16. September 2014 – das neue Schuljahr beginnt …
ROSENHEIM. Nach mehr als sechs Wochen Ferien ist es nächsten Dienstag wieder soweit: die Schule fängt an. Für die meisten Kinder wird dies nach den Ferien eine alltägliche Situation sein, doch für einige Tausend Erstklässler im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd beginnt mit dem ersten Schultag eine neuer Lebensabschnitt.
In der letzten Zeit konnte man den morgendlichen Weg zur Arbeit meist sehr entspannt absolvieren, doch das wird sich mit dem Schulbeginn ändern.
Als Fußgänger, mit dem Rad oder dem Roller, als Mitfahrer im Auto oder im Bus – spielende Kinder an Bushaltestellen, spontane Handlungen an Kreuzungen und unvorhersehbare Situationen am Straßenrand. Nicht nur der Autofahrer, auch die Kinder müssen sich erst wieder an diese Situation gewöhnen, deshalb muss unsere gesamte Aufmerksamkeit in den nächsten Wochen den Kindern gelten, damit es ein sicherer Schulweg wird und die Schulkinder auch wieder sicher nach Hause kommen.
Schüler, Eltern, Kraftfahrer und Polizei sind zusammen gefordert!
Der perfekte Start in den Schultag sollte stressfrei, ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück beginnen. Das stärkt nicht nur das Konzentrationsvermögen für den Unterricht, sondern auch für den sicheren Schulweg.
Hierzu reicht es nicht, den Schulanfängern gut sichtbare Kleidung anzuziehen, Reflektoren auf den Schulranzen zu heften und ihnen mündlich abstrakte Gefahren zu schildern. Besonders für die ABC-Schützen ist es wichtig, den Schulweg schon einige Tage vor dem Schulanfang abzugehen und dabei den Kindern vor Ort die möglichen Gefahren an Ampeln, Fußgängerüberwegen, Kreuzungen und Bushaltestellen aufzuzeigen. Das Schulwegtraining sollte mehrmals wiederholt und kontrolliert werden. Wenn es Ihnen möglich ist, dann begleiten Sie ihr Kind in den ersten Wochen, lassen Sie sich von ihrem Kind die Gefahren erläutern und beobachten sie es auf dem Schulweg.
Denken Sie daran: Kinder sind die schwächsten Verkehrs-teilnehmer!
Die Kleinen können meist noch nicht über parkende Autos hinwegsehen. Ihr Blickfeld ist bis zu 30 Prozent kleiner als das eines Erwachsenen. Eine erhebliche Einschränkung! Sie können Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen, unterschätzen Bremswege und glauben oft, dass Autos auf der Stelle anhalten können. Für viele Kinder ist die Straße oft noch ein Abenteuerspielplatz – sie kennen weder die Gefahren noch können sie diese richtig einschätzen und entsprechend handeln.
Wenn Sie sich selbst konsequent regelgerechtes Verhalten zu Eigen machen, sind Sie bereits auf dem besten Weg auch Ihr Kind fit zu machen für den Straßenverkehr.
Und was können Autofahrer tun?
Kinder dürfen im Straßenverkehr nicht einfach wie kleine Erwachsene behandelt werden! Kommen Schüler in Sicht, Tempo klar drosseln und bremsbereit sein. Bringen Sie Geduld und Verständnis mit, warten Sie am Zebrastreifen, geben Sie klare und eindeutige Handzeichen, suchen sie Blickkontakt und lassen sie die Kinder die Straße überqueren, wie sie es in der Vorschule gelernt haben. Für die Kinder beginnt ein neuer Abschnitt, sie sind nervös, aufgeregt, ängstlich und voller Anspannung. Geben sie unseren jüngsten Verkehrsteilnehmern das Gefühl von Sicherheit und Akzeptanz.
Aber vor allem – planen sie etwas mehr Zeit für Ihren Weg zur Arbeit ein, damit sie entspannt, ohne Stress und unfallfrei an ihrem Ziel ankommen.
Und was tut die Polizei?
Mit dem Ziel, die Sicherheit für unsere Schulanfänger zu erhöhen, werden im Bereich von Schulen verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt. Hierbei wird sich das Hauptaugenmerk der Beamten vor allem auf Geschwindigkeitsverstöße, die vorschriftsmäßige Benutzung von Kindersitzen und auf das richtige Verhalten an Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen richten.
Wir raten auch, ihr Kind erst ab bestandener Fahrradausbildung in der vierten Klasse mit dem Fahrrad in die Schule fahren zu lassen. Ihr Kind kennt dann die Verkehrsregeln und kann sich sicherer im Straßenverkehr bewegen.