30.01.2015 – 21:42
Freiburg (ots) – Am Freitag, den 30.01.2015, fand eine festliche Veranstaltung mit zwei Protagonisten statt: Erster Polizeihauptkommissar Berthold Bock übergab nach elf Jahren als Leiter des Polizeireviers Breisach die Führung an seinen Nachfolger, Polizeirat Thomas Hagnberger.
Im 41. Dienstjahr wurde Herr Bock vor 160 geladenen Gästen aus Justiz, Politik, befreundeten Helferorganisationen und Behörden, Presse sowie der Polizei des In- und Auslands in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Leitender Polizeidirektor Berthold Fingerlin ließ es sich bei der Begrüßung der Gäste nicht nehmen, ein paar persönliche Worte über den scheidenden Revierleiter zu sprechen und beschrieb Berthold Bock als stets verlässlichen Partner, mit dem er auf eine wunderbare Zusammenarbeit zurückblicken könne.
Polizeipräsident Bernhard Rotzinger stellte in seiner Rede den Charme der Besonderheiten eines Polizeireviers und dabei im Besonderen den Charme des Reviers Breisach heraus: Das Revier ist für 54.000 Einwohner am Kaiserstuhl und im Breisgau bis vor die Tore Freiburg mit insgesamt 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig. Diese anspruchsvolle und oft schwierige und belastende Arbeit gelinge mit den anwesenden Partnern in allen polizeilichen Tätigkeitsbereichen, sei es die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Kriminalitätsbekämpfung, die Verkehrsüberwachung oder die Unfallsachbearbeitung. Gerade die polizeiliche Basisarbeit, für die sich Herr Rotzinger bei allen Kolleginnen und Kollegen bedankte, erfolge immer in einem Polizeirevier.
Wie Herr Rotzinger die Gäste wissen ließ, begann Berthold Bock als 20-jähriger Abiturient im September 1974 bei der Polizei in Lahr und wurde dort in der 16. Hundertschaft Polizeiwachtmeister. Innerhalb von nur vier Jahren schaffte es der junge und engagierte Berthold Bock in einer „Blitzkarriere“ beim Polizeirevier Leonberg und bei der damaligen Polizeidirektion Böblingen zum Polizeikommissar. Mit nur 23 Jahren wurde er mit der Leitung einer Dienstgruppe beim Polizeirevier Freiburg-Nord betraut – eine Herausforderung seiner und auch noch der heutigen Zeit, die Berthold Bock mit Bravour meisterte. Der langjährige Revierleiter Bock schaffte es in seinen polizeilichen Stationen mit jugendlichen 43 Jahren, das Endamt des Ersten Polizeihauptkommissars zu erreichen. Vor seiner Bestellung zum Leiter des Polizeireviers Breisach am 15. September 2003 war er beim Polizeirevier Freiburg-Nord Leiter des Bezirks- und Postendienstes sowie des Streifendienstes und er war Einsatzreferent im Führungs- und Einsatzstab der Polizeidirektion Freiburg.
Herr Bock hat das schöne Polizeirevier Breisach vor nunmehr über elf Jahren im alten Gebäude in der Bahnhofstraße übernommen und in hervorragender Zusammenarbeit mit der Stadt Breisach sei, so Herr Rotzinger, ein neues, freundliches und funktionales Polizeirevier in der Müllheimer Straße 1 entstanden, das im Januar 2009 bezogen werden konnte.
Herr Rotzinger dankte Herrn Bock im Namen des Polizeipräsidiums Freiburg und der Polizei Baden-Württemberg für dessen Engagement, Kollegialität, Kameradschaft und Leistung. Berthold Bock sei als konstruktiv-kritischer Geist bekannt, der nicht im Mainstream mitschwimme, sondern klare Positionen beziehe und auch schwierige Diskussionen nicht scheue. Wie der Leiter des Polizeipräsidiums zu verstehen gab, lebe Berthold Bock sein christliches Menschen- und Weltbild nicht nur in den zahlreichen Ehren- und politischen Ämtern, sondern auch in der Polizei. Herr Rotzinger überreichte Herrn Bock die Entlassungsurkunde und bedankte sich anschließend mit einem Blumenstrauß bei Berthold Bocke Ehefrau Ulrike dafür, dass sie ihm in dem belastenden und aufregenden Beruf den Rücken frei gehalten und auch einen Teil der Belastungen mitgetragen hat.
Obwohl der neue Revierleiter des Polizeireviers Breisach, Herr Polizeioberrat Thomas Hagnberger, nur 48 Jahre alt ist, ist er in der Polizei schon ein erfahrener Mann: Thomas Hagnberger kam im Alter von 20 Jahren zur Polizei in Biberach, nachdem er vorher die Gesellenprüfung als KFZ-Mechaniker abgelegt hatte.
Wie Herr Rotzinger feststellte, hat Herr Hagnberger bei der Polizei offensichtlich seine berufliche Heimat gefunden, denn seit der Einstellung habe er eine beachtliche und steile Karriere hingelegt. Thomas Hagnberger arbeitete als Sachbearbeiter beim Polizeirevier Schramberg, bevor er als Einsatzbeamter bei der Bereitschaftspolizei Lahr und bei der Einsatzhundertschaft Stuttgart seinen Dienst verrichtete. Nach seiner Zeit beim Polizeirevier Stuttgart-Neckarstraße wechselte er zum Verkehrsdienst Freiburg. Seit dem Jahr 1998, als ihm der Aufstieg in den gehobenen Dienst gelang, leitete er als Polizeikommissar eine Dienstgruppe beim Polizeirevier Rheinfelden. Danach wurde er stellvertretender Postenleiter beim Polizeiposten Freiburg-Stühlinger und es folgten Verwendungen im Stab der Polizeidirektion und Landespolizeidirektion Freiburg, die ihn zum Studium zum höheren Dienst an der Deutschen Hochschule für Polizei in Münster führten. Thomas Hagnberger kehrte dann als Polizeirat zur Akademie der Polizei zurück und wurde dort Dozent für Kriminalitätsbekämpfung und Einsatzmanagement. Der Ruf der Bereitschaftspolizei ereilte ihn in seiner Polizeikarriere nochmals und er wurde zum Leiter der Einsatzabteilung bei der Bereitschaftspolizei Lahr und danach zum Leiter Einsatzabteilung bei der Bereitschaftspolizei Bruchsal bestellt.
Herr Rotzinger schaffte es, die Gäste davon zu überzeugen, dass mit Thomas Hagnberger ein Allrounder mit umfangreicher Erfahrung und hoher Kompetenz die Revierleitung übernehmen wird. Er wünschte dem bei Schallstadt wohnenden Vater zweier Kinder einen guten Einstand im Revier, eine gute Aufnahme in Breisach und der Region und freue sich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Herr Rotzinger bedankte sich bei Heike Hagnberger, der Ehefrau des künftigen Revierleiters und richtete seine Wünsche auch an sie und dass sie ihren Ehemann weiterhin unterstützen möge.
Nach einem weiteren Musikstück eines stimmigen und voluminösen Hornquartetts folgten mehrere Grußworte. Oliver Rein richtete als Bürgermeister der Stadt Breisach seinen Dank an Herrn Bock für die polizeiliche Präsenz und die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Breisach und freute sich auch über gemeinsame Streifen mit der Gendarmerie. Herrn Hagnberger wünschte er einen guten Einstand und eine glückliche Hand.
Bernhard Goetz, der als Landespolizeipfarrer ein langjähriger Begleiter von Berthold Bock ist, lobte in unnachahmlich kurzweiliger Art und Weise dessen ehrenamtliches Engagement und dessen natürliches Verständnis für die Polizeiseelsorge und gab Herrn Hagnberger den väterlichen Rat, sich in dieser Weingegend ein umfassendes Wissen rund um den Wein zuzulegen, ansonsten wäre Herr Hagnberger als neuer Leiter des Polizeireviers Breisach „arm dran“.
Ein Brandeinsatz in Breisach verhinderte das Grußwort von Jörg Weber, der als stellvertretender Kreisbrandmeister für die Helferorganisationen hätte sprechen wollen: Mitten in der Veranstaltung gingen einige Alarme los und Männer in Feuerwehuniformen verließen rennend den großen Saal der Feuerwehr.
Roman Siebenhaar, Vorsitzender des Fördervereins „Runder Tisch für Mitmenschlichkeit“, hob in seinem Grußwort das ehrenamtliche Engagement Berthold Bocks hervor, der selbst schon den Vorsitz des Runden Tisches innehatte. Er freute sich über die weitere Kooperation mit Thomas Hagnberger als Vertreter des Polizeireviers Breisach.
Erster Polizeihauptkommissar Thomas Braun würdigte in seinem Grußwort als Vorsitzender des Personalrats das Verständnis für Personalangelegenheiten, das Berthold Bock, den er als Pragmatiker beschrieb, aufbrachte. Er lobte ausdrücklich die hohen Qualitätsstandards, die Bock einforderte und begrüßte Thomas Hagnberger, den er mit seinem breiten Wissen und seiner sozialen Kompetenz als würdigen Nachfolger einstufte.
Erster Polizeihauptkommissar Winfried Pfeiffer ergriff für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Polizeireviers Breisach das Wort und spätestens ab diesem Zeitpunkt waren alle Gäste ergriffen: Pfeiffer zeichnete ein buntes Bild eines freundschaftlichen und kameradschaftlichen Chefs, den man nur ungern gehen ließe. Im gleichen Atemzug stellte Winfried Pfeiffer klar, dass Thomas Hagnberger auch mit offenen Armen empfangen werde.
Berthold Bock, sichtlich emotional bewegt, dankte in seiner Ansprache allen Anwesenden und Rednern. Er gab einen Rückblick auf ein spannendes Polizeileben: 20 Jahre beim Polizeirevier Freiburg-Nord in einer schwierigen Zeit, die von Hausbesetzungen, Bau des Stadttheaters, der B31 Ost und anderen „historischen Bewegungen“ geprägt waren, seien der „richtige Weg“ gewesen. Nun sei er in der Lage, das Miteinander gestalten zu dürfen, was er sehr schätze. Er dankte allen Institutionen für die gute Zusammenarbeit und wünschte sich von seinem Nachfolger, die Zusammenarbeit über den Rhein hinweg noch weiter auszubauen. Er werde die vielen Begegnungen des Alltags vermissen und vergaß dabei auch nicht, seiner Frau und seiner Familie für die Unterstützung zu danken.
Herr Hagnberger übernahm heute nicht nur das Revier, sondern auch das Wort von Herrn Bock: Er gab sich als Mann der Region zu erkennen, der das Stichwort „Vernetzung“ mit Leben erfüllen wolle – so musste er auch nicht lange überlegen, als ihm die Mitarbeit beim „Runden Tisch für Mitmenschlichkeit“ angeboten wurde. Hagnberger sei ein Familienmensch, der das Reisen und den Sport liebe. Er selbst schätze sich nicht beratungsresistent ein, sondern nehme Ratschläge auch gerne entgegen. Offen und neugierig sei er hinsichtlich der neuen Stelle, die er mit Kontinuität angehen will. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, die das „Team Breisach“ weiterbringen könne.
jj
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