25.11.2014 | 14:48 Uhr
Ratzeburg (ots) – Die Beamten des Polizei- Autobahn- und Bezirksreviers Ratzeburg stoppten in der Nacht zu Sonntag einen Falschfahrer bei Reinbek. Gegen 01.15 Uhr teilte die Hamburger Polizei mit, dass ihnen ein Falschfahrer auf der BAB 24 gemeldet wurde. Der Wagen, ein silbergrauer Mercedes, soll am „Horner Kreisel“ (Hamburg) in Fahrtrichtung Berlin auf die Richtungsfahrbahn Hamburg aufgefahren sein. Fünf Minuten später ging bei der Polizei ein erneuter Anruf ein. Ein Verkehrsteilnehmer sah den Mercedes gegen 01.20 Uhr an der Anschlussstelle Reinbek, immer noch in der falschen Richtung. Die Streifenwagenbesatzung entdeckte kurz darauf den entgegenkommenden Mercedes. Der Fahrer des Wagens, ein 73- jähriger Hamburger, fuhr trotzdem auf dem linken Fahrtstreifen weiter dem Streifenwagen entgegen. Er fuhr zwar langsamer, hielt aber nicht an. Die Beamten mussten den Verkehr, der sich auf der Richtungsfahrbahn Hamburg befand, herunterbremsen und dann komplett anhalten. Die Polizisten fuhren dem 73- jährigen mit geringer Geschwindigkeit weiter entgegen. Zunächst sah es für sie so aus, als ob der Hamburger links am Streifenwagen vorbei fahren wollte. Er hielt dann doch noch, etwa einen Meter vor dem Streifenwagen, an. Der 73- jährige blieb mit laufendem Motor in seinem Mercedes sitzen. Die Beamten mussten den Mann mehrfach auffordern, den Motor abzustellen. Er kam dem erst nach und zog den Zündschlüssel ab, als ein Polizist die Autotür des Mercedes öffnete. Die Beamten nahmen ihm den Autoschlüssel ab. Dann weigerte er sich mehrfach auszusteigen. Nun forderte der 73- jährige sogar noch die Polizisten auf, ihm sofort die Autoschlüssel wiederzugeben, ansonsten werde er die Polizei anrufen. Außerdem könne er nicht aussteigen, weil er eine Knieverletzung habe. Inzwischen traf eine weitere Streifenwagenbesatzung (aus Glinde) ein. Die Beamten hoben also den 73- jährigen aus seinem Wagen heraus und brachten ihn zu dem zweiten Streifenwagen. Die Beamten fuhren den Mann dann zur Wache nach Glinde. Von dort aus konnte er anschließend die Heimreise mit einem Taxi antreten. Die Beamten des Autobahnreviers ließen den Mercedes abschleppen und gaben anschließend die Richtungsfahrbahn Hamburg für den Verkehr wieder frei. Der 73- jährige war offenbar 15,3 Kilometer auf der falschen Richtungsfahrbahn gefahren und hatte dabei zwei Anschlussstellen (Jenfeld und Reinbek), ein Autobahnkreuz (Hamburg- Ost) und einen zweispurigen Tunnel passiert. Glücklicherweise kam es, möglicherweise aufgrund der Uhrzeit und der geringen Verkehrsdichte, nicht zu einem Unfall. Hinweise auf eine Alkohol- oder Medikamentenbeeinflussung ergaben sich bei dem 73- jährigen nicht. Die Beamten fertigen eine Ordnungswidrigkeitenanzeige (Bußgeld 200 Euro, 1 Monat Fahrverbot, 2 Punkte), sollten sich keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung („Straßenverkehrsgefährdung“- Straftat) anderer Verkehrsteilnehmer ergeben. Des Weiteren wird die Führerscheinstelle angeschrieben, um die Fahrtauglichkeit zu überprüfen und bei entsprechender gesundheitlicher Ungeeignetheit die Fahrerlaubnis auf dem Verwaltungsweg zu entziehen. Das Polizei- Autobahn- und Bezirksrevier Ratzeburg bittet in diesem Zusammenhang Zeugen, die zur genannten Zeit dem Mercedes ausweichen mussten- konkret gefährdet wurden, sich mit ihm unter der Rufnummer 04156/ 295- 0 in Verbindung zu setzen.
Sonja Kurz Pressestelle
Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Ratzeburg PD Ratzeburg, Pressestelle Sonja Kurz Telefon: 04541-809 2010