Neun Verletzte bei Unfall auf Autobahn – Sechs Fahrzeuge beteiligt – Bremsdefekt als mögliche Unfallursache
ALZENAU, LKR. ASCHAFFENBURG. Bei einem Verkehrsunfall, der sich am Sonntagvormittag auf der A 45 bei Alzenau ereignet hat, sind acht Personen leicht und eine Frau schwer verletzt worden. Insgesamt sechs Fahrzeuge waren an dem Geschehen beteiligt. Die Polizei hatte den Verkehr herunter gebremst, um eine Stelle auszumessen, an der sich vor einigen Tagen ein schwerer Unfall ereignet hatte. Am Stauende konnte dann ein Wohnmobil wegen eines möglichen Bremsdefekts nicht mehr rechtzeitig anhalten. Die Autobahn war gut vier Stunden in Richtung Aschaffenburg komplett gesperrt.
Gegen 11:00 Uhr hatte eine Streifenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach auf Höhe der Anschlussstelle Alzenau-Mitte damit begonnen, durch eine sogenannte „Bremserfahrt“ den Verkehr in Richtung Aschaffenburg herunter zu bremsen. Dies war erforderlich, weil Spuren eines Unfalls, der sich dort vor einigen Tagen ereignet hatte, noch einmal vermessen werden mussten. Dies hätte nur wenige Minuten gedauert.
Während das Herunterbremsen des Verkehrs völlig unproblematisch über die Bühne ging und die Fahrzeuge bereits standen, ging dann am Stauende der Fahrer eines Wohnmobils ebenfalls auf die Bremse. Der 71-Jährige musste dabei aber feststellen, dass an der Bremse offenbar ein Defekt war. Der Mann aus Marburg versuchte dann auch, durch Ausweichen einen Unfall zu vermeiden, was ihm jedoch nicht gelang. Er prallte zunächst gegen einen Golf und schob dieses Fahrzeug noch gegen einen weiteren Pkw. in der Folge wurde dann noch ein weiteres Auto von dem Wohnmobil erfasst. Auch zwei andere Fahrzeuge wurden teilweise noch touchiert bzw. durch herumfliegende Trümmerteile beschädigt.
Eine Frau in dem zuerst gerammten VW Golf erlitt schwere Verletzungen. In den übrigen Fahrzeugen wurden acht weitere Personen glücklicherweise nur leicht verletzt. Alle neun Verletzten wurden vor Ort von einem Großaufgebot des Rettungsdienstes versorgt und dann in verschiedene Krankenhäuser zur Behandlung eingeliefert.
Für die Dauer der Unfallaufnahme war die A 45 in Richtung Aschaffenburg vier Stunden komplett gesperrt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurde eine Sachverständige eingeschaltet. Auf ihre Veranlassung hin wurde das Wohnmobil zur genauen Untersuchung sichergestellt. Insgesamt dürfte bei dem Unfall ein Sachschaden in Höhe von mindestens 50.000-60.000 Euro entstanden sein.
Die Arbeit der Verkehrspolizei Aschaffenburg, die die Unfallaufnahme durchführte, wurde von den Freiwilligen Feuerwehren Karlstein, Kahl und Alzenau unterstützt, die mit über 40 Mann im Einsatz waren. Auf Seiten des Rettungsdienstes hatte die Integrierte Leitstelle acht Rettungsfahrzeuge im Einsatz.
Audiodatei
O-Ton von Pressesprecher Karl-Heinz Schmitt, Dauer 0,48 Sekunden
( .mp3
/ 1 MB )