06.02.2015 12:37:00, Hahn – Crash-Kurs: Mit der Realität konfrontiert

Hochschule der Polizei und Landespolizeischule

06.02.2015, 12:37 – Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz / Landespolizeischule

Hahn, Crash-Kurs: Mit der Realität konfrontiert 
Absolute Stille im Tagungszentrum am Campus Hahn. Betroffenheit unter allen Anwesenden. Bilder und Stimmen, die in Erinnerung bleiben und zum Nachdenken anregen. Mit dem Präventionsprojekt „Crash-Kurs“ an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz haben die Organisatoren vom Fachgebiet Verkehrsrecht und der Polizeidirektion Montabaur, allen voran Polizeioberrat Patrick Brummer, den Nerv von 300 jungen Menschen getroffen.

 

Erstmals kamen Studierende des Masterstudienganges Polizeimanagement, des 9. Bachelorstudienganges und einer Schulklasse der Höheren Berufsfachschule Bad Kreuznach im Tagungszentrum am Campus Hahn zusammen und wurden mit der Realität einer realen Unfalllage konfrontiert. „Wir wollen in der Verkehrsunfallprävention neue Wege gehen und Ihnen die Einstellung der Unverletzlichkeit nehmen“, nennt Polizeioberrat Patrick Brummer gleich zum Auftakt die Zielsetzung des Projekts. Laut Unfallbilanz war im vergangenen Jahr die Zahl der Getöteten in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren um 27 Prozent auf 28 getötete junge Menschen angestiegen. Die jungen Fahrer sind laut Statistik an jedem fünften Verkehrsunfall in Rheinland-Pfalz beteiligt.


„Wir möchten sie für bestimmte Gefahrensituationen im Straßenverkehr sensibilisieren und sie zum Nachdenken anregen“, machte Polizeidirektor Kurt Stiller den jungen Menschen deutlich, bevor ein Film mit Originalaufnahmen von einem tödlichen Verkehrsunfall eingespielt wurde. Großformatige Fotos von der Unfallstelle und eine authentische und sehr emotionale Schilderung persönlicher Erlebnisse von den vor Ort eingesetzten Einsatzkräften der Polizei, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge lieferten weitere Eindrücke vom Geschehen. Dabei wurde nichts beschönigt. Alles war sehr emotional und ergreifend. Für alle an der Unfallstelle eingesetzten Kräfte bot sich ein Bild des Grauens. „Die schrecklichen Bilder werden wir niemals mehr vergessen. Ich wäre am liebsten weggerannt“, erinnert sich eine am Einsatz beteiligte Oberkommissarin, „aber wir mussten unsere Arbeit machen.“


In der Aula herrschte absolute Stille. In den Gesichtern spiegelte sich die Betroffenheit wider. „Spätestens jetzt wurden jedem von uns die Gefahren durch unvorsichtiges Autofahren bewusst. Ich werde in Zukunft deutlich verantwortungsvoller fahren“, sagte ein Student, den insbesondere der Gedanke an die Hinterbliebenen sehr nachdenklich machte.


Studiengangssprecher Osman Ata sah in dieser Veranstaltungsform eine gute Vorbereitung auf den künftigen Dienst. „Für mich war es eine wichtige Anleitung, wie ich mich verhalten soll, wenn ich mit einer solchen Situation konfrontiert werde“, dankt der Polizeikommissaranwärter den Referenten und Organisatoren der Veranstaltung.


Das Pilotprojekt an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz stieß zwischenzeitlich auch im Land und über die Landesgrenzen hinweg auf reges Interesse. So verfolgten bereits Vertreter der Polizeiinspektionen aus Germersheim und Ingelheim sowie des Polizeipräsidiums Mittelhessen die Veranstaltung mit großem Interesse.


Die Polizeiinspektion Germersheim steht sogar schon unmittelbar vor der Realisierung ihres eigenen „Crash-Kurses“. Der Startschuss soll am 10. Februar 2015 bei der Berufsbildenden Schule in Germersheim fallen. Auch hier werden die Schülerinnen und Schüler schonungslos offen, authentisch und direkt mit der Realität konfrontiert.

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Quelle: Polizei Rheinland-Pfalz