10.02.2015 – 08:15
Kiel (ots) – In einem von der Kieler Staatsanwaltschaft geführten Ermittlungsverfahren nahmen bereits am frühen Morgen des 05.02.2015 Beamte des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein nach umfangreichen Ermittlungen zwei Männer wegen des Verdachts des bandenmäßigen Einbruchdiebstahls an ihrem Wohnort in Boostedt fest. Gegen beide Personen war nach Antrag der zuständigen Staatsanwältin ein Haftbefehl erlassen worden.
<p>Die 25 und 40 Jahre alten Beschuldigten werden verdächtigt, bereits seit Ende 2013 nachts in mehr als 20 metallverarbeitende Gewerbetriebe eingebrochen zu haben, um dort Buntmetall und hochwertige Werkzeuge zu stehlen. Die Täter suchten sich für ihre Einbrüche vorwiegend Firmen in ganz Schleswig- Holstein und in Niedersachsen aus. Dort schafften sie es, teilweise mehrere Tonnen Kupfer auf Trommeln oder Spulen von den Tatorten abzutransportieren.
Besonders dreist gingen sie Im Oktober 2014 vor, als sie eine Firma in Isernhagen bei Hannover, die sich auf die Lieferung von Ersatzteilen im Bereich des Elektro und Maschinenbaus spezialisiert hat, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aufsuchten. Über das Dach der Lagerhalle drangen sie in das Gebäude ein und stahlen dort schwere Spulen mit Kupferdraht im Gesamtwert von über 20.000 EUR. Da der Abtransport des gesamten Diebesgutes misslang, mussten 8 Tonnen Kupfer zurückgelassen werden. Die Verantwortlichen der Firma reagierten sofort und sicherten ihre Ware nach diesem Einbruchdiebstahl, so dass die Täter in der darauffolgenden Nacht ohne Beute vom Tatort abrücken mussten.
In der Regel war die Tätergruppe jedoch bei ihren Taten erfolgreich. So verbogen die Beschuldigten ebenfalls im Oktober letzten Jahres den Metallzaun eines Firmengeländes in Braak, das von einer Bauklempnerei genutzt wird. Um an die Beute zu gelangen, zerschlugen die Täter zwei Fensterscheiben der Lagerräume. Dort fanden sie neben Kupferteilen auch und eine Videokamera im Gesamtwert von ca. 24.000 EUR vor.
Es ist davon auszugehen, dass die Beschuldigten das erbeutete Metall bei Schrotthändlern im Großraum Hamburg absetzten, denn bei den durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen im Wohnhaus der Täter konnten keine großen Bestände an Buntmetall gefunden werden.
Neben Tatwerkzeugen fand sich auch ein umfangreicher Bestand an weiterem Diebesgut – Mittel zur Körperpflege, Spirituosen und Kaffee -, der aus gut organisierten Ladendiebstählen bei Lebensmitteldiscountern stammen dürfte.
Die beiden Beschuldigten wurden noch am Festnahmetag dem Amtsgericht in Kiel zugeführt, wo ihnen die bereits bestehenden Untersuchungshaftbefehle verkündet wurden. Es erfolgte eine Zuführung in getrennte Justizvollzugsanstalten.
Der Wert der von den Tätern erlangten Beute beträgt deutlich über 100.000 EUR. Hinzu kommen noch erhebliche bei den Einbrüchen an den betroffenen Firmengebäuden verursachte Sachschäden.
Die Ermittler sind zuversichtlich, dass sie den nun in Haft befindlichen Tätern durch Auswertung der umfangreichen Beweismittel noch weitere Taten zuordnen können.
Bereits im Dezember 2014 nahmen Beamte des LKA Kiel zwei weitere Beschuldigte aus dem Umfeld der nun in Haft befindlichen Täter fest, denen ebenfalls nächtliche Einbrüche in metallverarbeitende Betriebe vorgeworfen werden. Auch diese beiden Personen befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft.
Buntmetall ist wertvoll und bei Dieben besonders beliebt. Das Landeskriminalamt rät insbesondere den metallverarbeitenden Betrieben, ihre Buntmetallbestände sowie die Abfälle vor Diebstahl zu sichern. Eine Umzäunung des Betriebsgeländes mit einer entsprechenden Beleuchtung und Alarmanlage schrecken die Diebe ab.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Stefan Jung
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