26.11.2014 | 14:36 Uhr
Darmstadt/Südhessen (ots) – Die Vorweihnachtszeit und die Feiertage sind leider auch ein „Fest für Diebe“. Viele Menschen sind unterwegs, um Geschenke zu besorgen. Die Innenstädte und Läden sind gut besucht. Die Aufmerksamkeit im Einkaufstrubel schwindet. Während der Feiertage nutzt der ein oder andere auch die Zeit, um in Urlaub zu fahren oder Verwandte zu besuchen, und das Haus steht leer. Die Polizei ist rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz, wenn sie gebraucht wird, setzt aber auch auf Prävention und Mithilfe der Bevölkerung. Hilfreich kann es dabei sein, einige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und die gängigsten Tricks und Maschen der Kriminellen zu kennen. Diese möchte die Polizei noch einmal ins Gedächtnis rufen. Die Tricks sind nicht abschließend. Alle haben aber eines gemeinsam: Der Dieb lenkt Sie mit einer oft alltäglichen und von ihm geschaffenen Situation ab, sucht unter einem Vorwand entweder Ihre Nähe oder versucht, Sie von Ihren Wertsachen wegzulocken, um sie unbemerkt stehlen zu können.
Gängig sind der
Beschmutzertrick: Wie zufällig werden Sie angerempelt und Ihre Kleidung beschmutzt. Der Dieb will angeblich beim Säubern der Kleidung helfen, tatsächlich aber unbemerkt an Ihre Geldbörse.
Dränglertrick: Bevorzugt beim Einsteigen in Bus oder Bahn. Meist werden die Opfer von zwei bis drei Personen bedrängt. Durch den Körperkontakt soll das Opfer nicht spüren, wie die Geldbörse aus der Tasche gezogen wird.
Ablenkungstrick: Ein Trickdieb stellt Ihnen beim Einkauf belanglose Fragen. Hinter Ihrem Rücken wird Ihnen -meist von dessen Komplizen – die Geldbörse aus der Tasche oder Kleidung genommen.
Geldwechseltrick: Sie werden um Münzgeld gebeten. Während Sie suchen, tritt der Dieb hinzu und „hilft“ bei der Suche. Fingerfertig werden dabei die Geldscheine aus der Geldbörse gezogen.
Betteltrick: Ähnlich wie der Geldwechsel. Wenn Sie Ihr Portemonnaie herausgeholt haben, sucht der Dieb Ihre Nähe. Auch ein Kniefall oder eine Umarmung des Trickdiebs sind dabei keine Seltenheit. Das überschwängliche „Bedanken“ für die Geldspende dient nur einem Zweck: Ihnen unbemerkt die Geldbörse aus der Kleidung zu ziehen.
Sammlertrick: Angebliches Sammeln für wohltätige Zwecke. Während der Spender sich in eine Liste einträgt, nutzt der Täter die Kladde oder die Spendenliste als Sichtschutz, um unbemerkt zugreifen zu können.
Auch Sie können etwas tun, um für Diebe unattraktiv zu bleiben. Behalten Sie Ihre Tasche immer im Auge. Tragen Sie Ihre Geldbörse möglichst am Körper. Nehmen Sie keine größeren Geldbeträge mit. Klemmen Sie ihre Handtasche, überall wo viele Menschen um Sie herum sind, unter den Arm. Lassen Sie die Tasche im Einkaufswagen niemals unbeaufsichtigt. Hängen Sie Taschen und Jacken nicht an den Kinderwagen oder an die Stuhllehne, wenn Sie mal eine Pause in einem Cafe machen. Lassen Sie Ihre Tasche bei der Anprobe nicht arglos herumstehen. Lassen Sie sich nicht ablenken oder von Ihren Wertsachen weglocken. Sie müssen nicht unfreundlich sein, wenn Sie um Hilfe gebeten werden. Aber Ihren Wertsachen sollte immer die ganze Aufmerksamkeit gelten. Schnell ist nicht nur Ihr Geld gestohlen, sondern auch Ausweise, Scheckkarten und Schlüssel für die Wohnung oder das Auto. Aus einer kleinen Unachtsamkeit, kann Ihnen ein großer Schaden entstehen.
Wenn Sie in eine Situation geraten, in der Ihnen fremde Personen zu nahe kommen, schauen Sie sofort nach Ihren Wertsachen und stellen Sie möglichst den Abstand wieder her. Sollten Sie bedrängt werden, machen Sie gegebenenfalls laut auf sich aufmerksam und verständigen Sie sofort die Polizei.
Auch am Geldautomat und beim Geldabheben am Schalter ist Vorsicht geboten. Achten Sie darauf, dass Ihnen niemand bei Geldgeschäften oder bei der Eingabe Ihrer Geheimnummer über die Schulter schaut. Scheckkarte und Geheimnummer sollten nicht zusammen in der Geldbörse aufbewahrt werden.
Lassen Sie keine Wertsachen im Auto zurück. Handtaschen gehören auch nicht unter den Sitz, Navigationsgeräte nicht ins Handschuhfach. Auch der Kofferraum ist kein sicherer Aufbewahrungsort. Vielleicht wurden Sie schon beim Verlassen Ihres Fahrzeugs beobachtet. Die gängigen Verstecke sind auch Kriminellen bekannt.
Ein Tipp auch für für Kassierer/-innen: Lassen Sie die Kasse geschlossen, wenn Sie anderweitig beschäftigt sind. Lassen Sie sich nicht ablenken oder durch ständige Wechselwünsche in die Irre führen. Trickdiebe sind darauf spezialisiert, durch Hin- und Herwechseln von Geldbeträgen für Verwirrung zu sorgen. Zählen Sie immer genau nach, ob Sie auch den vollständigen Betrag erhalten haben.
Und noch eine dringende Bitte der Polizei zum Thema Wohnungseinbruch: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Haus oder Ihre Wohnung nicht verlassen wirkt. Dunkle Häuser und Wohnungen signalisieren dem Einbrecher, dass er ungestört ist. Nutzen Sie zum Beispiel Zeitschaltuhren. Auch überquellende Briefkästen oder tagelang vor dem Haus stehende Mülltonnen sind Zeichen, dass niemand zu Hause ist. Lassen Sie keine Fenster oder Terrassentüren in Kippstellung. Achten Sie in Mehrfamilienhäusern stets auf geschlossene Haustüren und vergewissern Sie sich, wer an der Haustür klingelt, bevor Sie den Zutritt gewähren. Wohnungstüren sollten nicht nur ins Schloss fallen, sondern immer abgeschlossen sein. Auch ein aufmerksamer Nachbar kann hilfreich sein. Achten Sie auf Personen oder Fahrzeuge in Ihrem Wohngebiet und zögern Sie nicht, die Polizei zu informieren, wenn Ihnen etwas verdächtig erscheint. Die Polizei ist rund um die Uhr für Sie da. Auch an Wochenenden und den Feiertagen.
ots Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4969
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