29.09.2014 | 14:30 Uhr
Göttingen (ots) – Autobahn 7 in Fahrtrichtung Hannover, Rastanlage Göttingen-Ost Sonntag, 28. September 2014, gegen 19.35 Uhr
GÖTTINGEN (jk) – Eine Parkbehinderung war am Sonntagabend (28.09.14) gegen 19.35 Uhr nach derzeitigen Ermittlungen der Auslöser für eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen einem 44 Jahre alten LKW-Fahrer und einem St.Pauli-Fan. Der Brummifahrer aus dem Kreis Pinneberg wurde dabei leicht verletzt. Der Angreifer konnte anschließend im unübersichtlichen Menschengedränge untertauchen. Eine nach ihm eingeleitete Absuche des Raststättengeländes verlief ergebnislos. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung ein.
Angaben zu weiteren Verletzten liegen derzeit nicht vor.
Der unbekannte Täter gehörte zu einer Gruppe von ca. 150 St. Pauli-Fans, die auf dem Rückweg von einer Spielbegegnung in Hessen mit ihren drei Reisebussen auf der Rastanlage anhielten.
Ersten Erkenntnissen nach wurde einer der drei Busse hier so behindernd abgestellt, dass der 44 Jahre alte LKW-Fahrer mit seinem Sattelzug nicht weiterfahren konnte. Als der Schleswig-Holsteiner den Fahrer des Busses ansprechen wollte, wurde der Brummifahrer eigenen Schilderungen zufolge sofort von mehreren St. Pauli-Fans u. a. durch Wegdrücken an einer Kontaktaufnahme gehindert. Im weiteren Verlauf wurde er von einem ca. 20 Jahre alten Fan angegriffen und verletzt. Der Brummifahrer informierte die Polizei.
Als die Beamten eintrafen, hatten die ca. 150 Businsassen inzwischen ihre Fahrzeuge verlassen und sich auf dem Gelände verteilt. Auf die von der Polizei ausgesprochenen Anweisungen reagierten sie unkooperativ und aggressiv.
Um die aufgeheizte Situation unter Kontrolle zu bringen und die erforderlichen Maßnahmen zur Ermittlung des gesuchten Körperverletzers durchführen zu können, zog die Polizei im Laufe des Abends weitere Einsatzkräfte aus den Polizeiinspektionen Northeim/Osterode, Hildesheim, Hameln-Pyrmont/Holzminden, von der Bereitschaftspolizei Göttingen und vom benachbarten PP Nordhessen zusammen. Für die Dauer der polizeilichen Einsatzmaßnahmen wurde die Rastanlage Göttingen-Ost von der Autobahnmeisterei Göttingen für andere Verkehrsteilnehmer von ca. 21.45 Uhr bis gegen 01.00 Uhr gesperrt.
Nach Eintreffen der Einsatzkräfte mussten die Fans unter den Augen von Einsatzkräften einzeln und nacheinander in die Busse einsteigen. Im Rahmen dieser Sichtkontrolle konnte eine 20 Jahre alte Frau als Tatverdächtige zu einer Nötigung ermittelt werden.
Der gesuchte mutmaßliche Körperverletzter blieb aber unentdeckt. Es wird angenommen, dass er sich bereits vor Beginn der Maßnahme abgesetzt und von der Rastanlage entfernt hat.
Die vollbesetzten Busse wurden anschließend von der Polizei bis zur Inspektionsgrenze nach Northeim begleitet.
Polizeidirektor Gerd Hujahn, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen, der in der Nacht die Einsatzleitung vor Ort übernahm, danke den länderübergreifend zusammenarbeitenden Kräften und lobte deren Einsatzbereitschaft: „Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Ausschreitungen im ‚Fan‘-Reiseverkehr ist es ein deutliches Signal, dass die Polizei erkannte Verstöße und Straftaten konsequent verfolgt. Das es durch die Sperrung der Raststätte Unannehmlichkeiten für Rast suchende LKW- und PKW-Fahrer gab, lies sich leider nicht vermeiden, war aber notwendig, um unbeteiligte Personen nicht in Gefahr zu bringen.“
Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Göttingen Presse-/Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 0551/491-2017 Fax: 0551/491-2301 E-Mail: pressestelle@pi-goe.polizei.niedersachsen.de http://www.pi-goe.polizei-nds.de