19.09.2014 | 11:38 Uhr
Frankfurt (ots) – Folgendes ist keineswegs eine typisch Frankfurter Geschichte sondern kann überall in Deutschland passieren. Ahnungslose oder leichtgläubige Opfer sind das Ziel von hochkriminellen Betrügerbanden.
Rund zwei Stunden dauerte das folgende Erlebnis einer 54-jährigen Frankfurterin, das am Mittwochnachmittag gegen 14.20 Uhr auf der Zeil in einem Billigkaufladen begann. Trotz der lang andauernden Tatzeit schöpfte die Frau keinerlei Verdacht.
Eine unbekannte Frau sprach die Frankfurterin im Geschäft nahe der Konstablerwache an und verwickelte sie in ein intensives Gespräch. Sie gab wortreich vor eine „bekannte Hellseherin und Heilerin“ zu sein und dass auf der 54-jährigen ein Fluch liege, eine schwere Krankheit und schließlich der Tod drohe. Darüber hinaus würde das Unheil auf ihre Kinder übergehen.
Um diesen Fluch abzuwehren bot die „Heilerin“ ihr ein Ritual an und forderte ihr Opfer auf zunächst nach Hause zu fahren und Geld und Schmuck zu holen, damit sie beides „aufladen“ kann. So soll in Zukunft kein Geld mehr für teure Medikamente nötig sein. In diesem Moment tauchte eine zweite Täterin auf und täuschte vor, eine andere Kundin der Heilerin zu sein und das Ritual in eigener Sache wahrnehmen zu wollen.
Die Heilerin bot an, beiden in einem Aufwasch zu helfen. Bedingung, sie durften sich fortan nicht mehr trennen. Was nun folgt ist kaum zu glauben. Beide Damen mussten je ein Ei und ein Stofftuch kaufen. In der Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses holte man beides.
Im ersten Teil des Rituals unter den aufmerksamen Augen der Heilerin bespuckte man das Ei und wickelte es in das Tuch ein. Die Heilerin zerdrückte alles zusammen und sprach einige Worte. Danach öffnete sie das Tuch und las einschüchternd aus dem zerstörten Ei. Dabei soll sich das Ei dunkel verfärbt haben.
Von allem offenbar beeindruckt fuhr die Frankfurterin gemeinsam mit der anderen „Kundin“ in einem Taxi zu ihrer Wohnung im Frankfurter Norden. Hier holte sie rund 14.000 Euro Bargeld und diversen Schmuck, um das Unheil abzuwenden.
Zurück an der Konstablerwache waren nur noch wenige Täuschungen und Ablenkungen nötig, um unbemerkt das Geld zu stehlen. Die weiteren zahlreichen Einzelheiten dieses Falls sind bewusst fortgelassen. Man verabschiedete sich im Glauben alles richtig gemacht zu haben beziehungsweise geheilt zu sein. Erst einige Zeit später bemerkte das Opfer das fehlende Geld.
Diese Geschichte verstehen in der Regel nur wenige und wir verstehen sie auch nicht. Sie zeigt aber auch mit welch perfiden Tricks ihre Opfer eingelullt und so um ihr mühsam Erspartes gebraucht werden.
Ein gesundes Misstrauen schadet nie und hätte hier sicher viel Leid erspart. Leider sind Betrüger dieser Art immer wieder mit ihrem kriminellen Tun erfolgreich.
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