11.09.2014 | 15:41 Uhr
Altensteig (ots) – Mit einem äußerst kuriosen Fall mussten sich am Montag die Beamten des Polizeipostens Altensteig befassen. Als die Meldung eines Einbruchs in die Postagentur in der Wildbader Straße einging, war noch nicht zu erahnen, wie schnell sie dem Täter auf die Spur kommen würden. Bei den Ermittlungen zeigte sich, dass der Einbrecher lediglich ein Paket aus einem Schrank genommen hatte und alles andere links liegen ließ. Bei den Nachforschungen stießen die Ermittler auf den Namen des Paketempfängers. Es stellte sich heraus, dass die Person nicht an der von ihr angegebenen Adresse wohnte, sondern lediglich ein Türschild mit einem fiktiven Namen an den Briefkasten einer leer stehenden Wohnung geklebt hatte, wohin er sich die Bestellungen senden ließ. Allerdings war er dort vom Zusteller nie anzutreffen, sondern erhielt eine Nachricht zur Abholung. Mit diesem Schein holte er seit etwa einem halben Jahr in steter Regelmäßigkeit seine Nachnahmesendungen bei der Postagentur ab. Bei seiner nächsten Abholung klickten die Handschellen. Der bereits polizeibekannte 21-jährige Mann gestand, immer wieder per Nachnahme möglicherweise verbotene Kräutermischungen bestellt zu haben, die er teils selbst konsumierte oder weiter verkaufte. Nun habe er nicht bis Montag warten wollen und sich deshalb am Wochenende gewaltsam Zutritt zu der Postagentur verschafft. Das entwendete Päckchen und das Paket, das er abholen wollte ist er nun los. Die Nachnahmegebühren in Höhe von insgesamt rund 1.000 Euro muss er trotzdem zahlen und muss mit einer Anzeige wegen besonders schwerem Fall des Diebstahls und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetzt rechnen.
Sabine Doll, Pressestelle
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