POL-VER: ++ Acht Bürgerinnen und Bürger aus den Landkreisen Verden und Osterholz für couragiertes Verhalten geehrt ++

16.01.2015 – 13:24

Landkreise Verden und Osterholz (ots) –

Acht Bürgerinnen und Bürger aus den Landkreisen Verden und Osterholz  für couragiertes Verhalten geehrt Landkreise Verden und Osterholz. Weil sie in besonderem Maße Courage  gezeigt haben, ehrte Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion  Verden/Osterholz, am Mittwoch acht Bürgerinnen und Bürger aus dem  gesamten Inspektionsgebiet. Die zwei Frauen und sechs Männer halfen  Menschen in Notsituationen oder führten die Polizei zu schnellen  Ermittlungserfolgen.  "Es erfordert Anteilnahme, Überwindung und eine schnelle Reaktion,  sich in Bruchteilen einer Sekunde zur Übernahme von Verantwortung zu  entschließen", betonte der Inspektionsleiter. Dabei warnte er vor  Selbstüberschätzung: "Niemand muss sich selbst in Gefahr bringen. Oft reicht es, sich Einzelheiten der Tat oder des Täters zu merken und in jedem Fall die Polizei über 110 oder andere Personen hinzuzurufen." Nach den einleitenden Worten des Inspektionsleiters kamen die  couragierten Helfer zu Wort, die größtenteils von ihren Angehörigen  begleitet wurden. Sie schilderten ihre ganz unterschiedlichen  Erlebnisse, in denen sie allesamt beherzt eingegriffen haben und  dadurch entweder schlimme Unglücke verhindert haben oder dazu  beigetragen haben, dass Straftaten zügig geklärt werden konnten.   FÄLLE LANDKREIS VERDEN So auch ein 66-jähriger Mann aus Achim/Uesen, der einen Straftäter  dabei beobachtete, wie dieser sich in der Haus seiner Nachbarn  einschleichen wollte. Der Zeuge trug dazu bei, dass die Polizei den  Täter durch seine zügig mitgeteilten Beobachtungen in Tatortnähe  festnehmen konnte. Da der Dieb bereits mehrere Taten auf dem Kerbholz hatte, wurde er zu einem Jahr Freiheitsstrafe ohne Bewährung  verurteilt. In einem anderem Fall fuhren Vater und Sohn aus Oyten durch ihren  Heimatort, in dem sie sich daher gut auskennen. Daher ahnten sie  auch, dass die zwei verdächtigen Personen, die um ein Haus  herumschlichen, dort "nicht hingehörten". Sie riefen sofort die  Polizei und sprachen die zwei Verdächtigen an. Einer der Unbekannten  rannte davon, den anderen hielten sie bis zum Eintreffen der Beamten  fest. Es stellte sich heraus, dass die Männer tatsächlich einbrechen  wollten. Der flüchtige Mann konnte schon bald ermittelt werden. Eine Verdenerin hat gemeinsam mit ihren Nachbarn ganz genau  hingeschaut, als sich ein Mann verdächtig am Allerufer herumgedrückt  hat. Als plötzlich ein Großaufgebot der Polizei vorfuhr, zögerte sie  nicht lange und teilte den Beamten ihre Beobachtungen über den Mann,  der mittlerweile weggelaufen war, detailliert mit. Für die Beamten  war es daher ein Leichtes, den Mann, der zuvor eine Spielothek  ausgeraubt hatte und der sich anschließend beim Wasser- und  Schifffahrtsamt versteckt hielt, zu finden und festzunehmen.  Dramatisch war ein Fall, der sich als einziger bereits im Jahr 2013  in Verden zugetragen hat. Als zwei heute 55 und 60 Jahre alte Männer  mit dem Auto in Verden unterwegs waren, kamen sie auf eine grausame  Situation zu: Ein Mann versuchte, eine schreiende Frau in ein Auto  hineinzudrängen. Die beiden Zeugen stiegen aus und griffen beherzt  ein. Erst jetzt nahmen sie wahr, dass der Täter mit einem Messer auf  die Frau einstach. Durch die laute Ansprache der Helfer ließ der  Täter von dem Opfer ab und verließ den Tatort. Das Opfer überlebte  den Angriff, der Täter ist mittlerweile verurteilt worden.   FÄLLE LANDKREIS OSTERHOLZ Im September griff Claudia Chomse aus Holste couragiert ein, als sie  mit ihrem Auto unterwegs war und ein für sie nicht einzuordnendes  Blinken im Graben wahrnahm. Sie stoppte ihr Fahrzeug und sah nach. Im Graben fand sie eine Rollerfahrerin, die bereits seit ca. einer  halben Stunde dort lag und von keinem anderen wahrgenommen wurde. Die 37-jährige Helferin alarmierte den Rettungsdienst und andere  vorbeifahrende Verkehrsteilnehmer. Unglaubliches erlebte ein Carsten Kämmerer aus Osterholz-Scharmbeck,  der am Bahnhof in Osterholz zunächst zwei sich streitende jugendliche Mädchen sah. Als sich eine der beiden plötzlich auf die Bahngleise  begab, obwohl sich ein Güterzug näherte und dieser bereits  Warnsignale abgab, zögerte der 24-Jährige nicht lang und trug das  Mädchen kurzerhand von den Gleisen und drückte es an eine Wand.  Dadurch rettete er dem Mädchen das Leben.   Die Beamten, die die jeweiligen Fälle bearbeitet haben, nahmen  ebenfalls an der Veranstaltung teil. Sie schilderten den Helfern  detailliert, wie die einzelnen Fälle weiterbearbeitet wurden, was aus den Menschen wurde, denen sie geholfen haben und wie wichtig jeder  einzelne Beitrag war - für die Polizei um Ermittlungserfolge zu  feiern, und für die Menschen in ihren Notsituationen.  Es ist das erste Mal, dass die Polizeiinspektion Verden/Osterholz  couragierte Menschen in einer derartigen Veranstaltung geehrt hat.  "In der Haut desjenigen, dem ich heute helfe, kann ich morgen selber  stecken", so Uwe Jordan, der daher plant, auch in Zukunft das Handeln couragierter Menschen in besonderen Situationen zu würdigen. 

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Quelle: news aktuell / dpa