Zweitägige, großangelegte Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität

Zweitägige, großangelegte Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität

OBERPFALZ. Am Freitag, den 28. und Samstag, den 29.11.2014 fanden im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz besondere mobile und stationäre Kontrolleinsätze statt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Die Einsätze waren Teil einer zweiwöchigen, bayernweiten Kontrollaktion gegen Diebesbanden und reisende Straftäter.

Eine Analyse der letzten zehn Jahre zeigt, dass im Jahr 2008 in der Oberpfalz die meisten Wohnungseinbrüche – 503 – verübt wurden. Im Jahr 2009 sank die Zahl auf 325 und damit auf den zweitniedrigsten Wert der vergangenen Dekade. Seit 2010 steigt die Zahl der registrierten Wohnungseinbrüche zwar kontinuierlich, jedoch nur geringfügig an. Im vergangenen Jahr lag sie bei 429. Die bisherige Auswertung für das Jahr 2014 zeigt eine Tendenz nach oben.

Um dieses Kriminalitätsphänomen, aber auch die Einbruchskriminalität in gewerbliche Objekte sowie die Kraftfahrzeug- und Betäubungsmittelkriminalität effektiv und nachhaltig zu bekämpfen, waren am gestrigen Freitag, in der Zeit von 16.00 Uhr – 22.00 Uhr und heute, in der Zeit von 15.00 Uhr – 21.00 Uhr, eine Vielzahl von Beamtinnen und Beamten eingesetzt. Flächendeckend führten sie u. a. stationäre und mobile Kontrollen an Ausfallstraßen, internationalen Verkehrswegen, Raststätten und Tankanlagen durch. Im Grenzbereich wurden auch die Ausweichstrecken sowie Busse und Züge in die Kontrollen mit einbezogen.

Die größte Kontrollstelle wurde am Samstag, in der Zeit von 15.00 Uhr – 21.00 Uhr, auf der BAB A 6, auf dem Parkplatz Ulrichsberg betrieben. Beamte der Polizeiinspektion Fahndung (PIF) Waidhaus, unterstützt von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, kontrollierten während des o. g. Zeitraumes 230 Fahrzeuge und 460 Personen.
Ein deutscher Staatsangehöriger führte 15, in Deutschland nicht zugelassene Böller sowie 0,8 Gramm Marihuana mit sich. Er wird wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittel- sowie das Sprengstoffgesetz angezeigt. Bei einem tschechischen Staatsangehörigen fanden die Beamten 1,5 Gramm Marihuana sowie 0,5 Gramm Amphetamin. Auch ihn erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Zudem stellten die Fahnder einen Nigerianer und einen Russen ohne gültige Aufenthaltstitel sowie einen Jordanier mit abgelaufenem Reisepass fest. Aufgrund bestehender Abkommen wurden die drei Männer zur weiteren Sachbearbeitung an die Bundespolizei übergeben.

Hinweise rund um das Thema Wohnungseinbruchdiebstahl

Ein Einbruch in ein Haus oder eine Wohnung, stellt eine massive Verletzung der Privatsphäre dar und ist für die Betroffenen ein unerwarteter Schock, der langjährige, teils massive psychische Folgen nach sich ziehen kann.
Wenn man jedoch weiß, wie die Täter vorgehen und einige polizeiliche Ratschläge beachtet, ist es möglich den Langfingern ein Schnäppchen zu schlagen.

• Tatobjekte:

Häufig suchen sich die Täter im Erdgeschoss gelegene Wohnungen, Reihenhäuser und Einfamilienhäuser aus, die von außen schwer einsehbar und unbeleuchtet sind.

• Haupteinbruchszeiten:

Bayernweit lagen die Haupteinbruchszeiten im Jahr 2014 schwerpunktmäßig zwischen 16.00 Uhr und 20.00 Uhr sowie zwischen 00.00 Uhr und 02.00 Uhr. Natürlich werden Einbrüche auch außerhalb dieser Zeiten begangen.

• Vorgehensweise (Modus operandi):

In der Vielzahl der Fälle werden günstig gelegene Fenster oder Türen aufgehebelt, eingeschlagen oder eingeworfen. Die Täter nähern sich oftmals über rückwärtige Bereiche z. B. den Garten oder die Terrasse an das Objekt an und brechen dortige Zugänge auf. Häufig werden potentielle Tatobjekte vorher ausspioniert z. B. durch Auskundschaften der Umgebung, Kontrollanrufe oder Sturmklingeln kurz vor dem Einbruch, um herauszufinden, ob sich jemand in der Wohnung bzw. im Haus aufhält. Vereinzelt kommt es auch zu einer persönlichen Kontaktaufnahme mit den späteren Opfern. So wird z. B. unter einem Vorwand an der Türe geklingelt (Betteln, Bitte um ein Glas Wasser etc.), um zu sehen, ob sich ein Einbruch lohnt.

• Tatbeute:

In erster Linie werden leicht zu transportierende Gegenstände wie Bargeld, Schmuck, Markenbekleidung, Antiquitäten oder kleinere elektronische Gegenstände entwendet.

Tipps:

• Sorgen Sie für Helligkeit im Umfeld ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung z.B. durch Installieren eines Bewegungsmelders
• Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit immer verschließen. Vorsicht: „ Gekippte Fenster sind offene Fenster“
• Rolläden nur zur Nachtzeit geschlossen halten, um nicht tagsüber Abwesenheit zu signalisieren. Dies kann durch den Einsatz von Zeitschaltuhren erreicht werden
• Bei längerer Abwesenheit Hinweise auf Leerstand vermeiden z.B. überquellender Briefkasten, entsprechende Mitteilung auf dem Anrufbeantworter, zugezogene Gardinen etc.
• Bewusst auf verdächtige Personen und Fahrzeuge im Umfeld achten; evtl. auch Kfz-Kennzeichen notieren
• Die Polizei kann nicht überall sein, um Straftaten zu verhindern. Doch fast immer gibt es Nachbarn, die einander helfen können. Nach den Erkenntnissen der Polizei trägt die Nachbarschaftshilfe entscheidend zur Verhinderung von Einbrüchen bei
• Sollten Sie Zeuge eines Einbruches werden, verständigen Sie sofort über die polizeiliche Notrufnummer: 110 die Polizei
• Generell gilt: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig anrufen

Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen:

Darüber hinaus verfügen die Kriminalpolizeiinspektionen Regensburg, Amberg und Weiden über speziell ausgebildete Fachberater, bei denen man sich u. a. zum Thema Einbruchschutz beraten lassen kann. Die Beamten kommen auf Wunsch auch vor Ort und geben kostenlos Tipps, wie man die Sicherheit in seinem Haus bzw. seiner Wohnung verbessern kann.
Ihre Erreichbarkeit kann man über seine örtlich zuständige Polizeiinspektion erfragen.

Tipps auch im Internet abrufbar:

Wie man sein Hab und Gut wirksam vor Einbrechern schützt, kann man auch im Internet unter:

www.k-einbruch.de oder

www.polizei-beratung.de

nachlesen.

Hinweis:

Am kommenden Montag wird eine Pressemitteilung ausgesteuert, die eine Gesamtbilanz der beiden Kontrolltage beinhaltet.

Medienkontakt: PP OPf., Hartl KHK, Tel.: 0941/506-1014
Veröffentl. am 29.11.2014, 23.10 Uhr



Quelle: Bayerische Polizei