POL-GOE: Durchsuchungsmaßnahmen in Hameln

23.01.2015 – 12:12

Göttingen (ots) – Hameln: Am Freitag, 23.01.2015 wurden in den frühen Morgenstunden im Hamelner Stadtgebiet sechs Objekte durch Polizeikräfte durchsucht. Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem Schreckschuss- und Druckluftwaffen und Munition sowie verbotene Gegenstände aufgefunden und beschlagnahmt. Diese werden noch waffentechnisch untersucht. Weiterhin wurden 4 Personen in Gewahrsam genommen.

Am Mittwoch, 14.01.2015, kam es am Amtsgericht in Hameln zum tödlichen Sturz eines 26-Jährigen Mannes, der am Abend zuvor nach einem Tankstellenüberfall von der Polizei vorläufig festgenommen wurde. Bei den anschließenden tumultartigen Szenen und Ausschreitungen vor dem Sana-Klinikum wurden insgesamt 15 Polizeibeamte verletzt. Hierbei kam es zu Androhungen von Gewalt gegenüber beteiligten Angehörigen von Polizei und Justiz sowie Rechtsanwälten.

Seither wurden diverse Schutzmaßnahmen eingeleitet.

Eine Ermittlungsgruppe wurde eingerichtet, um die vor dem Amtsgericht und dem Klinikum begangenen Straftaten dieser Großfamilie und deren Verwandten, u.a. Landfriedensbruch, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen, strafrechtlich aufzubereiten.

Seit dem 22.01.2015 lagen ernstzunehmende Erkenntnisse vor, dass sich Mitglieder der betroffenen Großfamilie in den Besitz von Waffen gebracht haben und diese möglicherweise gegen bestimmte Personen einsetzen könnten.

Auf der Suche nach scharfen Schusswaffen wurden bei einer großanlagelegten Durchsuchungsaktion am heutigen Morgen, mehrere Waffen und dazugehörige Munition aufgefunden und beschlagnahmt. Nach erster Beurteilung dürfte es sich um Gaspistolen sowie einem Luftgewehr handeln. Zudem wurden drei nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände (u.a. Butterflymesser)und geringe Mengen an Betäubungsmittel gefunden.

Für die Durchsuchungsmaßnahmen waren neben der örtlichen Polizei auch Unterstützungskräfte, wie ein Spezialeinsatzkommando und Diensthunde im Einsatz. Ein Polizeibeamter sowie eine Familienangehörige wurden dabei leicht verletzt.

Statement Robert Kruse, Präsident der Polizeidirektion Göttingen: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeidirektion Göttingen schöpft alle rechtlich zulässigen und gebotenen Maßnahmen konsequent aus, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit zu unterbinden. Durch ihr entschlossenes und lageangepasstes Einschreiten treten sie Straftaten und Ordnungswidrigkeiten konsequent entgegen. „Rechtsfreie Räume“ dürfen nicht entstehen.“

Die in Gewahrsam genommenen Personen sind bzw. werden nach Abschluss polizeilicher Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an. Weitere Auskünfte können derzeit nicht gegeben werden.

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Quelle: news aktuell / dpa