POL-RE: Kreis Recklinghausen/Bottrop: Kriminalitätsbericht 2014 des PP Recklinghausen: Gute Aufklärungsquote, weniger Wohnungseinbrüche, Raub, Gewalt- und Straßenkriminalität gesunken

09.03.2015 – 11:25

POL-RE: Kreis Recklinghausen/Bottrop:  Kriminalitätsbericht 2014 des PP Recklinghausen: Gute Aufklärungsquote, weniger Wohnungseinbrüche, Raub, Gewalt- und Straßenkriminalität gesunken
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen

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Recklinghausen (ots) – „Straftaten belasten die Betroffenen, insbesondere Raub, Gewalt- und Straßenkriminalität sowie Wohnungseinbruch nehmen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl. Umso erfreulicher ist, dass in diesen Bereichen die Fallzahlen rückläufig sind und gleichzeitig die Aufklärungsquote gestiegen ist.“ fasst Friederike Zurhausen zusammen.

Gute Aufklärungsquote: Im Jahr 2014 konnte mehr als jede zweite Straftat im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen geklärt werden. „Mit einer Aufklärungsquote von 50,86 % ist der höchste Wert seit 1992 erreicht. Mit diesem Ergebnis liegen wir über dem landesweiten Durchschnitt.“ freut sich Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote um fast 4 Prozentpunkte gestiegen. Die Fallzahlen liegen – mit 57 Straftaten (+0,1 %) mehr – leicht über dem Vorjahresniveau, stellen aber den zweitniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre dar.“

Weniger Wohnungseinbrüche – Aufklärungsquote gestiegen: Überörtlich agierende Einbrecherbanden stellen weiterhin hohe Anforderung an die polizeiliche Ermittlungsarbeit. Die Fallzahlen sind zwar nochmals gesunken und auf dem niedrigsten Stand der letzten vier Jahre, dennoch werden immer noch über 2300 Wohnungen und Häuser im Jahr von Einbrechern angegangen. Fast jeder vierte dieser Einbrüche wurde im Jahr 2014 geklärt. Holger Haufmann, Leiter der Direktion Kriminalität dazu: „Diese hohe Aufklärungsquote ist das Ergebnis konzentrierter Ermittlungen und ist in einigen Fällen auch den Hinweisen aufmerksamer Bürgern zu verdanken.“

Der Anteil der Einbruchsversuche liegt bei über 42 Prozent. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen erläutert: „Konzepte greifen nicht immer von heute auf morgen. Die Quote der Einbrüche, die in den vergangenen Jahren im Versuchsstadium stecken geblieben sind, ist ein Indiz dafür, dass unsere Aktionen „Riegel vor – sicher ist Sicherer!“ bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen.“ Neben den täterbezogenen Ermittlungen in den Kriminalkommissariaten und der Ermittlungskommission Phönix spielt die Präventionsarbeit eine bedeutende Rolle. Bürgerinnen und Bürger werden durch das Fachkommissariat beraten, wie sie ihre vier Wände technisch sinnvoll vor Einbrüchen schützen können. Weiteres Augenmerk in der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs liegt darin, die Opfer von Wohnungseinbrüchen im Nachgang aufzusuchen. Bei diesen Besuchen durch den Bezirks- und Schwerpunktdienst geht es zum einen um Betreuung, zum anderen aber auch darum, tatrelevante Erkenntnisse zu erlangen. Diese Erkenntnisse und Informationen fließen, auch behördenübergreifend, zusammen und dienen dazu, Täterstrukturen zu erhellen und Tatzusammenhänge herzustellen. Auf diesem Wege konnte die Ermittlungsgruppe Phönix im Jahr 2014 eine Einbrecherbande aus Herten dingfest machen, die in Herten, Marl, Recklinghausen und Umgebung fast 200 Wohnungseinbrüche begangen hat. „Mit einer Aufklärungsquote von 22,8 % liegen wir sieben Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt.“ fasst Friederike Zurhausen das vergleichsweise gute Ergebnis zusammen.

Raubkriminalität zurückgegangen: Die Raubkriminalität ist weiter zurückgegangen und auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre – und das bei einer im Landesvergleich überdurchschnittlichen Aufklärungsquote von über 50 Prozent. Ungefähr die Hälfte der Raubdelikte sind Straßenraube. Die Anzahl der Raubdelikte wird durch die Bürgerinnen und Bürger oft höher eingeschätzt, als dies tatsächlich der Fall ist. Im Durchschnitt kam es im gesamten Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Recklinghausen alle eineinhalb Tage zu einem Straßenraub.

Weniger Gewaltkriminalität: Unter Gewaltdelikten versteht man Delikte mit besonders grober Gewaltanwendung bzw. mit besonders schlimmen Folgen für die Opfer. Neben Tötungsdelikten werden bei Gewaltdelikten gefährliche und schwere Körperverletzungen, Vergewaltigungen und Raubdelikte gezählt. Die Zahl der Gewaltdelikte ist erneut gesunken und auf dem niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre. Drei von vier Gewaltdelikten wurden geklärt.

Straßenkriminalität weiter gesunken: Dieser positive Trend -10-Jahrestiefstand – ist auch für den Bereich der Straßenkriminalität zu verzeichnen. Unter Straßenkriminalität sind Delikte erfasst, die auf offener Straße bzw. im öffentlichen Verkehrsraum begangen werden. Damit beeinflussen sie die Öffentlichkeit und das Sicherheitsgefühl besonders. Und auch hier ist die Aufklärungsquote um mehr als fünf Prozent gestiegen und liegt über dem Landesschnitt.

Mehr Betrug: Bei den Betrugsdelikten sind die Zahlen um über 35 Prozent gestiegen. „Betrugsdelikte spielen sich häufig in der Anonymität des Internets ab. Täter müssen hier nicht persönlich dem Opfer gegenüber treten. Die Hemmschwelle, im Internet Straftaten zu begehen, ist daher niedriger als bei Delikten von Angesicht zu Angesicht.“ sagt Direktionsleiter Holger Haufmann.

Taschendiebstahl zurückgegangen: Entgegen dem landesweiten Anstieg von Taschendiebstählen ist die Zahl dieser Delikte im Zuständigkeitsbereich des Präsidiumsbereichs Recklinghausen weiterhin rückläufig. Mit der Umsetzung des landesweiten Präventionskonzeptes „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs.“ hat das Polizeipräsidium Recklinghausen ein Augenmerk darauf gelegt, Bürgerinnen und Bürger aufzuklären und zu sensibilisieren. Wenn der Diebstahl bemerkt wird, ist es oft schon zu spät und die Diebe sind bereits verschwunden. Dies erschwert die Aufklärung in diesem Deliktsbereich. „Durch gezielte Vorbeugung in Innenstädten und auf Weihnachtsmärkten versuchen wir schon im Vorfeld zu verhindern, dass Taschendiebe ihr Ziel erreichen.“ erklärt die Polizeipräsidentin Zurhausen.

Kriminalitätshäufigkeitszahl: Angesichts der Kriminalitätshäufigkeitszahl lässt sich die Kriminalitätsgefährdung bezogen auf die Einwohner feststellen. Die Zahl stellt die bekannt gewordenen Fälle pro 100 000 Einwohner dar. Mit der Kriminalitätshäufigkeitszahl von 8214 verbucht das Polizeipräsidium Recklinghausen den viertniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre und liegt damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Die Stadt Recklinghausen weist mit einer Kriminalitätshäufigkeitszahl von 11484 den höchsten Wert im Zuständigkeitsbereich auf. Diese Zahl ist u. a. auf Serien von Fahrraddiebstählen und Kellereinbrüchen zurückzuführen. Eine Ermittlungskommission nahm sich der Klärung dieser Tatserien an. Sie ermittelte mehrere Beschuldigte aus Recklinghausen, von denen einer im Juni 2014 auf frischer Tat festgenommen werden konnte. Gegen ihn bestanden bereits mehrere Haftbefehle. Die weiteren Erkenntnisse führten dazu, dass über 550 Fahrraddiebstähle, über 450 Kellereinbrüche und acht Wohnungseinbrüche geklärt wurden. „Die Aufklärungsquote im Bereich des Fahrraddiebstahls konnte durch diesen Ermittlungserfolg auf über 47 Prozent gebracht werden. Weiterhin führte er zu einem Hehler, bei dem die Ermittler Diebesgut, u. a. Markenbekleidung im Wert von mehreren zehntausend Euro sicherstellten.“ schildert Friederike Zurhausen den Ermittlungserfolg. Außerdem sind die hohen Fallzahlen in Recklinghausen auf eine Steigerung bei den Betrugsdelikten zurückzuführen. Einem 34-jährigen Recklinghäuser konnten ca. 800 Fälle des Warenbetruges zugeordnet werden.

Den Kriminalitätsbericht finden Sie im Anhang und auf unserer Internetseite http://www.polizei.nrw.de/recklinghausen/.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Recklinghausen
Ramona Hörst
Telefon: 02361/55-1032
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de
www.polizei.nrw.de

Quelle: news aktuell / dpa