07.11.2014 | 10:42 Uhr
Schwerin (ots) – Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums für Inneres und Sport erinnern gemeinsam mit einer Feierstunde am 10. November im Willebrandsaal an den Tag des Mauerfalls am 9. November 1989 und die geschichtsträchtigen Ereignisse vor 25 Jahren, als der Ausruf „Wir sind das Volk“, der dann als lebendiger Ausdruck nationaler Zusammengehörigkeit in die Parole „Wir sind ein Volk“ mündete, zu einem mächtigen Symbol für den Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung wurde.
Innenminister Lorenz Caffier: „Mit ihrer Zivilcourage haben die Menschen in der damaligen DDR die deutsche Geschichte um etwas Einmaliges bereichert, nämlich die Erfahrung, dass friedliche Beharrlichkeit und demokratischer Gemeinsinn Diktaturen zu Fall bringen können, zugleich aber auch die Erkenntnis, dass Freiheit sowie Demokratie und nationale Selbstbestimmung in einem inneren Zusammenhang stehen. Das ist die historische Bedeutung des 9. November 1989. Erstmals in diesem Jahrhundert wurde von Deutschland ein beeindruckendes Signal für Freiheit und Selbstbestimmung nach Europa ausgesandt. Deshalb können wir den 9. November als einen Tag der Demokratie und der Freiheit und damit auch als einen Tag der nationalen Freude feiern. Und das ist vor allem das Verdienst der Menschen in der damaligen DDR und aller, die ihnen auch im Westen den Rücken gestärkt haben, indem sie den Glauben an die Einheit Deutschlands nicht aufgaben.“
Am deutlichsten manifestierte sich dies in der damaligen Präambel des Grundgesetzes, nach welcher „das gesamte deutsche Volk aufgefordert blieb, in freier Selbstbestimmung die Einheit Deutschlands zu vollenden.“ Dieses Wiedervereinigungsgebot mit seinem Festhalten an einer unteilbaren deutschen Staatsbürgerschaft hat erst die Flucht in die bundesdeutsche Botschaft in Prag ermöglicht und damit ein ganz wichtiges Signal an die Bürgerrechtsbewegung in der DDR gesendet.
Um die Umstände, in denen dies alles erkämpft wurde, darzustellen, ist auch die Ausstellung „Grenzgebiet“ der Außenstelle Schwerin der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR im Innenministerium zu sehen. Die Wanderausstellung informiert über Aufbau, Entwicklung und Funktionsweise der Sicherungsanlagen. Sie zeigt auch, welche Bedeutung das Ministerium für Staatssicherheit dabei hatte und will zur Auseinandersetzung mit der Diktatur der SED anregen. Die Ausstellung zeigt auf über 30 Schautafeln Fotos, Texte und Zeitdokumente. Vieles ist den einst geheimen Akten des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR entnommen.
„Damit wird noch einmal verdeutlicht, was für ein Staat die DDR war, nämlich kein Rechtsstaat, sondern eine Partei-Diktatur, die ihre Bürger einsperrte. Gerade vor diesem Hintergrund wird das große Verdienst derjenigen deutlich, die durch friedliche Proteste das Ende dieses Regimes eingeleitet haben“, betonte Innenminister Caffier.
Rückfragen bitte an: Ministerium für Inneres und Sport Mecklenburg-Vorpommern Pressestelle Michael Teich Telefon: 0385/588-2008 E-Mail: michael.teich@im.mv-regierung.de http://www.regierung-mv.de