Tageswohnungs- /Dämmerungswohnungseinbrüche – Terminhinweis
Die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle hat bundesweit im vergangenen Jahr stark zugelegt und ein neues Rekordniveau erreicht. Eine Entwicklung, die leider auch vor den nordschwäbischen Landkreisen nicht Halt gemacht hat. Lediglich für das Stadtgebiet Augsburg konnte im vergangenen Jahr ein positiver Trend festgestellt werden.
Da die hohen Einbruchszahlen im vergangenen Winter zu einer Beunruhigung in der Bevölkerung geführt haben, ist es erklärtes Ziel der nordschwäbischen Polizei, die Bürger noch mehr zu informieren und hinsichtlich geeigneter Maßnahmen zu sensibilisieren. Wir wollen die Bürger mitnehmen und Teil der Prävention werden lassen. Hierzu sind verschiedene Aktionen geplant, die ab Oktober durchgeführt werden und für die wir um Unterstützung durch entsprechende mediale Berichterstattung bitten möchten.
Am Donnerstag, den 02. Oktober 2014, startet die Kripo Dillingen in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries gemeinsam mit rund 100 Beamten der Bereitschaftspolizei eine
Kampagne zum Thema Einbruchschutz in den Städten Donauwörth, Nördlingen und Rain. Eine ähnliche Veranstaltung wurde bereits im vergangenen Jahr im Landkreis Dillingen durchgeführt. Neben interessierten Bürgern werden hier auch gezielt die Einzelhändler informiert.
Zusätzlich werden an diesem Tag in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen Vermieter von Unterkünften, bei denen sich möglicherweise Einbrecher einmieten könnten, aufgesucht und entsprechend sensibilisiert.
Hierzu werden auch themenbezogene Flyer in den Geschäften und Beherbergungs-betrieben der Region verteilt.
Die Landräte Stefan Rößle und Leo Schrell der beiden nordschwäbischen Landkreise Donau-Ries und Dillingen unterstützen diese Aktion ausdrücklich und sind in die Öffentlichkeitsarbeit mit eingebunden.
Auch für den Großraum Augsburg sind entsprechende Aktionen geplant. Am Donnerstag, den 23. Oktober 2014, ist die Präventionsgruppe der Kripo Augsburg ebenfalls zusammen mit Beamten der Bereitschaftspolizei überwiegend im Bereich der bisher als Einbruchschwerpunkte erkannten Gebiete unterwegs.
Speziell in Westheim, Stadtbergen, Leitershofen, Göggingen und Haunstetten wird gezielt in Wohnsiedlungen, Arztpraxen und anderen Wartebereichen auf das Thema Dämmerungswohnungseinbrüche aufmerksam gemacht und versucht, die Bürgerinnen und Bürger diesbezüglich verstärkt zu sensibilisieren.
Zusätzlich sind die technischen Berater der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle an diesem Tag von 10.00 bis 16.00 Uhr in den Räumlichkeiten des Bürgerbüros am Rathausplatz vor Ort, um anhand von Exponaten Tipps zur Verhinderung von Einbrüchen zu geben.
Hier nochmals einige Fakten und Tipps, wie Sie Einbrüche weitestgehend vermeiden können:
Alle 2 Minuten wird in Deutschland eingebrochen – die wenigsten wissen, dass mehr als ein Drittel aller Einbrüche tagsüber stattfindet. Entgegen dem Klischee vom "nächtlichen Besucher" werden weit über ein Drittel der Wohnungseinbrüche tagsüber begangen. Tatsächlich dürfte die Zahl sogar noch weit höher sein, da bei Wohnungseinbrüchen zum Beispiel während der Urlaubsabwesenheit der Wohnungsinhaber die exakte Tatzeit im Nachhinein meist nicht rekonstruierbar ist.
Ein Einbruch in Haus oder Wohnung ist für Betroffene ein unerwarteter Schock:
Die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder andere schwer wiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, machen ihnen dabei oft mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden.
Dass man sich davor schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei: Ein großer Anteil der Einbrüche bleibt im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen. Aber auch richtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn können Einbrüche verhindern helfen.
– Nach fünf Minuten gibt der Einbrecher auf –
Insbesondere der Faktor Zeit spielt im Bereich der mechanischen Sicherungstechnik eine
große Rolle, da die meisten Einbrüche sowohl bei Amateuren als auch bei Profis nicht länger als 20 Minuten dauern. Kommt der „normale Einbrecher“, also das Gros der Täter,
nicht innerhalb von zwei bis fünf Minuten in das Gebäude, wird er die Tatausführung
abbrechen und zum nächsten Objekt gehen.
Einbrecher kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist – zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend, in der dunklen Jahreszeit auch schon bei einsetzender Dämmerung oder an Wochenenden.
Dabei werden etliche Einbrüche in Wohnräume durch Leichtsinn und Sorglosigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht oder erleichtert:
Da wird die Wohnungs- oder Haustür nur ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen, da kommt der Schlüssel in sein vertrautes „Versteck“ unter der Matte, im Blumenkasten oder auf dem Türrahmen, da bleiben beim Verlassen Fenster, Balkon- oder Terrassentüren auch in von außen erreichbarer Lage in Lüftungsstellung offen …
Einbruchschutz bringen in erster Linie ein sicherheitsbewusstes Verhalten und sinnvoll aufeinander abgestimmte Sicherungen. Sie stehen beim Schutz vor Einbruch an erster Stelle und bieten dem Einbrecher Widerstand.
Alarmanlagen (Einbruchmeldeanlagen) verhindern keinen Einbruch, sondern melden ihn nur – sie können mechanische Sicherungen nur ergänzen, nicht ersetzen. Allerdings erhöhen sie das Entdeckungsrisiko für Einbrecher und bieten dadurch zusätzlichen Schutz. Daneben sollte eine solche Einbruchmeldeanlage auch die Möglichkeit eines Überfallalarms bieten.
So schützen Sie sich gegen Tageswohnungseinbrüche:
Sichern Sie Haus- und Wohnungstüren, auch Nebeneingänge, Balkon- und Terrassentüren sowie die Fenster mit mechanischen Sicherungen. Diebe scheuen das Risiko. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen, erfordern in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm. Davor schrecken auch "Profis" zurück.
Ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel an der Eingangstür schützt Sie vor ungebetenen "Gästen".
Einfache Kunststoffrollläden bieten keinen besonderen Einbruchschutz. Dennoch sollten sie zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden.
Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster, zum Beispiel mit massiven, gut verankerten Gittern.
Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen "nebenan". Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110!
Lassen Sie ihre Wohnung / ihr Haus beim Verlassen nicht gänzlich unbeleuchtet. Durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr lässt sich eine Beleuchtung der Wohnräume individuell regeln. Fehlende Beleuchtung signalisiert Abwesenheit!
Schalten Sie die Außenbeleuchtung ein / bringen Sie Bewegungsmelder an!
Schließen Sie bei jedem Verlassen, auch bei kurzer Abwesenheit, alle Fenster und Türen / vermeiden Sie Kippstellungen (gekippte Fenster sind offene Fenster) und ziehen Sie Keller- und Haustüren nicht nur ins Schloss, sondern verschließen Sie die Türen!
Sorgen Sie bei längerer Abwesenheit für die Leerung ihres Briefkastens!
Entfernen Sie mögliche „Steighilfen“ wie Stühle / Tische / Leitern von Ihrem Grundstück!
Bewahren Sie wenig Bargeld und Wertsachen zu Hause auf, Wertgegenstände gehören in den Tresor oder ein Bankschließfach! Immer wieder werden hohe Bargeldbeträge und hochwertiger Schmuck an einfach zugänglichen Stellen unversperrt im Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Badezimmer aufbewahrt.
Notieren sie sich von auffälligen Fahrzeugen das Kennzeichen, prägen Sie sich die Personenbeschreibung verdächtiger Personen ein!
Weitere Themen und Tipps finden Sie auch im Internet unter: www.polizei-beratung.de, wo auch die Erreichbarkeiten der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen aufgelistet sind, bei denen Sie einen Vorort-Termin zur kostenlosen Sicherheitsanalyse ihres Wohnanwesens vereinbaren können.
Im Zuständigkeitsbereich des PP Schwaben Nord stehen Ihnen dabei folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
Kripo Dillingen – Tel.: 09071/56- Nebenstelle 370 oder 371 (für die Landkreise Dillingen und Donau-Ries)
Kripo Augsburg – Tel.: 0821/323- Nebenstelle 3737 oder 3738 (für Stadt und Landkreis Augsburg sowie den Landkreis Aichach-Friedberg)