4 Personen, die mit Fahrzeugen gegen einen Straßenbaum prallten, getötet worden (2013 waren es ebenfalls 4). Bei den Schwerverletzten sind es 17 Personen (2013: 27)
Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss: Durch Kontrollaktivitäten der Polizei wurden 194 Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Drogen (Vorjahreswert: 232) festgestellt. 290 Fahrzeugführer fuhren unter dem Einfluss von Alkohol Fahrzeuge und mussten eine Blutprobenentnahme über sich ergehen lassen (Vorjahreswert: 352); davon waren 83 Fahrzeugführer an Verkehrsunfällen beteiligt. Zurückgegangen ist die Anzahl derjenigen, die unter dem Einfluss von Drogen bzw. Medikamenten einen Verkehrsunfall verursacht hatten. Die Zahl ging von 20 im Jahr 2013 auf nun 15 zurück.
Verkehrsunfallfluchten: Die Anzahl der Fälle „unerlaubten Entfernens vom Unfallort“ liegt bei rund 20 %. Im Jahr 2014 registrierte die Polizeiinspektion 1076 Fälle (2013 waren es mit 1079 ähnlich viele Fälle). 471 dieser angezeigten Verkehrsunfallfluchten wurden aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 43,77 % entspricht, die damit fast 2 % über der Quote des Vorjahres liegt (41,89 %).
Hauptunfallursachen: Zu den am häufigsten festgestellten Unfallursachen gehören: zu hohe Geschwindigkeit innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften, zu geringer Sicherheitsabstand, Missachten der Vorfahrt, falsches Verhalten beim Abbiegen, Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr.
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