07.01.2015 – 08:38
Freiburg (ots) – Am Montagmorgen, den 05.01.2015, führte die Verkehrspolizei Freiburg eine Schwerverkehrskontrolle mit Schwerpunkt Manipulation von Fahrtenschreibern im Industriegebiet Freiburg-Brühl durch. Hierbei fiel ein italienischer Sattelzug auf, der auf dem Weg zur Ladungsaufnahme im Industriegebiet Freiburg-Brühl war. Der Sattelzug wurde von einem 63-jährigen italienischen Fahrer geführt.
Den Verkehrspolizisten fiel sofort die gelöste Getriebeabdeckplatte auf. Der erfahrene Fernfahrer hatte die Verschraubungen demontiert, um Zugang zum Impulsgeber zu bekommen und auf diesen unzulässig einwirken zu können.Der Fahrer gab hierzu an, dass die Ladezeiten und -formalitäten immer sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würden und somit seine gesetzlich vorgegebene Schichtzeit beeinträchtigen würden.
Um einem Bußgeld wegen Nichteinhaltung der Lenk- und Ruhezeiten vorzubeugen, entschied der technisch kundige Fahrer widerrechtlich in den technischen Aufzeichnungsprozess einzugreifen. Der Fahrtenschreiber zeichnete sodann – anstelle von Lenktätigkeit mit Geschwindigkeit – Ruhezeit mit Stillstand auf. Nebeneffekt der Manipulation war die Deaktivierung aller Fahrstabilitätshilfen, weshalb mit der Manipulation nicht nur der übermüdete Fahrer eine erhöhte Gefahr darstellte sondern auch fahrzeugtechnisch von einer erhöhten Betriebsgefahr auszugehen ist.
Der Fahrer wurde von den Polizeibeamten sozusagen „in flagranti“ während der Manipulation angetroffen. Er gab gegenüber den Polizeibeamten an, dass er des Öfteren auf kurzen Strecken die Manipulationseinrichtung einsetzt, um – wie vorliegend – ausschließlich gesetzeskonformen Aufschrieb der Lenk- und Ruhezeiten zuzulassen.
Neben einer sofortigen elfstündigen Zwangspause musste der Fahrer eine Kaution in Höhe von 1.200 Euro hinterlegen. Hinzu kamen die Kosten für die technische Untersuchung in einer Fachwerkstatt.
dh/lr
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