06.02.2015 – 14:15
Hannover (ots) – Mit einer zentralen Veranstaltung im Behördenhaus am Waterlooplatz hat die Polizeidirektion Hannover heute Verantwortliche von weiterführenden Schulen in der Region Hannover über die Themen „Islamistischer Extremismus“ und „Islamfeindlichkeit“ informiert. Im Mittelpunkt stand die Präsentation des Medienpaketes „Mitreden! Kompetent gegen Islamfeindlichkeit, Islamismus und dschihadistische Internetpropanagnda“, durch das besonders auch Schülerinnen und Schüler angesprochen werden sollen.
Die aktuelle Entwicklung zunehmender islamfeindlicher Demonstrationen und des islamistischen Terrorismus verdeutlichen, dass „Islamfeindlichkeit“ und Radikalisierungsprozesse durch missbräuchliche Auslegung des islamischen Glaubens als ernstzunehmende gesellschafts- und damit insbesondere auch bildungs-, sozial- und sicherheitspolitische Themen zu behandeln sind.
Dabei nutzen radikal-islamistische Gruppierungen sowie deren Anhänger und Sympathisanten unter anderem auch das Internet als Propagandamedium, um unter anderem Jugendliche zu rekrutieren und zu radikalisieren. Dem entgegenwirken soll auch das heute vorgestellte Medienpaket, mit dem Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit haben, Schülerinnen und Schüler über dieses Thema aufzuklären.
Das Paket enthält zwei Kurzfilme, die für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen sind. Darin geht es zum einen um die Sensibilisierung für radikale (freiheitsfeindliche) islamistische Propaganda im Internet und das Aufzeigen von Möglichkeiten des Engagements für Jugendliche – auch gegen Islamfeindlichkeit. Zum anderen steht die Auseinandersetzung mit Aufrufen zum Dschihad im Mittelpunkt, wie sie von radikalen Islamisten gerade im Internet in großem Umfang verbreitet wird.
Die Filme wurden vom „Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ (ProPK) erarbeitet und in der heutigen Veranstaltung von Dr. Schwegel, Leiter der „Präventionsstelle Politisch motivierter Kriminalität“ im Landeskriminalamt Niedersachsen näher erläutert. Ziel ist demnach, Jugendliche gegen dschihadistische „Argumente“ zu immunisieren. Beide Filme wollen zudem einen Beitrag dazu leisten, dass junge Menschen – Muslime und Nichtmuslime – in ihrer Kompetenz gestärkt werden, Medienberichte kritisch zu konsumieren und zu hinterfragen.
Polizeipräsident Volker Kluwe erklärt: „In Niedersachsen wurden umfangreiche Konzepte entwickelt, die vermehrt präventive Ansätze und Maßnahmen enthalten, um Radikalisierungstendenzen frühzeitig zu erkennen und, wenn möglich, zu verhindern. So zum Beispiel werden bereits heute Präventionspartnerschaften mit muslimischen Institutionen, öffentlichen Einrichtungen, der Justiz und der Wirtschaft gepflegt, in die auch die Präventionsräte der Kommunen sowie der Landespräventionsrat Niedersachsen einbezogen sind. Diese Netzwerke sollen zukünftig noch intensiviert und ausgeweitet werden. Darüber hinaus befindet sich die Polizeidirektion auch auf unterschiedlichsten Ebenen im Dialog mit Verantwortlichen aller örtlichen Moscheegemeinden“, so Kluwe weiter.
Die heutige Informationsveranstaltung, bei der die etwa 70 anwesenden Schulleiterinnen und Schulleiter bzw. stellvertretenden Fachlehrerinnen und Fachlehrer von weiterführenden Schulen in der Region Hannover einen vertiefenden Einblick in das Thema „islamistischer Extremismus und Islamfeindlichkeit“ sowie die Entwicklung von Radikalisierungsprozessen“ bekamen, bildet dabei einen weiteren Baustein der vielfältigen Präventionsangebote der Polizeidirektion.
Abschließend machte Polizeipräsident Kluwe deutlich: „Wir müssen uns auch weiterhin klar von Vorstellungen distanzieren, die die Religion des Islam mit seinen extremistischen Erscheinungsformen wie Islamismus und Salafismus gleichsetzen. Ich wünsche mir, dass wir durch intensive Aufklärungsmaßnahmen – unter anderem an Schulen – über die Gefahren des Salafismus bei Kindern und Jugendlichen Radikalisierungen vorbeugen können.“/ schie, hol
Hier der Link zur Seite von ProPK:
http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/200.html
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Hannover
Thorsten Schiewe
Telefon: 0511 -109 -1041
Fax: 0511 -109 -1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/