Schwerverletzten in Aufzug gezerrt und dort liegen gelassen – 32-Jähriger wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft

Schwerverletzten in Aufzug gezerrt und dort liegen gelassen – 32-Jähriger wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft

SCHWEINFURT. Seit dem vergangenen Freitag sitzt ein 32-Jähriger u.a. wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Der Mann steht im dringenden Verdacht, eine Woche zuvor einen Bekannten schwer verletzt, ihn dann in einen Aufzug geschleppt und dort liegen gelassen zu haben. Hier wurde der 50-Jährige einige Zeit später von einem Zeugen entdeckt. Das Opfer, das – wie sich später herausstellte – lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatte, befindet sich inzwischen auf dem Weg der Besserung. Der Tatverdächtige wurde an seiner Arbeitsstelle festgenommen und noch am selben Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Zu der Tat, deren nähere Hintergründe bislang noch nicht geklärt sind, war es in den Abendstunden des 17. Oktober in einem Wohnhaus im Stadtteil Bergl gekommen. Nach den vorliegenden Erkenntnissen hatten sich der Tatverdächtige und das spätere Opfer in der Wohnung des 32-Jährigen aufgehalten, wobei offensichtlich auch reichlich Alkohol konsumiert wurde. Der Wohnungsinhaber steht nun im dringenden Verdacht, aus noch unbekanntem Grund auf den 50-jährigen losgegangen zu sein und ihm dabei schwere Verletzungen zugefügt zu haben.

Der Schwerverletzte wurde dann einige Zeit später gegen 23.00 Uhr in einem Aufzug liegend aufgefunden, als ein Zeuge mit dem Lift fahren wollte. Der Mann setzte dann sofort einen Notruf ab. Das Opfer wurde vor Ort medizinisch versorgt und dann in ein Krankenhaus eingeliefert.

Beamte der Polizeiinspektion-Schweinfurt überprüften in der Folge alle Wohnungseingänge in dem Anwesen. Vor einer der Eingangstüren und vor dem Aufzug entdeckten sie dann eine Blutspur. Nachdem ihnen geöffnet worden war, stießen sie auf den Tatverdächtigen, der zu diesem Zeitpunkt bereits im Bett lag. Auch in der Wohnung selbst waren noch Spuren zu erkennen, die auf eine gewaltsame Auseinandersetzung hindeuteten. Es gibt Hinweise dafür, dass zuvor versucht worden war, Tatspuren zu beseitigen. Darauf deuteten auch Wäschestücke hin, die von den Beamten sichergestellt wurden.

Der 32-Jährige wurde vorläufig festgenommen und zur Dienststelle gebracht. Da er deutlich unter Alkoholeinfluss stand, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme durchgeführt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen kam der Mann dann in Absprache mit der Staatsanwaltschaft zunächst wieder auf freien Fuß.

Erst nach eingehenden Untersuchungen in der Klinik stellte sich später heraus, dass der Geschädigte lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatte. Der 50-Jährige wurde in der Folge auch von einem Gerichtsmediziner untersucht. Mittlerweile konnte das Opfer die Intensivstation jedoch wieder verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung.

Nachdem das ganze Ausmaß der Verletzungen bekannt war, erging gegen den Tatverdächtigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Schweinfurt ein Haftbefehl. Damit tauchten am Freitag Beamte der Kripo Schweinfurt an der Arbeitsstelle des 32-Jährigen auf und nahmen den Mann fest. Noch am selben Tag hatte der Beschuldigte einen Termin beim Ermittlungsrichter. Nach Erlass eines Haftbefehls u.a. wegen versuchten Mordes wurde der Festgenommene in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Was die Auseinandersetzung in der Wohnung des Tatverdächtigen letztendlich ausgelöst hat, steht bislang noch nicht mit letzter Sicherheit fest. Auch diesbezüglich dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei Schweinfurt an.


Audiodatei

O-Ton des Pressesprechers Karl-Heinz Schmitt, Dauer 1:00 Min.  
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Quelle: Bayerische Polizei