19.11.2014 14:43:00, Hahn – Vom Hörsaal in die Praxis

Landespolizeischule /FHöV

19.11.2014, 14:43 – Landespolizeischule / FHöV – Fachbereich Polizei

Hahn, Vom Hörsaal in die Praxis 
Spannend, interessant und lehrreich. Lukas studiert seit etwas mehr als einem Jahr am Fachbereich Polizei am Campus Hahn. Nach den ersten Bachelormodulen mit vielen fachlichen Inhalten endete vor kurzem sein erstes längeres Praktikum im polizeilichen Einzeldienst.

 

Zurück am Campus Hahn blickt er der Polizeikommissaranwärter auf die Zeit im Streifendienst zurück. Was hat sich verändert?  Es lässt sich nicht bestreiten, dass wir um eine ganze Menge Erfahrungen reicher geworden sind. Polizeialltag ist etwas, das man nicht berechnen kann. Von jetzt auf gleich kann es sonntagmorgens um 04:00 Uhr heißen, dass jetzt alle zu einem Einsatz müssen. Genauso kann es aber auch passieren, dass einmal über einen längeren Zeitraum nur wenig passiert und schriftliche Arbeiten erledigt werden. Doch spannende Sachen haben wir während dieser Zeit durchaus viele erlebt. 
Sei es die Suche nach einer vermissten, suizidgefährdeten Person, bei welcher erst einmal herausgefunden werden musste, wo  sich diese überhaupt aufhalten könnte. Dazu gehörten Gespräche mit Angehörigen, Freunden aber auch eine Ortung des Handys, um einen ungefähren Standort zu ermitteln und schließlich das Schlimmste zu verhindern.
Oder der Notruf, dass vor der Tür der aufgebrachte Ex-Freund stehe und versuche durch Hämmern, Klopfen und Treten die Tür zu öffnen. Hier war Schnelligkeit gefragt und dabei wurde so manchem auch bewusst, dass der Beruf des Polizisten nicht immer einfach und ungefährlich ist.
Doch vielleicht haben genau deshalb viele von uns diesen Beruf gewählt, weil er eben so unberechenbar und auch mit einem gewissen Nervenkitzel verbunden ist und dir keiner sagen kann wann, wo und wie etwas passiert.
Ein besonderes Highlight war für einen Teil der Praktikanten der Einsatz im Rahmen des Festivals „Nature One“. Ganz vorne stand die Bekämpfung der Drogenkriminalität. Viele von uns kannten diese Stoffe nur aus Vorträgen und Anschauungsbeispielen. Das erste Mal selber jemanden zu durchsuchen und etwas zu finden, war jedoch eine Erfahrung, die keine Vorträge und Filme vermitteln können.
Neben solchen Einsätzen gehörten natürlich auch die Alltagserfahrungen zu unserem Praktikum. Bürger, die auf die Dienststelle kommen und einen Diebstahl, eine Beleidigung oder eine Sachbeschädigung anzeigen möchten.
Wir erhielten Einblicke in die gesamte Bandbreite der polizeilichen Arbeit und des Alltags in einer Wache. Mit Menschen zu arbeiten ist immer etwas Besonderes. Niemand ist gleich und jeder Mensch hat seine Eigenheiten und geht anders mit Problemen um. Verkehrsunfälle sind hierfür eine sehr gutes Beispiel. Wurde in den sechs Wochen ein ganz normaler Auffahrunfall ohne verletzte Personen für uns schon fast zur Routine, ist diese Situation für die betroffenen Autofahrer doch meist etwas Außergewöhnliches.
Und zu guter Letzt kam natürlich der Schwerpunkt unseres Praktikums nicht zu kurz: Die Verkehrskontrollen! Jeder von uns hat unzählige davon durchgeführt und sich intensiv auf seine Prüfung in der Praxis vorbereitet. Dabei lernten wir die unterschiedlichsten Menschen kennen. Gut gesinnte, schlecht gesinnte, mürrische, verständnisvolle und auch einfach nur völlig überraschte Bürger. Wer wird schon gerne von der Polizei angehalten?
Aber alles in allem kann ich sagen, dass es einen Riesenspaß macht, den Polizeialltag in der Praxis zu erleben. Ein großes Dankeschön gilt hierbei natürlich unseren Praxisanleitern, die stets mit viel Motivation, Einsatz und Engagement versuchen, uns alles ein Stückchen näher zu bringen und die Welt der Polizei für uns verständlich zu machen.

Landespolizeischule / FHöV – Fachbereich Polizei

55491 Büchenbeuren (Ortsteil Scheid)
Telefon: 06543 / 9850
 

Quelle: Polizei Rheinland-Pfalz