04.02.2015 – 12:17
Hildesheim (ots) – (agu.) In regelmäßigen Intervallen versuchen Trickbetrüger, hauptsächlich ältere Menschen um Ihr Erspartes zu bringen. So wie gestern durch vermeintliche „Nichten“.
Am Dienstagvormittag, dem 03.02.2015, erhielt eine 86-jährige Frau aus der Hildesheimer Carlo-Mierendorff-Straße den Anruf einer Unbekannten, die sich als ihre älteste Nichte ausgab. Nachdem die Rentnerin den Namen ihrer wirklichen Nichte ausgesprochen hatte, gab sich die Betrügerin fortan als diese aus und verwickelte die ältere Dame in ein Gespräch. Die vermeintliche Verwandte bat sodann um einen 5-stelligen Betrag für den Kauf einer Wohnung, den ihr die Rentnerin schnell von der Bank holen und borgen sollte. Andernfalls käme auf die falsche Nichte eine hohe Vertragsstrafe zu. Die Betrügerin schlug der Rentnerin vor, ein Taxi vorbeizuschicken um sie zur Bank und wieder nach Hause chauffieren zu lassen. Nach einiger Zeit klingelte tatsächlich der Fahrer eines von der Betrügerin bestellten Taxi an der Wohnungstür der 86-jährigen. Die ältere Dame schickte den Fahrer unvermittelt wieder weg. Sie hatte nämlich kurz zuvor ihren Sohn angerufen, der den Trick erkannte und ihr außerdem riet, die Polizei einzuschalten.
Die Polizei geht davon aus, dass dieselbe Trickbetrugsbande versucht hat, mit der identischen Masche eine 74-jährige Rentnerin aus dem Immengarten hinter das Licht zu führen. Am Nachmittag desselben Tages rief eine Unbekannte nun bei dieser älteren Dame an. Sie sprach aktzentfrei und gab sich wiederum als „Nichte“ aus, um einen Betrag über mehrere zehntausend Euro für einen Wohnungskauf als Leihgabe zu bekommen. Die 74-Jährige trennte das Telefongespräch daraufhin und rief die Polizei.
Die Polizei prüft nun außerdem Zusammenhänge mit vermeintlichen Stromanbietern, die sich einige Tage vorher bei den Betrugsopfern telefonisch gemeldet hatten. Die Opfer waren dabei auch über persönliche Dinge, wie z.B. ihr Lebensalter, ausgefragt worden.
Die beiden älteren Damen hatten das Wichtige vollkommen richtig gemacht, so dass die Betrugsmasche der Täter vereitelt werden konnte. Sie gaben den Bitten nach Bargeld nicht nach und riefen rechtzeitig die Polizei, die 86-Jährige hatte sich außerdem nach dem Anruf Rat bei ihrem Sohn geholt. Die Polizei rät in diesem Zusammenhang immer, keinerlei persönliche Auskünfte am Telefon zu geben. Seriöse Unternehmen oder Behörden erfragen solche Informationen niemals telefonisch.
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