03.12.2014 | 12:52 Uhr
Osnabrück (ots) – Zur Rolle der Polizei im NS-Staat präsentierte die Polizeidirektion Osnabrück in den vergangenen Wochen die Ausstellung „Ordnung und Vernichtung – Die Polizei im NS-Staat“. Am 30. November 2014 endete die sechswöchige Ausstellungszeit in Osnabrück.
Über 1.300 Menschen besuchten die Ausstellungsräume in der Polizeidirektion am Heger-Tor-Wall 18 in Osnabrück. Neben Führungen von Schulklassen und angemeldeten Gruppen nutzten viele Interessierte während der Öffnungszeit am Nachmittag die Gelegenheit Polizeigeschichte hautnah zu erleben. Im Vordergrund stand vor allem der Austausch zwischen den Besucherinnen und Besuchern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Direktion, nicht nur zur Vergangenheit sondern auch zur Gegenwart. Den angemeldeten Schulklassen wurde die Thematik anhand von Aufgabenzetteln vermittelt, die in einem Bildungskonzept entwickelt wurden. Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern wurde versucht, das Bewusstsein für die heutige Zeit zu schärfen. Ergänzend setzten zwei Vorträge und eine Podiumsdiskussion Schwerpunkte im Rahmenprogramm.
Die Ausstellung zeigt eine Fülle von Dokumenten und Bildmaterial über die vielen Verbrechen von Polizeieinheiten zwischen 1933 und 1945. Für viele Besucherinnen und Besucher eine überraschende und sogleich schockierende Erkenntnis, denn die Polizei war in allen Bereichen an der Umsetzung der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten beteiligt. Das NS-Regime konnte sich von Beginn an auf die Polizei stützen, nicht nur auf die Gestapo sondern auch auf die Kriminal- und Ordnungspolizei. Mit diesen Erkenntnissen setzten sich in den vergangenen Wochen in Osnabrück bewusst auch viele Polizistinnen und Polizisten auseinander. Polizeipräsident Witthaut dazu: „Die Kenntnis über die Geschichte des eigenen Berufsstandes soll uns für die Gegenwart sensibilisieren und verdeutlichen, wie leicht legitime Machtausübung in Machtmissbrauch ausufern kann.“
Die Wanderausstellung „Ordnung und Vernichtung – Die Polizei im NS-Staat“ des Polizeimuseums Niedersachsen ist ab Februar 2015 in der Gedenkstätte Esterwegen zu sehen. Die sechs regionalen Ausstellungstafeln zur Geschichte der Osnabrücker Polizei im NS-Staat werden im kommenden Jahr in der Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück präsentiert.
Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Osnabrück Nadine Kluge Telefon: 0541/327-1034 E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen http://www.pd-os.polizei-nds.de