Bewaffneter Überfall auf Ehepaar misslungen – 24-Jährige in Untersuchungshaft – Komplize auf der Flucht

Bewaffneter Überfall auf Ehepaar misslungen – 24-Jährige in Untersuchungshaft – Komplize auf der Flucht

Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

NIEDERNBERG, LKR. MILTENBERG. An der Gegenwehr eines Mannes ist am frühen Sonntagmorgen ein bewaffneter Überfall gescheitert, den ein 28-Jähriger und seine vier Jahre jüngere Komplizin ausführen wollten. Dem potentiellen Opfer war es gelungen, dem Täter eine Pistole zu entreißen. Daraufhin war das Duo geflüchtet. Im Rahmen der Fahndung wurde die Frau einige Zeit später festgenommen. Ihr Begleiter befindet sich noch immer auf der Flucht. Die 24-Jährige sitzt nach einer Vorführung bei der Ermittlungsrichterin inzwischen in Untersuchungshaft.


Ein Ehepaar aus Niedernberg hatte die 24-Jährige aus dem Landkreis Offenbach vor einiger Zeit kennengelernt, in der Folge bei sich aufgenommen und ihr auch einen Job besorgt. Allerdings knüpfte die Frau bald wieder Kontakte zu früheren Bekannten. Wegen ihrer massiven Alkoholprobleme ging die 24-Jährige dann freiwillig zum Entzug in ein Bezirkskrankenhaus, wo sie auch etwa eineinhalb Wochen blieb. Danach beendete sie diese Therapie wieder. Während ihres Aufenthalts lernte sie den 28-Jährigen aus Würzburg kennen. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte dieser Mann offenbar große Abneigung gegen das Ehepaar, das sich zuvor um die 24-Jährige gekümmert hatte.

Die Beschuldigte wollte dann am Samstagabend ihren minderjährigen Sohn sehen, der bei ihrem Exmann im Raum Aschaffenburg lebt. Allerdings verweigerte dieser die Herausgabe des Kindes, weil die Frau offenbar wieder betrunken war. Daraufhin schaltete sich der 28-Jährige ein und bedrohte den Exmann am Telefon massiv. Dieser erstattete bei der Polizei Anzeige.

Im Laufe des Samstags gaben sich die 24-Jährige und ihr neuer Freund zusammen mit einem Bekannten reichlich dem Alkohol hin. In den Abendstunden entwendeten die beiden Beschuldigten das Auto des Mannes. Offenbar hatte man sich dann in der Folge zu einem Überfall auf die frühere Gastfamilie aus Niedernberg verabredet. Dort tauchte das Paar dann auch am frühen Sonntagmorgen auf. Gegen 03.00 Uhr klingelte die Frau verabredungsgemäß an der Wohnungstür. Als ihr geöffnet wurde, kam auch der 28-Jährige dazu, der den Bewohner mit der Pistole bedrohte. Es kam dann zu einem Gerangel, in dessen Verlauf es dem potentiellen Opfer gelang, dem Täter die Waffe, bei der es sich – wie sich herausstellte – um eine Schreckschusspistole handelte, zu entreißen und sie ihm auf den Kopf zu schlagen. Danach ergriffen die 24-Jährige und ihr Komplize mit dem zuvor gestohlenen Pkw die Flucht.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung entdeckten Polizeibeamte das gesuchte Fahrzeug kurz danach in der Nähe des Hauses des Ex Mannes im Bereich Großostheim. Dort wurde dann auch die 24-Jährige festgenommen. Von ihrem Begleiter fehlt aber seitdem jede Spur. Die Frau musste die Beamten zur Dienststelle begleiten. Sie wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg am Montagnachmittag der Ermittlungsrichterin zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Dabei erging Haftbefehl u.a. wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung. Anschließend ging es für die 24-Jährige direkt in eine Justizvollzugsanstalt.

Nach dem geflüchteten Täter, der möglicherweise im Besitz einer scharfen Waffe ist, laufen Fahndungsmaßnahmen der Polizei. Von dem Mann liegt folgende Beschreibung vor: Er ist 177 cm groß und schlank mit athletischer Figur. Er hat mittelblonde kurze Haare. Am linken Unterarm hat der Mann eine chinesische Tätowierung. Zuletzt trug er eine Bluejeans und war ansonsten dunkel gekleidet.


Personen, die Hinweise auf den Aufenthaltsort des 28-Jährigen geben können oder denen seit dem Sonntagmorgen ein Mann aufgefallen ist, auf den die Beschreibung zutrifft, werden dringend gebeten, sich unter Tel. 06021/857-1732 an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden.


Audiodatei

O-Ton von Pressesprecher Karl-Heinz Schmitt  
( .mp3
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Quelle: Bayerische Polizei