04.09.2014 | 13:02 Uhr
Ludwigsburg (ots) – Die Gespräche fangen zumeist ähnlich an. Mit „Kennst Du mich noch?“ oder „Rate mal, wer dran ist“ versuchen sich Enkeltrick-Betrüger durch die erhoffte Reaktion ihrer zumeist lebensälteren Opfer selbst einen Namen zu geben und sich dadurch deren Vertrauen zu erschleichen. Was anschließend kommt reicht von unverschuldeten Notlagen, über Notartermine zum Hauskauf bis zu angeblich einmaligen Investitions-Chancen und verfolgt dabei nur ein Ziel: Den mitunter gutgläubigen Leuten möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn bei allen geschilderten Situationen braucht der „Enkel“ ganz schnell viel Geld, das er aus verschiedenen Gründen gerade nicht aufbringen kann, aber gerne durch einen Bekannten abholen lässt, nachdem Oma oder Opa bei der Bank war.
In den letzten Wochen registriert das Polizeipräsidium Ludwigsburg wieder vermehrt Aktivitäten von Enkeltrickbetrügern, stellt aber gleichzeitig fest, dass die polizeilichen Präventionsmaßnahmen Früchte tragen. In 24 seit dem 01. Juni in den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen bekannt gewordenen Fällen kamen die Kriminellen kein einziges Mal ans Ziel. Die Angerufenen haben richtig reagiert, kritisch nachgefragt, die Gespräche abgebrochen und die Polizei oder auch zunächst Verwandte informiert.
Man kann vorsorgen….
Die Polizei rät: Planen Sie für die Zukunft und machen Sie sich bewusst, dass auch Sie früher oder später Opfer eines Enkeltricks oder einer vergleichbaren Betrugsmasche werden könnten.
Täter konfrontieren ihre Opfer immer wieder mit neuen Maschen und passen sich der technischen Entwicklung an – es gibt nichts, was es nicht gibt! Und die Tricks sind mitunter so raffiniert, dass sie nicht zu durchschauen sind. Seien Sie am Telefon darum kritisch und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Sie können sich effektiv schützen, indem Sie zwei einfache Regeln beachten:
- Übergeben Sie niemals Geld an fremde Personen, egal unter welchen Umständen oder zu welchem Zweck.
- Übermitteln Sie niemals Ihre Kontodaten an Personen am Telefon, die Sie nicht kennen.
Kein Notfall erfordert Ihre sofortige Reaktion mit Geld!
Im Fall eines Betrugs, reden Sie offen mit Ihren Verwandten, Freunden oder der Polizei. Denken Sie immer dran: Sie sind nicht die einzige Person, die auf einen Betrug hereingefallen ist. Ebenso können Sie sich jederzeit an den Opferhilfeverein „Weisser Ring“ oder an die Verbraucherzentrale wenden.
Das Polizeipräsidium Ludwigsburg bietet zu diesem Thema Vorträge an, die Sie als Gruppe kostenfrei buchen können und bei denen Sie weitere Informationen und Tipps erhalten.
Aktuell findet außerdem im Oktober eine besondere Veranstaltung zu diesem Thema statt. Das Polizeipräsidium und der Verein Sicheres Ludwigsburg präsentieren das „Alan-Theater“ mit einem interaktiven Theaterstück, das auf unterhaltsame Art zeigt, wie die Tricks der Betrüger funktionieren und wie man sich davor schützen kann.
Es findet am 1. Oktober 2014, um 15 Uhr im Gemeindesaal der Auferstehungskirche Ludwigsburg, Schorndorfer Straße 76 – 78, statt. Der Eintritt ist frei.
In den nächsten Monaten werden weitere Theaterveranstaltungen im Landkreis Ludwigsburg stattfinden. Sobald die Termine feststehen, werden sie in den Zeitungen und Gemeindeblättern bekanntgegeben.
Sämtliche Informationen und Kontaktadressen erhalten Sie beim Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg unter Telefon 07141 – 18 2422 oder ludwigsburg.pp.praevention@polizei.bwl.de.
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Ludwigsburg Telefon: 07141 18-9 E-Mail: ludwigsburg.pp@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/