Pressebericht vom 26.02.2015

Pressebericht vom 26.02.2015

Aus dem Inhalt:

330. Pressekonferenz
Verkehrsbericht 2014 des Polizeipräsidiums
München

331. Spendenübergabe im Rahmen einer Typisierungsaktion für eine erkrankte Polizeibeamtin
-Lichtbild

332. Einbruch in Lebensmittelgeschäft mittels DNA geklärt

333. Radfahrerin bei Verkehrsunfall leicht verletzt

334. Raubüberfall auf Drogeriekette in Oberschleißheim

335. 7-jähriger Schüler bei Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt
<br class=“clear“ />

330. Pressekonferenz Verkehrsbericht 2014 des Polizeipräsidiums München
Pressemitteilung zur Vorstellung des Verkehrsberichts 2014
des Polizeipräsidiums München am 26.02.2015.

Unser jährlich erscheinender Verkehrsbericht dient der Information der Öffentlichkeit und der Medien über die Entwicklung der Verkehrssicherheit und bietet gleichzeitig eine der Grundlagen für die Verkehrssicherheitsarbeit des Polizeipräsidiums München.

Eine Interpretation der Unfallzahlen bedarf u.a. der Berücksichtigung demographischer Entwicklungen. Im Ballungsraum München ist eine kontinuierliche Zunahme von Einwohnerzahlen und Kfz-Zulassungen zu verzeichnen, die sich in neuen Höchstständen niederschlägt. Hinzu kommen die immense Anzahl der täglichen Pendlerströme und Messebesucher sowie der wachsende Zustrom von Touristen.

Betrachtet man vor diesem Hintergrund die Langzeitentwicklung ist festzustellen, dass die Verkehrssicherheit im Zuständigkeitsbereich hoch ist. So liegt z.B. die Häufigkeitszahl der Verletzten je 100.000 Einwohner im Jahr 2014 bei 439 und damit auf dem niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre.

Damit gehört die Landeshauptstadt München zu den sichersten Großstädten in Deutschland und in Europa.

Für das Polizeipräsidium München lässt sich die Unfallbilanz des Jahres 2014 auf folgende Kernaussagen zusammenfassen:

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1 % auf 54.563.
Bei den Verletzten ist ein Anstieg um 2 % auf 7.918 verzeichnen, die Anzahl der Schwerverletzten erhöhte sich ebenfalls um 2 % auf 797.
Es ereigneten sich 28 tödliche Unfälle, bei denen 29 Menschen ihr Leben verloren – zwei mehr als im Vorjahr.
Die durch nicht angepasste sowie überhöhte Geschwindigkeit verursachten Unfälle gingen um 29 % zurück auf 449.
Bei den Unfällen mit Radfahrern kam es zu einem deutlichen Anstieg um 9 % auf 3.022. Die Anzahl der verletzten Radfahrer erhöhte sich um 4 % auf 2.453.
Durch Abbiegeunfälle wurden 1.329 Menschen verletzt und vier getötet.
Mit 4.014 blieb die Anzahl der Seniorenunfälle konstant. Überwiegend setzten die Senioren selbst die Unfallursache.
Fußgängerunfälle mehrten sich um 1 % auf 1.004. Zwei Drittel der „schwer Verunglückten“ – das sind die bei Unfällen getöteten oder schwerverletzten Menschen – waren Fußgänger oder Radfahrer.
Die Zahl der Unfallfluchten sank um 3 % auf 12.870. In knapp einem Viertel der polizeilich registrierten Unfälle flüchtet der Verursacher also unerlaubt vom Unfallort.
Aggressionsdelikte – dazu zählen unter anderem Körperverletzung im Straßenverkehr, Beleidigung, Bedrohung, Nötigung oder Sachbeschädigung – verringerten sich um 313 auf 2.335. Das sind immer noch sechs Fälle täglich!

Statistisch gesehen ereignete sich alle 9 Minuten ein Verkehrsunfall. Ca. alle 1 ½ Stunden kam bei einem Unfall ein Mensch zu Schaden, alle 11 Stunden verunglückte ein Mensch bei einem Verkehrsunfall schwer und etwa jede zweite Woche starb ein Mensch auf unseren Straßen.

13 Fußgänger, sieben Radfahrer, sieben Pkw-Insassen und zwei Fahrer von motorisierten Zweirädern verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben.

Der deutliche Rückgang der Geschwindigkeitsunfälle zeigt, dass die intensiven Maßnahmen der Polizei Wirkung entfalten. Die öffentlichkeitswirksamen Kontrollaktionen der letzten Jahre scheinen zu greifen; die Weiterentwicklung unseres Verfahrens zur Festlegung von Messstellen der technischen Verkehrsüberwachung – hier wird im Besonderen auf die Entwicklung der Unfall- und Gefahrensituation in einem bestimmten Streckenabschnitt abgestellt – wirkt sich positiv auf die Sicherheit aus.
Der Rückgang darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass 11 Menschen durch überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ihr Leben verloren, weshalb wir Geschwindigkeitsüberschreitungen auch künftig ein besonderes Augenmerk widmen.

Die gestiegene Anzahl von Radfahrerunfälle ist sicher auch auf die sehr milden ersten Monate des Jahres zurückzuführen. Auch vor dem Hintergrund des stetig ansteigenden Radverkehrs gilt es, die Anstrengungen fortzuführen, um die Sicherheit für den Radverkehr weiter zu erhöhen. Die Kampagne „Gscheid radln – aufeinander achten!“ führen wir deshalb weiter fort.
Unsere Analyse ergibt, dass bei knapp über 500 – und damit nahezu 17 Prozent – der polizeilich registrierten Unfälle der Radfahrer alleine beteiligt war. Gerade bei alkoholbedingten Stürzen – zum Teil auch schon bei einer Alkoholisierung, die deutlich unterhalb des derzeit bestehenden gesetzlichen Grenzwertes liegt – geht dies regelmäßig mit erheblichen Verletzungen einher. Überlegungen hinsichtlich der Absenkung des Grenzwertes der absoluten Fahrtauglichkeit für Radfahrer von derzeit 1,6 Promille sind sicher sinnvoll.
Häufigste Ursache für Fahrradunfälle sind Fehler von Kraftfahrzeugführern beim Abbiegen oder Wenden und Vorfahrts- bzw. Vorrangverstöße. Setzen Radfahrer die Hauptunfallursache selbst, so tun sie dies häufig durch das mangelnde Gewähren von Vorfahrt oder Vorrang und das sogenannte „Geisterradln“.
Betrachtet man den Anteil der erlittenen Kopfverletzungen von Radfahrern ist das freiwillige Tragen eines Fahrradhelmes dringend zu empfehlen.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Verkehrssicherheitsarbeit liegt bei den sog. „Abbiegeunfällen“. Die uneingeschränkte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr stellt eine Grundvoraussetzung zum Schutz des eigenen wie auch des Lebens anderer dar. Insbesondere kann z.B. auch ein noch so kurzer Blick auf ein Smartphone oder Handy eine folgenschwere Ablenkung vom Verkehrsgeschehen darstellen, welche die Gesundheit anderer gefährdet oder gar ein Menschenleben kostet.

Aufgrund der demographischen Entwicklung nehmen immer mehr ältere Menschen am Straßenverkehr teil. Menschen mit einem Alter über 65 Jahre sind statistisch am Gesamtunfallaufkommen deutlich unterproportional vertreten. Allerdings kehrt sich dies bei den Unfällen mit schwer Verunglückten um. Im Jahr 2014 starben dreizehn ältere Menschen im Straßenverkehr. Über die Hälfte davon als Fußgänger beim Überqueren einer Fahrbahn.

Die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und -aufklärung führt zusammen mit der Kriminalfachdienststelle für Prävention gezielt Sicherheitskurse für ältere Bürger zur Erhaltung der Mobilität und zum Schutz vor Straftaten, z.B. den Enkeltrickbetrug, durch.

Unsere Videofilmreihe „Obacht gebn – sicher ans Ziel!“ wird sich im dritten Film mit dem Fußgängerverkehr beschäftigen und Tipps zum richtigen Verhalten für alle Verkehrsteilnehmer enthalten.

Bei der Aufklärung von Verkehrsunfallfluchten ist die Polizei besonders auch auf die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt!

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums München werden sich auch im Jahr 2015 rund um die Uhr für die Verkehrssicherheit der Menschen im Ballungsraum einsetzen und verlässlicher Ansprechpartner sein.
Verkehrsunfälle sind in den meisten Fällen keine schicksalhaften Ereignisse. Wir wünschen uns deshalb, dass sich alle Verkehrsteilnehmer wieder mehr die Grundregel des § 1 der Straßenverkehrsordnung zu Eigen machen:

„Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht
und gegenseitige Rücksicht.“

Durch die Einhaltung dieser Grundregel leisten alle Verkehrsteilnehmer einen wesentlichen Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Polizeivizepräsident Robert Kopp:

„Lassen Sie uns die Verkehrsregeln der Straßenverkehrsordnung als Orientierungshilfen für ein rücksichtsvolles und partnerschaftliches Verhalten sehen, um gefährliche Situationen und Unfälle zu vermeiden. Aktive Verkehrsteilnahme in der Großstadt heißt, Verantwortung auch für andere, insbesondere für die „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer, zu übernehmen.

Eine „vorausschauende Teilnahme“ am Straßenverkehr, die auch mögliche Fehler anderer einbezieht und die Einhaltung der Verkehrsregeln sind der beste Schutz für sich selbst und andere!“

Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Bevölkerung sowie der damit verbundenen Zunahme des Individualverkehrs appellieren wir an alle Verkehrsteilnehmer:

„Helfen Sie aktiv mit – für mehr Sicherheit im
Straßenverkehr!“

Den Verkehrsbericht mit allen detaillierten Informationen finden Sie im Internet unter:

www.polizei-münchen.de/verkehr/statistik/index.html

Polizeivizepräsident Robert Kopp übergibt den Scheck an eine Vertreterin der DKMS

331. Spendenübergabe im Rahmen einer Typisierungsaktion für eine erkrankte Polizeibeamtin
Kurz vor Weihnachten letzten Jahres wurde die ehemals im Polizeipräsidium München tätige Polizeiobermeisterin, Anja Spitzner, mit der schrecklichen Diagnose Blutkrebs konfrontiert. Die Beamtin, welche mittlerweile in der Oberpfalz tätig ist, wartet dringend auf einen Spender, der im Rahmen einer Stammzellentransplantation ihr Leben retten kann. Bis jetzt konnte noch kein passender Spender gefunden werden.

Im Rahmen dessen findet derzeit beim Polizeipräsidium München eine Typisierungsaktion statt, bei der alle Beschäftigte des Polizeipräsidiums München die Möglichkeit haben, sich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen.

In der heutigen Presserunde werden Beamte des Unterstützungskommandos, welche das diesjährige zum fünften Mal ausgetragene Fußballturnier zu Ehren des 2009 verstorbenen Polizeibeamten Walter Moder gewonnen haben, eine Spende in Höhe von 1.000 € an eine Vertreterin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei übergeben. Mit anwesend sein wird Herr Polizeivizepräsident Robert Kopp, der als Schirmherr der Veranstaltung zu Verfügung stand. Walter Moder war im Jahre 2008 ebenfalls an Blutkrebs erkrankt, weshalb beim Polizeipräsidium München schon damals ebenfalls eine Typisierungsaktion stattfand.

Alle Beschäftigte des Polizeipräsidiums München hoffen, dass ein passender Spender für Anja Spitzner gefunden werden kann und wünschen ihr auf diesem Wege alles Gute.


332. Einbruch in Lebensmittelgeschäft mittels DNA geklärt
In der Nacht vom 24.11.2014 auf den 25.11.2014 brach ein zunächst unbekannter Täter über ein gekipptes Oberlicht in ein Lebensmittelgeschäft in der Landwehrstraße ein. Aus der Ladenkasse entwendete er anschließend Bargeld und flüchtete unerkannt.

Am Tatort konnten DNA-Spuren vom Täter gesichert werden, die mit Hilfe des Bayerischen Landeskriminalamtes zweifelsfrei einem Tatverdächtigen zugeordnet werden konnten. Dabei handelt es sich um einen 40-jährigen Mann aus dem Landkreis Bad Tölz, der derzeit ohne festen Wohnsitz ist.


333. Radfahrerin bei Verkehrsunfall leicht verletzt
Am Mittwoch, 25.02.2015, gegen 18.00 Uhr, fuhr ein 21-jähriger Polizist mit seinem Streifenwagen am Oberanger entlang. Auf Höhe der Zufahrt zum St.-Jakobs-Platz wollte er nach links abbiegen. Ein entgegenkommender Autofahrer signalisierte dem Polizisten mittels Handzeichen, dass er abbiegen könne. Beim Abbiegen übersah der Polizist jedoch eine entgegenkommende Fahrradfahrerin, die auf dem Fahrradstreifen entlang fuhr. Durch den anschließenden Zusammenstoß stürzte die 69-jährige Frau zu Boden und zog sich leichte Verletzungen zu (multiple Prellungen und Schürfwunden).


334. Raubüberfall auf Drogeriekette in Oberschleißheim
Am Donnerstag, 26.02.2015, gegen 07.10 Uhr, kam eine 60-jährige Münchnerin zu einer Drogerie in Oberschleißheim, in der sie beschäftigt ist. Als sie die Tür aufsperren wollte, trat ein unbekannter Mann an sie heran, bedrohte sie mit einer Pistole, ließ aufsperren und ging mit der Frau in das Geschäft.

Dort ließ er sich ins Büro zum Tresor führen, erzwang die Öffnung und ließ sich von der Geschädigten das Bargeld in eine mitgebrachte Tasche füllen. Danach musste die Angestellte die Eingangstür wieder aufsperren und der Täter bestieg sein Fahrzeug und flüchtete.

Die verständigte Polizei leitete eine Sofortfahndung nach dem Mann ein. Diese blieb jedoch ohne Erfolg.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 30-40 Jahre, ca. 180-185 cm groß, sportlich, schlanke Figur, gepflegte Erscheinung, vermutlich dunkle Haare, sprach deutsch.
Bekleidet mit schwarzer Hose, dunklen hüftlangen Jacke und dunkler Mütze. Hatte Schal oder Rollkragen über den Mund.
Bewaffnet mit schwarzer Pistole. Trug eine schwarze Sporttasche (Art Seesack) mit Zugband.

Zeugenaufruf:
Wem sind im angegebenen Tatzeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Sonnenstraße 15, 85764 Oberschleißheim, oder in deren näheren Umgebung aufgefallen?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


335. 7-jähriger Schüler bei Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt
Am Mittwoch, 25.02.2015, gegen 13.10 Uhr, befand sich ein 7-jähriger Schüler aus München auf dem Sportplatz zwischen der Astrid-Lindgren-Straße, dem Parkplatz zum Riemer See und südlich des De-Gasperi-Bogens.

Der Junge entschloss sich, alleine das Gelände zu verlassen, um Nachhause zu seiner Mutter zu kehren. Dazu versuchte er den De-Gasperi-Bogen zu überqueren und übersah dabei einen von links kommenden 37-jährigen Mann mit seinem BMW. Vermutlich nicht zuletzt wegen eines am rechten Grünstreifen befindlichen Löschwassereinspeisungskastens bemerkte der Autofahrer den kleinen Jungen zu spät und erfasste ihn frontal.

Anschließend wurde der Schüler auf die Straße zurückgeschleudert, wo er schwerstverletzt liegen blieb.

Zur Unfallstelle wurden sowohl der Kindernotarzt, als auch ein Rettungshubschrauber gerufen. Dieser flog den Jungen unter laufender künstlicher Beatmung in ein Krankenhaus, wo er umgehend notoperiert wurde. Nach Auskunft der Ärzte befindet sich der Schüler in einem künstlichen Koma. Der Zustand wird als kritisch bewertet.

Der Vater des Jungen und der Autofahrer mussten durch das Kriseninterventionsteam vor Ort betreut werden.

Durch die Staatsanwaltschaft München wurde ein unfallanalytisches Gutachten beauftragt, welches an der Unfallstelle durchgeführt wurde. Die Ergebnisse stehen derzeit noch aus.

Während der Unfallaufnahme musste der De-Gasperi-Bogen zwischen der Karl-Dressel-Straße und der Straße Am Messefreigelände für die Dauer von ca. 2 Stunden komplett gesperrt werden. Der Verkehr wurde über die beiden genannten Straßen abgeleitet, sodass es lediglich zu geringfügigen Beeinträchtigungen kam.



Quelle: Bayerische Polizei