23.02.2015 – 08:00
Heidelberg (ots) – PRESSEFREI ab 25.02.15, 16.00 Uhr
Für sein couragiertes und aufmerksames Verhalten wurde der 19-jährige Maksimilian SHUSEL aus Heidelberg im Rahmen der Initiative „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Bürgermeister Wolfgang Erichson, Polizeirat Christian Zacherle sowie Rolf Giese von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und Reiner Greulich, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e. V., nahmen die Ehrung vor.
Was war geschehen: Am späten Abend des 28. November 2014 stieg ein 27-jähriger Mann aus Frankfurt an der Haltstelle Schlierbacher Landstraße in den Linienbus der Line 33 ein. Dem Fahrer zeigte er einen Studentenausweis der Universität Frankfurt vor. Nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass dieser Ausweis im ÖPNV-Netz der Rhein-Neckar-Verkehrsbetriebe keine Gültigkeit hat, wurde er sogleich aggressiv und beleidigte den Busfahrer. Er sollte aus dem Bus verwiesen werden, woraufhin er versuchte, den Busfahrer zu schlagen. Der Zeuge und Helfer Maksimilian Shusel kam zu Hilfe und schob den renitenten Fahrgast aus dem Bus. Bei dem anschließenden Gerangel ging auch Herr Shusel zu Boden und verletzte sich hierbei am Knie. Im Anschluss gelang es, den 27-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Er sieht nun einer Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung bei der Staatsanwaltschaft entgegen.
Herr Shusel hat durch sein zivilcouragiertes Handeln auf die Notlage eines Busfahrers reagiert und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit eine Gewalttat unterbunden. Hierfür wurde ihm eine große Anerkennung ausgesprochen. Als Dank erhielt Herr Shusel eine Urkunde und ein Präsent.
„Beistehen statt Rumstehen“
Die Initiative der Präventionsvereine Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V., Prävention Rhein-Neckar e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e.V., richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierten Aktion TU WAS aus.
Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, in Heidelberg oder in Mannheim couragiert handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.
Aktion „TU WAS“
Das Ziel der Aktion TU WAS, eine „Initiative für mehr Zivilcourage“ ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann.
- Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. - Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf. - Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein. - Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110. - Ich kümmere mich um Opfer. - Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.
Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, einen Täter aus der Distanz heraus anzusprechen, über Handy Hilfe zu organisieren oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.
Bürgerinnen und Bürger schreiten immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, eine Tat aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für Kriminalität bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf niemand an den Tag legen.
Die sechs praktischen Regeln sind auch in allen S-Bahnen und Zügen der Region und auf einem Linienbus der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH zu sehen. Dass man Zivilcourage auch lernen kann, zeigen die Präventionsvereine und die Polizei mit dem Angebot „Schnell weg – zwischen Panik und Gewissen“, einem dreistündigen Seminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16.
Wichtiger Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter:
www.sicherheid.de www.praevention-rhein-neckar.de www.aktion-tu-was.de www.polizei-beratung.de
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Öffentlichkeitsarbeit
Dieter Klumpp
Telefon: 0621 174-1105
E-Mail: mannheim.pp@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/