08.03.2015 – 12:10
Hameln (ots) – (Hameln) Am Freitagabend (06.03.2015) kam es in der Straße „Fahlte“ zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Fußgänger von einem Pkw erfasst und schwer verletzt wurde. Der Fußgänger flüchtete von der Unfallstelle, konnte aber im Rahmen der Fahndung von Streifenwagenbesatzungen angetroffen werden. Hier kam es zu Widerstands- und Bedrohungshandlungen gegenüber den Einsatzkräften; ein Beamter musste einen Warnschuss abgeben.
Kurz nach 21.00 Uhr befuhr ein 35-jähriger Mann aus Hameln mit einem Ford Focus die Straße „Fahlte“ in Richtung Reimerdeskamp. Auf Höhe Haus-Nr. 29 trat ein 20-jähriger Mann als Fußgänger zwischen geparkten Fahrzeugen auf die Fahrbahn und wird vom herannahenden Ford erfasst. Unmittelbar vor diesem Zusammenprall wurde der Fußgänger bereits von einem vorbeifahrenden Audi A3 eines 35-jährigen Wolfsburgers gestreift.
An beiden beteiligten Fahrzeugen entstanden Sachschäden, die auf mehrere tausend Euro geschätzt werden. Der Ford Focus war im Frontbereich derart beschädigt, dass dieser abgeschleppt werden musste.
Der 35-jährige Ford-Fahrer aus Hameln erlitt leichte Verletzungen und wurde kurz vor Ort im Rettungswagen untersucht.
Obwohl der beteiligte Fußgänger nicht unerhebliche Verletzungen davongetragen hatte, stand dieser nach der Kollision wieder auf und flüchtete in Richtung der Sportanlagen. Bereits hier soll der 20-Jährige nach Angaben der Autofahrer ein Messer in der Hand gehalten haben.
Zusammen mit inzwischen hinzugekommenen Autofahrern versuchte man den Flüchtigen zum Stehenbleiben zu bewegen, brach diese Versuche jedoch aufgrund des Messers ab. Der Verletzte kletterte über einen Zaun und verschwand in der Dunkelheit.
Nach dem Unfallflüchtigen, schon allein aufgrund eventueller Verletzungen und des Messers, wurde eine Fahndung eingeleitet, an der sich mehrere Streifenwagen beteiligten.
Gegen 22.20 Uhr konnte der Mann im Ilphulweg von einer Polizeistreife angetroffen werden. Die Person reagierte nicht auf Ansprechen und machte einen völlig desorientierten und apathischen Eindruck. Da der 20-Jährige immer noch ein Messer in der Hand hielt und den Aufforderungen zum Wegwerfen dieser Waffe nicht nachkam, wurde ihm gegenüber die Anwendung von Reizgas angedroht.
Plötzlich bewegte sich der Mann mit dem Messer in der Hand haltend auf die Beamten zu. Von den Einsatzkräften wurde Sprühstöße mit Reizstoffen in Richtung des Angreifers abgegeben, der unbeeindruckt vom Reizgas seine Vorwärtsbewegung in Richtung der Polizeibeamten fortsetzte. Dabei vollzog er mit dem Messer mehrfach Stich- und Hiebbewegungen in Richtung der Beamten.
Ein Beamter stürzte bei dem Versuch, das Messer mittels Einsatzstocks aus der Hand zu schlagen und einem bevorstehenden Angriff des Mannes zu entgehen.
Da der Angreifer weiter auf den Gestürzten zuging, drohten die Beamten den Schusswaffengebrauch an. Da der Mann sämtliche Androhungen ignorierte, schoss ein Beamter unmittelbar darauf mit der Dienstwaffe senkrecht in die Luft.
Der Angreifer verharrte kurz. Der gestürzte Beamte nutzte diesen kurzen Moment aus, um sich mit Hilfe der Kollegin aus der Gefahrensituation zu befreien. Unbeeindruckt setzte der Mann mit dem Messer in der Hand den Weg fort und konnte schließlich von hinzukommenden Einsatzkräften umkreist und am Weitergehen gehindert werden.
Nachdem die Beamten durch geschickte Gesprächsführung beruhigend auf die Person einredeten, warf diese schließlich das Messer weg und ließ sich widerstandslos festnehmen.
In Begleitung der Polizei wurde der Mann mit einem Rettungswagen in ein Hamelner Klinikum eingeliefert und ärztlich versorgt. Nach der medizinischen Versorgung hatte man den Patienten noch in der Nacht in eine Fachklinik für Psychiatrie verlegt und dort zwangseingewiesen.
Neben der Verursachung eines Verkehrsunfalls wird gegen den 20-Jährigen wegen einer Bedrohungshandlung und des Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte durch Messerangriff ermittelt.
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