14.11.2014 | 11:47 Uhr
Lüneburg (ots) – ++ Polizei nimmt dreiste Versicherungsmittler wegen gewerbsmäßigen Betruges fest ++ Haftbefehle erlassen ++ mehr als 30 Kunden eines örtlichen Versicherungsmaklerbüros betroffen ++
Lüneburg/Winsen (Luhe)
Bereits Anfang November konnten Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes (Betrugsdelikte) nach intensiven Ermittlungen zwei Versicherungsvermittler in Winsen (Luhe) festnehmen. Am 04.11.14 klickten die Handschellen, so dass die beiden 52 und 64 Jahre alten Beschuldigten am 05.11.2014 der Haftrichterin am Amtsgericht Lüneburg vorgeführt werden konnten. Die Betrüger befinden sich seit dem in Untersuchungshaft.
Ermittlungen ergaben, dass die beiden Männer, die aus dem nördlichen Landkreis Lüneburg und Winsen stammen und in dieser Region ein Versicherungsmaklerbüro betrieben, über mehrere Jahre hinweg eine Vielzahl von Versicherungskunden ihres Büros beim Vermitteln und beim Abschluss von insbesondere kapitalbildenden Renten- und Lebensversicherungsverträgen systematisch betrogen haben. Die Polizei ermittelt aktuell in mehr als 30 Fällen. Dabei täuschten die Betrüger den Kunden u.a. vor, dass sich Beiträge für bereits bestehende Renten- oder Lebensversicherungen erhöhen werden, welches für die Kunden eine finanzielle Mehrbelastung bedeuten würde. Den Kunden wurde suggeriert, dass der Abschluss einer neuen Renten- oder Lebensversicherung von Vorteil wäre. Durch die Kündigung des bestehenden Vertrages erhielten die Kunden jedoch nur einen geringen Teil ihrer bis dahin eingezahlten Beiträge, den sogenannten Rückkaufswert, zurück. Den Kunden wurde dazu wahrheitswidrig erklärt, dass deren bislang gezahlten Beiträge nicht verloren gehen sondern weiterhin zu ihrer Altersvorsorge dienen.
Gleichzeitig erhielten die Betrüger für die Vermittlung des neuen Lebens- oder Rentenversicherungsvertrages eine nennenswerte Vermittlungsprovision von mehreren Hundert oder Tausend Euro pro Vertrag Der finanzielle Schaden, welcher zum Nachteil von verschiedenen Maklerorganisationen entstanden ist, beläuft sich nach aktuellem Stand auf mehrere hunderttausend Euro.
Anders als bei reinen Sachversicherungen wie Haftpflicht-, Hausrat- oder KFZ-Versicherungen sollten Versicherungsnehmer sehr aufmerksam sein, wenn ihnen durch Versicherungsvermittler zum häufigen Wechsel bei Berufsunfähigkeits-, Lebens- oder Rentenversicherungen geraten wird, da diese Wechsel fast immer mit erheblichen Verlusten verbunden sind.
Die weiteren Ermittlungen des Fachkommissariates Betrugsdelikte dauern an.
Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Lüneburg Pressestelle Kai Richter Telefon: 04131/29-2324 o. Mobil 01520 9348855 E-Mail: kai.richter@polizei.niedersachsen.de http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/