15.01.2015 – Dänen – Außer Rand und Band

15.01.2015 – Dänen – Außer Rand und Band  – OPR

OPR

Am 13.01.15 wurde die Polizei gegen 19.50 Uhr darüber informiert, dass sich in einem Einkaufsmarkt in der Kyritzer Graf-von-der-Schulenburg-Straße mehrere offenbar ausländische Personen aufhalten und randalieren. Ein Mann hatte in bereits in den Verkaufsraum gekotet, sich dann aus einem Verkaufsregal verpackte Bettwäsche genommen und sich damit seinen Hintern gereinigt. Danach warf er Waren aus den Regalen im Markt umher und verließ grölend das Geschäft. Als die Polizeibeamten am Markt eintrafen, verließ gerade ein dänischer Pkw Peugeot den Parkplatz. Im Fahrzeug befanden sich zwei Personen. Vor der Verkaufsstelle standen zwei weitere Personen, die offenbar zu den flüchtenden Personen gehörten, jedoch nach Angaben der Mitarbeiterin nicht die Sachbeschädigungen im Geschäft begangen haben. Da die Identität nicht feststand, wurden die letzten Beiden zur Polizeiinspektion nach Neuruppin gebracht. Bei der Durchsuchung der leicht alkoholisierten Männer wurde bei einem Mann ein Schlagring und bei dem anderen ein Butterflymesser aufgefunden und sichergestellt. Über polizeiliche Computersysteme wurde in der Inspektion die Identität geklärt und die 23 und 24 Jahre alten Männer (dänische Staatsbürger) wurden um 22.30 Uhr wieder aus dem Gewahrsam entlassen.

 

Gegen 23.10 Uhr bemerkten Polizisten einen akustischen Alarm aus Richtung der Fehrbelliner Straße in Neuruppin. Als sie nachsahen, bemerkten sie ein eingeschlagenes Fenster eines Firmengebäudes. In einem Büro waren die augenscheinlich die Schränke durchwühlt worden. Kriminaltechniker sicherten am Tatort Schuhabdruckspuren und Blutanhaftungen an der eingeschlagenen Scheibe. Es ist nicht auszuschließen, dass die beiden zuvor aus dem Gewahrsam entlassenen Dänen diesen Einbruch begangen haben, denn kurze Zeit nach der Alarmmeldung lief ein Einsatz bei einer Tankstelle auf, bei welchen die Männer wieder in Erscheinung traten und einer von ihnen frische blutende Verletzungen aufwies.

 

Um 23.25 Uhr wurde über den Notruf bekannt, dass an einer Tankstelle in der Heinrich-Rau-Straße in Neuruppin zwei Männer randalieren. Noch vor Eintreffen der Beamten flüchteten die Männer zu Fuß. Sie konnten aber im Nahbereich aufgegriffen werden. Nach Angaben der Tankstellenmitarbeiterin hatten beide mit Füßen gegen die Eingangstür der Tankstelle getreten, die Tür wurde dadurch beschädigt. Einer der Männer warf einen Feuerlöscher gegen eine Scheibe, die jedoch standhielt.

Beide wurden in Gewahrsam genommen. In den Gewahrsamsräumen gab einer der Männer an, unter Platzangst zu leiden. Zur Prüfung der Gewahrsamstauglichkeit wurde ein Arzt gerufen. Da der Beschuldigte bereits mit dem Kopf gegen die Wand schlug, wurde ein Rettungswagen gerufen und der Arzt ließ den Mann zwangseinweisen.

 

Gegen 22.10 Uhr wurde die Polizei zu einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße 14 zwischen Karnzow und Lellichow gerufen. Ein 24-jähriger dänischer Peugeotfahrer war bei der Fahrt in Richtung Lellichow nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, wobei der Wagen, der noch am Abend auf dem Parkplatz des Einkaufsmarktes in der Kyritzer Graf-von-Schulenburg-Straße gesehen worden war, im Graben zum Stehen kam. Der Beifahrer versuchte dann, dass Fahrzeug aus dem Straßengraben zu fahren. Während der Unfallaufnahme verhielten sich der Fahrer und der Beifahrer sehr auffällig und gaben beide an, gefahren zu sein. Aus diesem Grund wurde bei beiden ein Drogentest durchgeführt. Dieser Test reagiert bei beiden positiv, beim Fahrer positiv auf Cannabis und beim Beifahrer positiv auf Amphetamine. Sie wurden zum Polizeirevier Kyritz gebracht, wo von den Männern Blutproben genommen wurden. Gegen beide Männer wurden Strafanzeigen wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis (gegen den Beifahrer) und unter Drogeneinfluss (gegen beide) aufgenommen. Im Anschluss wurden sie aus dem Polizeirevier entlassen.

 

Am 14.01. gegen 06.50 Uhr meldete sich eine Zeugin, die angab, dass in einer Tankstelle in der Rosa-Luxemburg-Straße in Wittstock zwei Männer Passanten beschimpfen und laut grölen. Es stellte sich heraus, dass es die beiden Dänen waren, die in der Nacht zuvor, den Unfall zwischen Karnzow und Lellichow hatten. Beide wurden zur Gefahrenabwehr in Polizeigewahrsam in Neuruppin genommen. Auch hier musste ein Arzt die Gewahrsamstauglichkeit eines der Männer prüfen. Auch dieser wurde ins Krankenhaus Neuruppin eingewiesen.

 

In Folge der begangenen Straftaten befanden sich ab dem 14.01. vormittags also ein 24-jähriger und ein 26-jähriger Däne im Gewahrsam der Polizeiinspektion und ein 23-jähriger sowie ein 24-jähriger dänische Staatsbürger, aufgrund eines Zustandes, in dem sich für sich selbst wie für andere eine Gefahr darstellten, auf der psychiatrischen Station des Klinikums Neuruppin.

Nach intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen sowie mit Unterstützung des Deutsch-Dänischen Gemeinsamen Zentrums in Padborg konnte die Identität der Vier bestätigt werden. Alle waren bereits polizeilich bekannt, z.T. auch bereits wegen Drogenkonsums, und die drei Älteren haben offenbar einen Migrationshintergrund. Aktuell in Fahndung stand jedoch keiner. Alle vier standen unter z.T. erheblichem Einfluss von Betäubungsmitteln, was ihr Verhalten erklären könnte. Alle waren wohl auf der Rückreise von Berlin.

Entsprechend erfolgte am späten gestrigen Nachmittag zunächst die Vernehmung des 24- und des 26-Jährigen aus dem Gewahrsam, die sich in unterschiedlichem Umfang zu den Vorwürfen äußerten.

Nach Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Neuruppin wurden der 24-Jährige nach Erhebung einer Sicherheitsleistung wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und der 26-Jährige nach Erhebung einer Sicherheitsleistung wegen Fahrens unter Drogeneinfluss sowie ohne Fahrerlaubnis am späten Abend aus dem Polizeigewahrsam entlassen und durften mit Zustimmung des noch in Dänemark weilenden Besitzers des Peugeot mit dessen PKW weiter fahren. Der 24-Jährige hat einen Führerschein.

In seiner verantwortlichen Vernehmung gab der 24-Jährige im Klinikum die Vorwürfe im Wesentlichen zu. Entsprechend wurde er unter Benennung eines Zustellbevollmächtigten aus dem Klinikum nach Hause entlassen.

Der zuletzt verbliebene 23-Jährige räumte die Vorwürfe ebenfalls im Wesentlichen ein, bleibt aber zu seinem Schutz zunächst im Klinikum. Um ihn abzuholen, wurden seine Eltern verständigt. Zur Fortführung des gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahrens wurde ebenfalls ein Zustellungsbevollmächtigter benannt.

Quelle: Internetwache Brandenburg