Notorischer Betrüger landet erneut hinter Schloss und Riegel

Notorischer Betrüger landet erneut hinter Schloss und Riegel

LKR. LICHTENFELS. Als offensichtlich unbelehrbar erwies sich ein 54-jähriger Betrüger aus dem Landkreis Kronach. Obwohl der Mann erst vor gut einem Jahr aus einer Justizvollzugsanstalt entlassen worden war, beging er innerhalb der vergangenen zwölf Monate erneut eine breite Palette an Betrugsdelikten, die ihn nun kurz vor Weihnachten wiederum hinter Schloss und Riegel brachten.

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Coburg


Erst im Dezember 2013 kam der unter Bewährung stehende 54-Jährige auf freien Fuß, nachdem er zuvor eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt hatte. Von Reue fehlte dem Mann anscheinend jede Spur, denn bereits wenige Monate später, im Sommer 2014, hatte der Mann unter betrügerischer Absicht ein komplettes Wohnhaus im Wert von mehreren hunderttausend Euro im Landkreis Lichtenfels erworben und hierfür umfangreiche Renovierungsarbeiten in Auftrag gegeben. Weder der Verkäufer des Hauses, noch der beauftragte Makler oder der Notar erhielten von dem Betrüger je einen Cent für den Hauskauf. Selbst die für die Renovierung des Hauses beauftragten Handwerker gingen leer aus und blieben bislang auf ihren offenen Rechnungen sitzen. Mit seiner Hinhaltetaktik schaffte es der Betrüger die ausstehenden Zahlungen über Monate hinweg abzuwenden. Gleichermaßen erging es einem Bayreuther Autohaus, das der Mann mit einer ähnlich dreisten Masche prellte. Hier hatte er sich ein Fahrzeug betrügerisch angemietet, ohne den Mietpreis jemals zu bezahlen.


Anzeige brachte Stein ins Rollen

Erst kurz vor Weihnachten flog der umfangreiche Schwindel des Mannes schließlich auf, als ein weiterer Geschädigter bei der Lichtenfelser Polizei Anzeige gegen den 54-Jährigen erstattete. Nach einem Verkaufsgeschäft hatte nämlich dieser den knapp 80.000 Euro teuren 530er BMW des Anzeigeerstatters nicht bezahlt, obwohl ihm das Fahrzeug bereits ausgehändigt worden war. Der 54-Jährige hielt den Autoverkäufer über mehrere Wochen für die Bezahlung der vereinbarten Verkaufssumme hin, bis dem Geprellten schließlich der Kragen platzte und er die Polizei einschaltete. Dadurch kam der Stein ins Rollen und das Fachkommissariat für Betrugsdelikte bei der Kriminalpolizei Coburg übernahm die umfangreichen Ermittlungen. Die Beamten deckten nach und nach die weiteren Delikte des notorischen Betrügers auf, der mit seinen Straftaten bislang einen Gesamtschaden im hohen sechsstelligen Eurobereich verursachte.


Weihnachten hinter Gittern

Mit diesen Erkenntnissen erwirkte die Coburger Staatsanwaltschaft beim zuständigen Amtsgericht schließlich einen Haftbefehl gegen den Betrüger. Polizisten gelang es den 54-Jährigen am Montag vor Weihnachten bei einer Autovermietung im Kulmbacher Stadtgebiet ausfindig zu machen und festzunehmen. Nachdem ihm der Haftbefehl beim Richter am Amtsgericht Kronach eröffnet worden war, lieferten Kriminalbeamte den unbelehrbaren Straftäter einen Tag vor dem Weihnachtsfest erneut in eine Justizvollzugsanstalt ein. Er muss nun aufs Neue mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.

Im Rahmen seiner Festnahme sicherten die Polizisten auch diverse Schriftstücke des Mannes, die darauf hindeuten, dass der 54-Jährige wohl noch eine Vielzahl weiterer Betrügereien begangen haben dürfte. Die entsprechenden Auswertungen und die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen hierzu werden allerdings noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen.



Quelle: Bayerische Polizei