23.01.2015 – 11:20
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Peine (ots) – Zur Zeit werden von der Staatsanwaltschaft Hof umfangreiche Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Betrug durch Versendung unberechtigter Mahnschreiben von Inkassounternehmen die sich unterschiedlichster Namen, u.a. Global Forderungs Service Ltd, Inkasso Partner GmbH, Global Claims Management, Alpha Inkasso, Europa Express GmbH bedienen, geführt.
Bei der Durchsuchung einer Firma wurden von der Staatsanwaltschaft Hof umfangreiches Datenmaterial sichergestellt, aus dem hervorgeht, dass im Auftrag von den Betrügern in den letzten drei Monaten ca. 87.000 Mahnschreiben in ganz Deutschland, die Schweiz und Österreich verschickt worden sind. Insgesamt wurden vermutlich seit 2013 über 160.000 Schreiben versandt. Von den Adressaten haben aber bisher nur ein Bruchteil Anzeige erstattet. Gerade ältere Mitbürger sind sich nicht bewusst geworden, dass es sich mit diesen Schreiben betrogen wurden und haben das geforderte Geld gutgläubig bezahlt, um weiteren Ärger aus dem Wege zu gehen. Denn die Betrüger hatten oft im Vorfeld die Betroffenen bereits mit zahlreichen Anrufen überzogen, wo sie mit Gerichtsvollzieher, Justiz und Polizei drohten.
Nach bisherigen Ermittlungen des Bundeskriminalamtes im Ausland, wo die Gelder hinflossen, wurde bekannt, dass bei verschiedenen Konten der Täter Zahlungseingänge innerhalb von drei Monaten von 200.000,- Euro bzw. 230.000,- Euro eingegangen sind. Da die Täter jedoch mehrere Konten betreiben, lässt sich die genaue Schadenshöhe noch nicht annähernd ermitteln.
Die Polizei warnt daher eindringlich davor, bei eingehenden Mahnschreiben, die geforderte Summe ungeprüft zu bezahlen. Vorher sollte man sich genau erkundigen, ob es die Firma überhaupt gibt, bzw. ob die Forderungen berechtigt erhoben wurden. Dabei sollte man alte Rechnungen zu Rate ziehen oder ob es bereits Mahnungen von der ursprünglichen Firma gibt, bei denen man Waren oder Dienstleistungen bezogen hat.
Auch im Landkreis Peine sind nach bisherigen Erkenntnissen ca. 85 Bürger Empfänger solcher Mahnschreiben geworden. Die Polizei Peine wird daher in den nächsten Tagen alle bereits bekannten Betroffenen anschreiben und zu den erhaltenen Mahnschreiben befragen. Die so kontaktierten Betroffenen werden gebeten, diese Anhörbögen ausgefüllt zurück zu schicken. Darüber hinaus werden alle von solchen Mahnschreiben betroffene Bürger, die in den nächsten zwei Wochen keinen Anhörbogen bekommen, aufgefordert sich bei der Polizei in Peine, Telefon 05171/999-0 zu melden.
In der Anlage befindet sich ein Original eines solchen Mahnschreibens, wobei darauf hingewiesen wird, dass es sich dabei nur um eine Variante solcher Schreiben handelt. Die Schreiben können so oder so ähnlich aussehen. Der dort angekündigte Hausbesuch fand nicht statt. Auch die angegebenen Adressen und Telefonnummern sind nicht existent.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Salzgitter
Polizeikommissariat Peine
Peter Rathai
Telefon: 05171/999-222
E-Mail: peter.rathai@polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de