POL-KA: (KA) Berghausen: Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und des Polizeipräsidiums Karlsruhe – Nachtrag zum Gebäudebrand vom vergangenen Freitag – vorläufiges Ermittlungsergebnis

04.02.2015 – 16:44

Karlsruhe (ots) – Vorbehaltlich der endgültigen und abschließenden kriminaltechnischen Untersuchungen des Landeskriminalamtes zeichnet sich bei der Ursachenforschung der Kriminalpolizei Karlsruhe zum Gebäudebrand in Pfinztal-Berghausen, bei dem zwei kleine Kinder zu Tode kamen, eine zusätzliche Tragik ab. Nach dem derzeitigen vorläufigen Ermittlungsergebnis ist davon auszugehen, dass das Feuer im Schlafzimmer der Großeltern im ersten Obergeschoss von den beiden verstorbenen Jungen selbst unabsichtlich verursacht worden war. Offensichtlich hatten die Kinder ein im Erdgeschoss des Wohnanwesens in einer Schublade aufbewahrtes Feuerzeug unbemerkt an sich genommen und in das Schlafzimmer der Großeltern verbracht. Dort, an ihrem für gemeinsame Spiele häufig genutzten Ort, dürften sie das Feuer unabsichtlich verursacht haben. Die spätere Auffindesituation der Buben im Kinderzimmer spricht dafür, dass sich die zwei Brüder nach Ausbruch des Brandes zurück ins Kinderzimmer begaben und dort versteckten. Dieser Umstand erklärt auch, warum die selbst im ersten Obergeschoss befindliche Mutter nach Entdecken des Brandes die zwei Kleinen nicht gefunden und sich deshalb zur Alarmierung der weiteren Familienangehörigen ins Erdgeschoss begeben hat. Auch eine nochmalige Suche nach den Kindern und ein erster Löschversuch durch die Mutter und Großmutter verliefen erfolglos. Die hinzugeeilten Bauhofmitarbeiter verbrachten die zwei Frauen gemeinsam mit der noch im Anwesen befindlichen 5-jährigen Schwester der Jungen aus dem brennenden und zwischenzeitlich völlig verqualmten Haus. Wie bereits berichtet, wurden die zwei Jungen schließlich von der Feuerwehr im Kinderzimmer des Obergeschosses aufgefunden und ebenfalls aus dem Haus verbracht. Beide erlagen jedoch ihren schweren Verletzungen.

Dr. Tobias Wagner, Staatsanwaltschaft Karlsruhe

Gabi Evers, Pressestelle, Polizeipräsidium Karlsruhe

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Quelle: news aktuell / dpa