POL-RT: Mehrere Mitglieder einer überregional tätigen Bande mutmaßlicher Enkeltrickbetrüger in Untersuchungshaft

20.01.2015 – 08:53

Reutlingen (ots) – Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Tübingen und des Polizeipräsidiums Reutlingen:

Tübingen: Einen Ermittlungserfolg bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität verzeichnen die Kriminalpolizeidirektion Esslingen und die Staatsanwaltschaft Tübingen. Nach mehrmonatigen Ermittlungen einer beim Kriminalkommissariat Tübingen angesiedelten, vierköpfigen Ermittlungsgruppe ist es gelungen, drei bereits einschlägig vorbestrafte, mutmaßliche Mitglieder einer überregional tätigen Bande von Enkeltrickbetrügern dingfest zu machen. Eine 27-jährige Frau aus Limburg, die bereits im September in Tübingen festgenommen worden war, befindet sich ebenso in Untersuchungshaft, wie ihr 30-jähriger Ehemann und ein 32-jähriger Komplize aus Frankfurt. Beide wurden am vergangenen Donnerstag festgenommen.

Auf die Spur der Verdächtigen kamen die Ermittler, wie bereits am 23.09.2014 berichtet, Mitte September nach einem versuchten Enkeltrickbetrug in Tübingen. Ein Unbekannter hatte sich damals telefonisch bei einer 75-jährigen Tübingerin gemeldet und sich als Angehöriger ausgegeben, der mehrere Tausend Euro für ein dringendes Immobiliengeschäft bräuchte. Die Seniorin schöpfte Verdacht und reagierte genau richtig: Sie ging zum Schein darauf ein, hielt den Anrufer aber hin und alarmierte unverzüglich die Polizei. Die Kripo konnte darauf die 27-Jährige, die das Geld in Empfang nehmen sollte und zu diesem Zweck bereits vor dem Wohnhaus des potenziellen Opfers Stellung bezogen hatte, auf frischer Tat festnehmen. Der zuständige Haftrichter nahm die Verdächtige auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen in Untersuchungshaft. Die anschließenden Nachforschungen zu weiteren Tatbeteiligten führten die Ermittler auf die Spur des 30-jährigen Ehemannes, und des 32-Jährigen aus Frankfurt. Dabei erhärtete sich auch der Verdacht, dass das Trio zwischen Juni und Septembervier weitere, gleichgelagerte Straftaten in Bochum, Witten, Wuppertal, und Jüchen begangen hatte. Mit immer derselben Masche erschwindelten die Verdächtigen von ihren durchweg älteren Opfern insgesamt etwa 90.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft Tübingen leitete deshalb ein Sammelverfahren gegen die Beschuldigten wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs ein und erwirkte entsprechende Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse sowie Haftbefehle gegen den 30-jährigen Limburger und den 32-jährigen Frankfurter.

Am vergangenen Donnerstag durchsuchten die Ermittler gemeinsam mit Einsatzkräften der jeweils örtlich zuständigen Polizeidienststellen die Wohnungen der Verdächtigen und andere Objekte in Limburg, Frankfurt, Hanau und Essen und nahmen die beiden Männer fest. Die Polizei beschlagnahmte unter anderem Schmuck im Gesamtwert von etwa 250.000 Euro, den die Beschuldigten teilweise bei Pfandhäusern beliehen oder in einem Bankschließfach aufbewahrt hatten. Die aufgefundenen Beweismittel bedürfen noch der eingehenden Auswertung, auch wird geprüft, ob der sichergestellte Schmuck aus Straftaten stammen könnte.

Der 30-Jährige wurde wie sein 32-jähriger Komplize am Freitag dem Haftrichter beim Amtsgericht Tübingen vorgeführt, der gegen beide Beschuldigte die Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu eventuellen weiteren Straftaten der Bande und zu möglichen, weiteren Tatbeteiligten dauern noch an. (ak)

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Quelle: news aktuell / dpa