28.11.2014 | 13:04 Uhr
Reutlingen (ots) – Landkreise Reutlingen/Tübingen/Esslingen:
Derzeit häufen sich wieder einmal Anrufe von sogenannten Enkeltrickbetrügern. Alleine im Verlauf des Donnerstags wurden beim Polizeipräsidium Reutlingen insgesamt acht Fälle gemeldet, in denen mehrere unbekannte Täter versuchten, gutgläubigen und hilfsbereiten Senioren Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Anrufer gaben sich als Schwiegersohn, Enkel, Nichte oder Bekannte aus und baten jeweils um eine stattliche Summe Geld, mal einfach so zur Unterstützung, mal um bei einem Notar für den Kauf einer Immobilie eine Kaution hinterlegen zu können. Derartige Anrufe gingen in Tübingen, Mössingen, Bad Urach, Engstingen, Neckartenzlingen, Neckartailfingen und Aichtal ein. Auch vor einem Anruf in einem Seniorenheim schreckten die Täter nicht zurück. In fast allen Fällen schöpften die Angerufenen rechtzeitig Verdacht, so dass kein Schaden entstand.
Eine 74-Jährige aus Neckartailfingen ließ sich aber nach einem derartigen Anruf leider darauf ein, nach Tübingen zu fahren und dort gegen 16 Uhr einer ihr völlig unbekannten Asiatin, die sich als Sekretärin eines Notars ausgab, in der Reutlinger Straße vor einem Hotel Goldmünzen und Schmuck zu übergeben. In einem weiteren Fall hatte eine 85-jährige Frau aus Tübingen bereits über 10.000 Euro abgehoben, um es dem vermeintlichen Schwiegersohn zu übergeben. Als sich ein zweiter Täter meldete und behauptete, der Schwiegersohn befinde sich im Polizeigewahrsam und könne deshalb nicht selbst kommen, beendete die Frau zum Glück das Gespräch, zumal sie auch noch von dem Unbekannten beschimpft wurde, weil sie sich nicht erweichen ließ, das Geld an einen Fremden herauszugeben.
Die Polizei rät den Senioren:
- Fragen Sie genau nach, wenn sich ein unbekannter, angeblicher Angehöriger oder Bekannter meldet und von sich aus seinen Namen nicht nennt.
- Bieten Sie dem Anrufer auf keinen Fall einen Namen an, den er dann nutzen kann, um weiter Ihr Vertrauen zu erschleichen.
- Wenn sich der Verdacht ergibt, dass es sich um einen betrügerischen Anruf handelt, melden Sie den Vorfall unverzüglich der Polizei.
- Notieren Sie sich auf jeden Fall die Telefonnummer des Anrufers und überprüfen Sie seine Angaben mit Hilfe Ihrer Angehörigen oder in einem Seniorenheim auch mit Hilfe des Personals. Wenn jemand wirklich Hilfe braucht, wird er Verständnis dafür haben, wenn Sie sein Anliegen überprüfen und jemanden zu Rate ziehen.
- Übergeben Sie nie Geld einem Fremden, egal für wen er sich ausgibt oder in wessen Auftrag er angeblich handelt.
Besonders appelliert die Polizei auch an die Aufmerksamkeit von Bankbediensteten: Sprechen Sie Senioren ruhig an, wenn diese plötzlich entgegen ihren sonstigen Angewohnheiten beträchtliche Geldsummen abheben oder von einer Notlage eines Angehörigen berichten. Auf diese Art und Weise konnte zurückliegend in einzelnen Fällen verhindert werden, dass der/die Betroffene ihr Geld einem Betrüger gibt. (ak)
Rückfragen bitte an: Andrea Kopp (ak), Tel. 07121/942-1101 Polizeipräsidium Reutlingen Telefon: 07121 942-0 E-Mail: reutlingen.pp@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/