27.02.2015 – 13:41
Freudenstadt/Rastatt (ots) – Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeipräsidien Offenburg und Tuttlingen und der Staatsanwaltschaften Baden-Baden und Rottweil
Seit Wochen haben die Ermittler aus Rastatt, Freudenstadt und Neu-Ulm akribisch an der Aufklärung von Wohnungseinbrüchen gearbeitet.
Nach den Festnahmen von zehn Georgiern in Rastatt und Kirchzarten im Februar 2014 und georgischen Trio im Dezember 2014 in Lindau/Bayern, weit über 100 Einbruchsdelikten, Sach- und Diebstahlschaden von mehreren 100.000 Euro ist der Polizei ein weiterer Schlag gegen eine organisierte Einbrecherbande gelungen.
Die Ermittler aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität aus Rastatt und Neu/Ulm ließen seither nicht locker. Sie werteten unzählige Spuren aus, gingen Hinweisen nach, brachten nach und nach verschiedene Erkenntnisse zusammen und tauschten sich aus. Dann führte die Spur der Festgenommenen aus Lindau/Bayern nach Baden-Württemberg. Schnell war klar, dass ein Hauptverdächtiger in einem Übergangswohnheim für Asylbewerber in Freudenstadt wohnte. Mit Unterstützung der Kripokollegen aus Freudenstadt standen bald noch weitere Männer und Frauen im Visier der Polizei.
Über weite Teile von Baden-Württemberg und Bayern konnten mittlerweile über 50 Wohnungseinbrüche der georgischen Einbrecherbande zugeordnet werden. Gegen die zwei Frauen und acht Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren wurde von der Staatsanwaltschaft Baden-Baden neun Haftbefehle und der Staatanwaltschaft Kempten ein Haftbefehl erwirkt.
Am Mittwoch wurden im Rahmen einer überregionalen Großaktion der Polizei alle Gesuchten dingfest gemacht. In einem Übergangswohnheim für Asylbewerber in Freudenstadt wurde ein Georgier festgenommen, in Pfalzgrafenweiler gingen zwei Männer und eine Frau ebenfalls in einem Übergangswohnheim für Asylbewerber ins Netz. Drei Georgier, die mutmaßlich gerade mit dem Auto auf dem Weg zu einer neuen Diebestour waren, konnten von mehreren Polizeifahrzeugen gestoppt und festgenommen werden. In Mannheim klickten die Handschellen für ein gesuchtes Paar, und in Dornstetten schnappte die Polizei den Gesuchten aus Bayern – damit wurden alle zehn bestehenden Haftbefehle vollstreckt.
Im Umfeld der Festgenommenen konnten noch weitere Verdächtige vorläufig festgenommen werden. Sie wurden nach der Überprüfung am Mittwochnachmittag zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt, die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Freudenstadt dauern aber weiter an. Es ist nicht auszuschließen, dass auch diese Verdächtigen für die Beteiligung an Wohnungseinbrüchen in Frage kommen.
Bei den anschließenden Durchsuchungen von Objekte in Freudenstadt, Pfalzgrafenweiler und Mannheim fanden die Ermittler neben zirka 2.500 Euro Bargeld auch Schmuck, Uhren und Goldmünzen im Wert von mehr als 10.000 Euro. Weiter wurden verschiedene Elektrogeräte, mehrere Säcke mit hochwertigen Kleidungsstücken, zwei Fahrzeuge und professionelles Diebeswerkzeug sichergestellt.
Die Polizei geht davon aus, dass durch die Diebesbande nahezu täglich Tageswohnungseinbrüche begangen wurden und dass zu den bereits bekannten 50 Tatorten im Laufe der Ermittlungen noch weitere dazukommen werden.
Nach derzeitigen Erkenntnissen war eines der mutmaßlichen Bandenmitglieder zunächst im Allgäu und dem Landkreis Lindau aktiv, bis dort seine drei Komplizen auf frischer Tat festgenommen werden konnten. Nach der Umsiedlung nach Baden-Württemberg schloss er sich einer neuen georgischen Gruppierung an, die im Bereich Rastatt und Gaggenau über Achern nach Offenburg, Gengenbach und Lahr etwa 20 Einbrüche begangen haben soll. Das Einzugsgebiet der Bande reichte aber noch weiter über Villingen, Rottweil, Freudenstadt, Pforzheim, sowie Leonberg und Sindelfingen bis nach Mannheim.
Am Donnerstag standen die Vorführungen beim Amtsgericht Rastatt und Kempten an. Die zehn Tatverdächtigen georgischer Herkunft stehen im Verdacht, ihren Lebensunterhalt überwiegend durch die Begehung von Straftaten zu finanzieren und die Wohnungseinbrüche verübt zu haben. Alle Haftbefehle wurden vom Ermittlungsrichter aufrechterhalten und in Vollzug gesetzt. Danach erfolgte die Einlieferung der Beschuldigten in verschiedene Justizvollzugsanstalten wie Offenburg, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart.
Acht Georgier waren Anfang des Jahres als Zuhörer in einer Gerichtsverhandlung, genauso verfolgten aber auch die Ermittler der Rastatter Kripo die Verhandlung, bei der es um Wohnungseinbruchsdelikte ging. Beim Verlassen der Gerichtssaal kontrollierten die Beamten die acht Zuhörer und staunten nicht schlecht. Drei von den Kontrollierten wurden mit Haftbefehl wegen Einbruchsdelikten gesucht. Sie wurden festgenommen, dem Ermittlungsrichter vorgeführt und in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die Kriminalpolizei Offenburg ist weiter in enger Abstimmung mit anderen Polizeipräsidien und rechnet damit, dass durch die andauernden Ermittlungen noch weitere Straftaten aufgeklärt werden können. Es wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Spuren ausgewertet und bearbeitet sind.
Das Polizeipräsidium Offenburg wird nach Abschluss der Auflistung und Bereitstellung von Fotos der sichergestellten Wertsachen mit einer weiteren Pressemeldung informieren, wann und wo die Bilder abgerufen werden können und wohin sich mögliche Geschädigte wenden sollen.
/ks
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