Pressebericht vom 17.11.2014

Pressebericht vom 17.11.2014

Aus dem Inhalt:

2059. „Abbiegeunfälle – Wie können schwere Unfälle verhindert werden“
Präventionskampagne und Veröffentlichung der zweiten Folge der Filmreihe „Obacht gebn – sicher ans Ziel.“ mit dem Titel „Abbieger – Augenblick bitte!“ am 17.11.2014

2060. Radfahrer stirbt zwei Monate nach einem Unfall im Krankenhaus – Obergiesing

2061. 13-Jähriger läuft hinter Linienbus auf die Fahrbahn und wird von einem PKW erfasst, eine Person schwer verletzt – Obermenzing

2062. Schadensträchtiger Einbruch in einer Doppelhaushälfte in Ismaning

2063. Falscher Kriminalbeamte bestiehlt sehbehinderten Rentner – Obergiesing

2064. Sicherstellung einer Drogenaufzuchtsanlage – Obergiesing

2065. Handtaschenraub in Neuhausen

2066. Raub in Spielhalle – Täter stellt sich selbst – Ludwigsvorstadt
-siehe Pressebericht vom 14.11.2014, Ziffer 2047

2067. Polizeieinsatz vor dem Rumänischen Generalkonsulat – Bogenhausen

2059. „Abbiegeunfälle – Wie können schwere Unfälle verhindert werden“ Präventionskampagne und Veröffentlichung der zweiten Folge der Filmreihe „Obacht gebn – sicher ans Ziel.“ mit dem Titel „Abbieger – Augenblick bitte!“ am 17.11.2014
Im Jahr 2013 kamen bei Abbiegeunfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München fünf Menschen ums Leben, über 1.200 wurden verletzt.

Auch dieses Jahr zeichnet sich leider bislang kein anderes Bild ab:

Vier Tote, darunter der Tod eines 13-jährigen Schülers am letzten Donnerstag in Haar, und im ersten dreiviertel Jahr annähernd 1.000 Verletzte.

Bayernweit sieht es nicht anders aus: Hier sind über die vergangenen fünf Jahre hinweg durchschnittlich 45 Verkehrstote pro Jahr als Folge von Abbiegeunfällen zu beklagen.

Besonders drastisch sind die Unfallfolgen, wenn Lkw beteiligt sind. Zu den Abbiegeunfällen zählen auch die Unfälle im sogenanntem. „Toten Winkel“. Gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger sind besonders häufig Opfer solcher schweren Unfälle.

Doch wie können solche schweren Unfälle verhindert werden?

Neben den Appellen an die Verkehrsteilnehmer gegenseitig Rücksicht zu nehmen und besonders auch den Schulterblick beim Abbiegen nicht zu vergessen, kann die Polizei folgenden Rat geben: Bevorrechtigte Radfahrer und Fußgänger sollen an Kreuzungen und Einmündungen besonders nach abbiegenden Fahrzeugen Ausschau halten, wenn möglich sogar Blickkontakt mit dem Fahrer suchen, um im Zweifelsfall den Abbiegenden vorbeizulassen.

Die Polizei bringt ihre Fachkenntnisse ein, wenn es bei Neu- oder Umbauten darum geht, Kreuzungen so zu gestalten, dass Kraftfahrer bessere Sicht auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer erhalten und von diesen besser wahrgenommen werden.
Mit dem Unfallforscher Dr. Wolfram Hell vom Institut für Rechtsmedizin in München hat sich das Polizeipräsidium München wissenschaftliche Expertise ins Boot geholt. Dr. Hell verweist v.a. auf die noch nicht umgesetzten Möglichkeiten zur Verbesserung der Fahrzeugtechnik.
Nach Ansicht des Experten wäre es beispielsweise möglich, mit dem Einbau sog. „Fresnel-Linsen“ in Lkw-Fahrerhäusern den Lkw-Fahrern durch das Prinzip der Lichtbrechung Einblick in den „Toten Winkel“ zu verschaffen. Zudem bestünden auch andere fahrzeugtechnische Möglichkeiten wie gläserne Beifahrertüren oder der Einbau von Kamerasystemen und elektronischen Abbiegeassistenten.

Verkehrskontrollen an unfallträchtigen Örtlichkeiten und weitflächige Kontrollen im Hinblick auf die Einhaltung der Verkehrsregeln leisten einen ebenfalls wertvollen Beitrag zur Unfallvermeidung.

Im Rahmen der Präventionsarbeit engagiert sich das Polizeipräsidium München bereits seit Anfang des Jahres mit der Videofilmreihe „Obacht gebn – sicher ans Ziel.“ für noch mehr Verkehrssicherheit. Der Titel der Auftaktfolge lautete „Gscheid radln – aufeinander achten!“.

Mit Hilfe der Filmreihe will die Münchner Polizei das „Miteinander im Straßenverkehr“ fördern, indem zielgruppenorientiert über gesetzliche Regelungen und Risiken informiert wird. Verkehrsteilnehmer sollen für die Gefahren des Straßenverkehrs sensibilisiert werden. Wertvolle Tipps zeigen auf, wie jeder durch eigenes Verhalten und auch mittels technischer Hilfsmittel die eigene Sicherheit und die seiner Mitmenschen erhöhen kann.

Die zweite Folge trägt den Titel „Abbieger – Augenblick bitte!“. Ziel ist die Schärfung des Bewusstseins des Betrachters für mögliche Gefahren beim Abbiegen, auch im Zusammenhang mit dem „Toten Winkel“, und die Vermittlung von Hinweisen zur Unfallverhütung. Auch Dr. Wolfram Hell vom Institut für Rechtsmedizin München kommt im Film zu Wort und erläutert die Möglichkeiten der Verbesserung der Verkehrssicherheit mittels Fahrzeugtechnik. Die Zielgruppe umfasst altersübergreifend alle Kfz-Führer sowie Radfahrer und Fußgänger.

Wir bedanken uns bei den Polizeivereinen Münchner Sicherheitsforum e.V., Polizisten helfen e.V. und Münchner Blaulicht e.V. für die finanzielle Unterstützung des Projekts.

Für das Frühjahr 2015 ist eine Fortsetzungsfolge zum Thema Fußgänger vorgesehen.

Den Film finden Sie über YouTube auf dem Bayernkanal der Bayerischen Staatsregierung www.youtube.com/user/Bayern und www.polizei-münchen.de

2060. Radfahrer stirbt zwei Monate nach einem Unfall im Krankenhaus – Obergiesing
Bereits am 10.09.2014, gegen 10.00 Uhr, stürzte ein 86-jähriger Rentner in der Cincinnatistraße in der Nähe eines Einkaufsmarktes von seinem Fahrrad.

Der Rentner, welcher keinen Fahrradhelm trug, war gegen eine Bordsteinkante gefahren und gestürzt.

Obwohl er über Schmerzen im Brustbereich klagte, begab er sich zunächst nicht in ärztliche Behandlung. Erst als sich die Schmerzen verschlimmerten und er akute Atemprobleme bekam, begab er sich am 19.09.2014 in ein Münchner Klinikum. Dort wurde eine Rippenprellung mit Bluteinlagerungen im Brustkorb diagnostiziert.

Am 15.11.2014 verstarb der 86-Jährige in Folge der erlittenen Unfallverletzungen im Klinikum. Daraufhin wurde vom Krankenhaus die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsunfallaufnahme verständigt.

2061. 13-Jähriger läuft hinter Linienbus auf die Fahrbahn und wird von einem PKW erfasst, eine Person schwer verletzt – Obermenzing
Am Sonntag, 16.11.2014, gegen 12.00 Uhr stieg ein 13-jähriger Schüler in der Bergsonstraße aus einem Linienbus aus und lief direkt hinter dem Linienbus auf die Fahrbahn.
Da der Schüler nicht auf den Verkehr achtete, lief er seitlich in einen in Richtung Aubing fahrenden Audi A6. Der Schüler wurde durch den Unfall schwer verletzt (Fraktur des linken Unterschenkels) und kam zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.

Am PKW der 45-jährigen Autofahrers entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 3.000 Euro.

Während der Unfallaufnahme kam es lediglich zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen.

2062. Schadensträchtiger Einbruch in einer Doppelhaushälfte in Ismaning
In der Zeit vom Samstag, 15.11.2014, 9.00 Uhr bis Sonntag, 16.11.2014, 19.30 Uhr, verschafften sich bislang unbekannte Täter gewaltsam Zutritt über ein Fenster im Erdgeschoss in eine Doppelhaushälfte in der Malteserstraße in Ismaning.

Im Anschluss durchwühlten die Täter mehrere Schränke nach Stehlbarem und entwendeten Schmuck und Uhren im Wert von mehreren Tausend Euro. Mit der Beute flüchten die Täter im Anschluss unerkannt.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Malteserstraße in Ismaning Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Einbruch stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 53, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

2063. Falscher Kriminalbeamte bestiehlt sehbehinderten Rentner – Obergiesing
Am Freitag, 14.11.2014, erhielt gegen 12.45 Uhr ein in der Schwanseestraße wohnender 85-jähriger Rentner einen Anruf von einem ihm unbekanntem Mann. Dieser stellte sich als Herr „Konrad von der Kripo“ vor und kündigte an, dass in Kürze ein Kollege die Wohnung des Seniors, wegen in der letzten Zeit im Hause stattgefundener Einbrüche, inspizieren müsse.
Kurze Zeit später erschien der angekündigte falsche Kriminalbeamte, zog sich Handschuhe an und besah sich zunächst das Türschloss. Im Anschluss musste der Rentner dem angeblichen Kriminalbeamten sein Bargeld und seinen Schmuck zeigen. Daraufhin schickte der Täter den 85-Jährigen ins Bad, damit er sich gründlich die Hände für eine Fingerabdrucknahme wäscht. Während der Rentner dies befolgte, nahm der Täter im Wohnzimmer die Brieftasche des Rentners mit einem erheblichen Bargeldbetrag an sich.

Anschließend gab er vor, die Utensilien zur Abnahme der Fingerabdrücke aus dem Auto holen zu müssen und flüchtete unerkannt.

Aufgrund der Sehbehinderung des Geschädigten liegt nur eine sehr vage Täterbeschreibung vor.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 25 – 30 Jahre, ca. 175cm groß, mittelblonde gewellte kurze Haare, sprach hochdeutsch.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Aufzuchtsanlage in Wohnung

2064. Sicherstellung einer Drogenaufzuchtsanlage – Obergiesing
Aufgrund anderweitiger polizeilicher Ermittlungen konnte am Samstag, 15.11.2014, gegen 16.50 Uhr in einer Wohnung in Obergiesing eine professionelle Aufzuchtsanlage mit insgesamt vier größeren Cannabis-Pflanzen, sowie 28 Setzlingen aufgefunden werden. Die Aufzuchtsanlage verfügte über eine Beleuchtungseinheit, Lüfter, Bewässerungsanlage samt Pumpensystem, Thermometer und Luftfeuchtigkeitsmessgeräte.

Die sichergestellten Blätter und Dolden der herangezüchteten Pflanzen haben eine Gewicht von ca. 1,1 Kg.

Des Weiteren wurden im Zimmer des 31-jährigen Beschuldigten 44 Gramm Amphetamin, 11,5 LSD Trips, 61 Gramm gemahlenes Marihuana, sowie kleinerer Mengen Chrystal und Haschisch aufgefunden und beschlagnahmt.

Diverse aufgefundene Verpackungsmaterialien, sowie eine Feinwaage und sichergestelltes Bargeld deuten auf einen Betäubungsmittelhandel hin.

Der beschuldigte Münchner wurde festgenommen und zur Prüfung der Haftfrage dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

2065. Handtaschenraub in Neuhausen
Am Samstag, 15.11.2014, war eine 70-jährige Rentnerin zwischen 20.15 Uhr bis 20.30 Uhr mit ihrem Hund in der Karl-Schurz-Straße 4 spazieren und wollte sich Zigaretten holen.

Ihre Damenhandtasche trug sie dabei am Riemen über der rechten Schulter. Auf Höhe Gelfratstraße hörte die Münchnerin, wie ein Radfahrer neben ihr abbremste.

Unmittelbar danach verspürte sie einen starken Stoß an der Schulter, woraufhin sie sofort zu Boden fiel. Im weiteren Verlauf entriss ihr ein unbekannter männlicher Täter die Handtasche und flüchtete mit dem Fahrrad in Richtung Renatastraße.

Die Geschädigte wurde durch die Tat leicht verletzt.

Täterbeschreibung:
Männlich, sehr groß, dunkler Anorak mit Kapuze, unterwegs mit Fahrrad.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

2066. Raub in Spielhalle – Täter stellt sich selbst – Ludwigsvorstadt – siehe Pressebericht vom 14.11.2014, Ziffer 2047
Wie bereits berichtete, hatte ein unbekannter Täter am 12.11.2014 gegen 11.30 Uhr zunächst als Kunde einer Spielhalle in der Schillerstraße gespielt und daraufhin die Angestellte gegen einen Automaten gedrückt und ihr Bargeld entrissen.

Am 16.11.2014 meldete sich der 30-jährige Täter gegen 15.00 Uhr beim Polizei Notruf und wollte sich stellen. Polizeibeamte der PI 23 begaben sich daraufhin zum Wohnsitz des Beschuldigten und nahmen ihn vorläufig fest.

In seiner Vernehmung gab er an, aus Spielsucht gehandelt zu haben und die Beute bereits verspielt zu haben. Er wird heute dem Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.

2067. Polizeieinsatz vor dem Rumänischen Generalkonsulat – Bogenhausen
Am Sonntag, 16.11.2014 fand im Zeitraum zwischen 07.00 Uhr und 21.00 Uhr im Rumänischen Generalkonsulat in München eine Stichwahl zur rumänischen Präsidentschaftswahl statt. Wahlberechtigte Rumänische Staatsbürger hatten hier die Möglichkeit von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Problematisch war in diesem Zusammenhang, dass bereits vorher bekannt war, dass mehrere tausend Wahlberechtigte dort zur Wahl gehen werden, die bereitstehenden Wahlstationen jedoch zu gering sind, um allen Wahlwilligen die Wahl zu ermöglichen.

Bereits um 08.00 Uhr waren ca. 2.000 Personen in einer Warteschlange vor dem Konsulat. Die Zahl erhöhte sich dann im Verlauf des Tages, so dass in der Spitze gegen 13.00 Uhr um die 3.500 Personen anstanden. Zum Schutz der wartenden Personen, die aufgrund der hohen Anzahl teilweise auch auf die Fahrbahn liefen, wurde ab 11.45 Uhr durch die eingesetzten Polizeibeamten vor Ort die Richard-Strauss-Straße ab dem Effnerplatz für den Fahrverkehr gesperrt.

Aus polizeilicher Sicht blieb es trotz der aufgeheizten Stimmung aufgrund der politischen Lage friedlich. Es wurden zwei Strafanzeigen wegen wechselseitiger Beleidigungen unter zwei Wählerinnen und eine Festnahme und Anzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte erstellt.

Nach Schließung des Wahllokals im Rumänischen Generalkonsulat um 21.02 Uhr waren noch ca. 1.000 Personen vor dem Gebäude, die entsprechend erbost waren, da sie von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen konnten. Es kam daraufhin noch zu einer Spontandemonstration dieser Menschenmenge, welche sich gegen 22.00 Uhr schließlich auflöste.

Quelle: Bayerische Polizei