Enkeltrickbetrug gescheitert – Zwei Tatverdächtige in U-Haft
SCHWEINFURT. Ein Unbekannter hat sich am Montagnachmittag am Telefon bei einer älteren Dame als Rechtsanwalt ausgegeben und um 10.000 Euro gebeten. Dem schnellen Handeln des Enkels und der Souveränität der rüstigen Frau ist es zu verdanken, dass zwei Komplizen des mutmaßlichen Schockanrufers festgenommen werden konnten. Beide Tatverdächtige wurden am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der sie in Untersuchungshaft schickte.
Gegen 13:45 Uhr hatte der Unbekannte die Nummer der Dame gewählt und unter Vorgabe einer Notlage 10.000 Euro gefordert. Angeblich hätte eine Cousine der Seniorin einen Unfall verursacht und würde nun dringend 10.000 Euro benötigen. Die Frau ahnte jedoch bereits, dass die Geschichte offensichtlich frei erfunden war und hielt den Mann in der Leitung. Pech für die Täter war dann, dass der Enkel zum Zeitpunkt des Anrufs bei seiner Oma zu Besuch war und sofort die Nummer der Polizei wählte.
Unverzüglich machten sich daraufhin Polizeibeamte auf den Weg zur Wohnung. Noch vor der Haustüre der Seniorin trafen die Polizisten dann auf die mutmaßliche Komplizin des Anrufers und nahmen sie vorläufig fest. Auch ein weiterer mutmaßlicher Mittäter wurde in der Folge in einem Auto sitzend angetroffen und auch bei ihm klickten die Handschellen.
Im Zuge der sich anschließenden Ermittlungen fielen den Ordnungshütern weitere Beweismittel in die Hände, darunter auch mehrere Mobiltelefone. Außerdem stellte sich heraus, dass das Duo mit einem Mietwagen unterwegs war.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt wurden die 22-jährige und der 46-jährige Tatverdächtige am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Schweinfurt vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Das Duo wurde anschließend in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die Kriminalpolizei Schweinfurt führt die weiteren Ermittlungen in dieser Sache.