16.09.2014 | 13:18 Uhr
Köln (ots) – Er (32) ist eine beachtliche Nummer im Triathlon-Sport: Steffen Justus ist Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, amtierender deutscher Meister, Platz 18 der Weltrangliste, WM-Zweiter 2010 in Budapest etc. Am Donnerstagmorgen (24. Juli) allerdings dürfte der austrainierte Spitzensportler zumindest kurzfristig in Schnappatmung geraten sein – angesichts seines in der Nacht zuvor in Köln-Müngersdorf aufgebrochenen Mazda. Daraus entwendet: Sein Rennrad Marke „Airstreeem“, Gegenwert 6000 Euro.
Heute (15. September) erstatteten Beamte des Kriminalkommissariats 74 im Innenhof des Polizeipräsidiums dem gebürtigen Thüringer das von ihnen sichergestellte „Arbeitsgerät“ wieder zurück. Den bereits vorbestraften Autoknacker (39) hatten die Ermittler zwischenzeitlich dingfest gemacht. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand sich neben dem Rennrad auch weiteres hochwertiges Diebesgut.
Am 14. August hatte eine Kölnerin (73) eine ähnlich gelagerte Anzeige erstattet. Ein zunächst Unbekannter hatte auch ihren am Salzburger Weg in Junkersdorf kurz zuvor geparkten Audi aufgebrochen. Gegen 9 Uhr hatte sie mit dem Wagen eine minderjährige Angehörige zum Fußballtraining auf dem dortigen Sportplatz gefahren. Nur für wenige Minuten hatte sie dann das Fahrzeug verlassen – und unvorsichtigerweise ihre Handtasche mit Geldbörse hinter den Sitz gelegt. Nahe der Tatörtlichkeit bemerkte die Seniorin einen langsam fahrenden, verdächtigen Radfahrer. „Der kam mir unheimlich vor, zumal er mich intensiv musterte“, so die Geschädigte später gegenüber aufnehmenden Beamten. „Es war ein kräftiger, blonder, offenbar Deutscher. Ich schätze ihn auf cirka 40 Jahre. Er trug ein orangefarbenes Oberteil.“
Kaum eine halbe Stunde, nachdem er die Seitenscheibe des Audi eingeschlagen hatte, versuchte der solchermaßen Beschriebene vergeblich, mit einer EC-Karte der Kölnerin an einem Geldautomaten einen vierstelligen Betrag abzuheben. Hierbei wurde der Mann von einer Überwachungskamera videografiert. Und bei der Sichtung der aufgenommenen Bilder erkannten die Ermittler sofort den ihnen hinreichend Bekannten. Der 39-Jährige ist bereits seit Jahren als Autoknacker aktiv und mehrfach vorbestraft.
Beim Amtsgericht Köln erwirkte das Kommissariat einen Durchsuchungsbeschluss der Wohnung des identifizierten Täters an der Marsdorfer Straße. Am Freitagmorgen (22. August) erhielt der 39-Jährige dann gegen 8 Uhr überraschend „Besuch“ von den Beamten. Neben einem mobilen Navigationsgerät, einer hochpreisigen Brille und weiteren Utensilien – die sämtlich bereits Straftaten zugeordnet werden konnten – führte die Begehung seines Einzelkellers dann zur Sicherstellung des als gestohlen einliegenden Rennrads.
Der Überführte wurde erkennungsdienstlich behandelt. In seiner Vernehmung war der 39-Jährige teilgeständig. Er wird sich nun in einem Strafverfahren wegen wiederholten schweren Diebstahls aus Kraftfahrzeugen zu verantworten haben. (cg)
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