09.02.2015 – 13:06
Duisburg (ots) – Insgesamt Anstieg der Verkehrsunfälle – Radfahrer und Fußgänger im Fokus
Die Duisburger Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels hat heute (9. Februar) den Verkehrsbericht für das Jahr 2014 bekannt gegeben.
Auf Duisburgs Straßen ereigneten sich im Jahr 2014 15.474 Verkehrsunfälle. Damit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent an und die positive Entwicklung der letzten Jahre setzte sich leider nicht fort. Dabei handelt es sich mit 88 Prozent überwiegend um leichte Sachschadensunfälle. Die Zahl der schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Sachschäden, bei denen mindestens eines der beteiligten Fahrzeuge nicht mehr fahrbereit war, ist dagegen um 1,79 Prozent gesunken.
Erfreulich ist der Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit Kindern von 154 auf 130 Unfällen. Auf den Schulwegen verunglückten 20 Kinder weniger als im letzten Jahr.
Betroffen machte Bartels, dass 7 Menschen starben, darunter vier Radfahrer, ein Motorradfahrer und ein Fußgänger. „Wir werden unseren Fokus in diesem Jahr auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer legen“, so Bartels.
Zwei Radfahrer waren im letzten Jahr in Ruhrort beim Rechtsabbiegen von Lastwagenfahrern übersehen und erfasst worden. Beide Männer (58 und 81 Jahre) starben noch an der Unfallstelle. Der in Großenbaum tödlich verunglückte Fußgänger (76) war ebenfalls von einem Autofahrer (61) beim Abbiegen übersehen und angefahren worden. Zwei weitere Radfahrer (51 und 64 Jahre) stürzten ohne Fremdeinwirkung und erlitten so schwere Kopfverletzungen, dass sie im Krankenhaus starben. In Aldenrade kam es zu einem tödlichen Sturz eines Motorradfahrers (25), der mit einem 18-jährigen Fußgänger, der bei Rot die Straße überquerte, zusammengestoßen war.
Insgesamt verunglückten in Duisburg im letzten Jahr 439 Radfahrer, das sind rund 15 Prozent mehr als 2013. Allein 13 Radler wurden schwer verletzt, weil Fahrzeugführer sie beim Abbiegen übersehen haben.
Mit mehreren Aktionen will die Duisburger Polizei sich in diesem Jahr den schwächeren Verkehrsteilnehmern annehmen. Dabei haben die Beamten den Verkehrsraum der Radler, aber auch deren Fehlverhalten im Blick. „Reflektierende Kleidung, sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger, vermindert das Risiko, in der Dunkelheit oder bei starkem Regen übersehen zu werden“, erklärt Bartels. Fahrradhelme schützen bei Stürzen und vermindern die Unfallfolgen. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern für jedes Alter. Auch sollte immer mit den Fehlern der Anderen gerechnet werden. Fußgänger und Radfahrer haben keine Knautschzone, und sollten lieber einmal auf die Vorfahrt verzichten. Gerade beim Vorbeifahren an einem Lastwagen, der abbiegen will. Die Verkehrsteilnehmer verschwinden im „Toten Winkel“, der ebenfalls ein Thema der Aktionstage sein wird.
„Auch die Ablenkung durch Handys und Smartphones bereitet uns Sorgen“, so Bartels, „das gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer“. Hier wird die Polizei nicht nur in Aktionen aufklären, sondern konsequent gegen Fahrzeugführer, die während der Fahrt diese Geräte nutzen, vorgehen.
Hauptunfallursachen sind weiterhin mit 48 Prozent unzureichender Sicherheitsabstand sowie mit 23 Prozent Fehler beim Abbiegen. Auch wenn nur 5 Prozent der innerstädtischen Unfälle direkt auf zu hohe Geschwindigkeit zurück zu führen sind, bleibt die Geschwindigkeit der „Killer Nr. 1“. Denn zum einen kann bei der Unfallursache „Abstand“ im Regelfall auch eine nicht angepasste Geschwindigkeit unterstellt werden, die aber nicht mehr beweisbar ist. Und zum anderen hat überhöhte Geschwindigkeit erheblichen Einfluss auf die Schwere des Unfalls und dessen Folgen.
Im Zusammenhang mit überhöhter Geschwindigkeit ist auch die sogenannte „Pelleskurve“ in Bergheim zu nennen. Mehrere Verkehrsunfälle führten dazu, dass die Verkehrsunfallkommission tagte. Mitte März überschlug sich eine 26-Jährige Autofahrerin, im Juli rutschte eine Fahranfängerin in den Gegenverkehr und prallte dort mit einem Wagen zusammen. Wenige Tage später verlor eine 19-Jährige die Kontrolle über ihren Wagen. Insgesamt gab es neun Unfälle, bei denen vier Personen schwer und zehn leicht verletzt wurden. Die Duisburger Polizei wird auch in diesem Jahr Kontrollen durchführen, um das Geschwindigkeitsniveau zu senken. „Weniger Tote und Verletzte auf Duisburgs Straßen bleibt weiterhin unser Ziel“, verspricht Bartels.
Zahlen im Einzelnen: Die Zahl der erfassten Verkehrsunfälle ist zwar auf 3.178 (2.989) pro 100.000 Einwohnern gestiegen, bleibt damit aber unter dem Landeswert von 3.291. Die Zahl der Verunglückten insgesamt stieg um 17 Prozent auf 1.812 Personen. Es sind 251 (228) schwer und 1.554 Verkehrsteilnehmer leicht verletzt worden. 308 junge Erwachsene verunglückten im letzten Jahr. Darunter waren 34 Schwerverletzte. Es verunglückten 232 (206) Senioren, zwei starben als Radfahrer und als Fußgänger. Die Unfälle mit Sachschaden stiegen um mehr als fünf Prozent, von 13.280 auf 13.968 Unfälle. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ging um elf Prozent von 166 auf 148 Unfälle zurück. 3.372 Autofahrer haben sich im letzten Jahr nach einem Verkehrsunfall unerlaubt entfernt. Die Fahrzeugführer kümmerten sich weder um den Schaden, noch um die Feststellung der erforderlichen Personalien. 1.435 Fahrer konnten ermittelt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp 43 Prozent. 176 Autofahrer flüchteten, obwohl Personen verletzt worden waren. Hier liegt die Aufklärungsquote bei 59 Prozent. Der gesamte Verkehrsbericht kann unter www.polizei.nrw.de/duisburg eingesehen werden.
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