Pressebericht vom 03.09.2014

Pressebericht vom 03.09.2014

Aus dem Inhalt:

1506. Glas-Wasser-Trick – Neuhausen und Berg am Laim

1507. Münzwechseltrick – Westend

1508. Enkeltrickbetrug – Giesing

1509. Räuberische Erpressung – Untersendling

1510. Bedrohung einer 28-jährigen Frau stellte sich als vorgetäuschte Straftat heraus – Solln
-siehe Pressebericht vom 27.08.2014, Ziffer 1454

1511. Frau greift Polizeibeamten im Streifenwagen an – Neuhausen

1512. Streit eskaliert zu einem versuchten Tötungsdelikt – Freimann
-siehe 2. Nachtrag zum Pressebericht vom 02.09.2014, Ziffer 1505

1506. Glas-Wasser-Trick – Neuhausen und Berg am Laim
Bereits am Mittwoch, 27.08.2014, gegen 15.00 Uhr, wurde eine 80-jährige gehbehinderte Seniorin aus München auf dem Nachhauseweg vom Einkaufen auf der Straße von einer bislang unbekannten Frau angesprochen, die ihr Hilfe beim Tragen ihrer Einkäufe anbot.

Nachdem die Rentnerin die Hilfe annahm, fragte die Frau vor der Wohnungstür in der Elvirastraße, ob sie ein Glas Wasser bekommen könnte. Als die Frau von der 80-Jährigen in ihre Wohnung gelassen wurde, wollte sie kurz die Toilette benutzen und war dann plötzlich verschwunden.

Die Seniorin stellte kurze Zeit später fest, dass aus einer Schublade im Schlafzimmer mehrere Hundert Euro Bargeld fehlten. Die 80-Jährige ging erst einige Tage später zu einer Polizeidienststelle, um Anzeige zu erstatten.

Täterbeschreibung:
Weiblich, ca. 65 Jahre alt, 175 cm groß, kräftig, osteuropäische/slawische Erscheinung, volles Gesicht, hellhäutig mit falten, krauses Haar, sprach deutsch und hatte eine sehr laute Stimme; sie war dunkel gekleidet.

Am Freitag, 29.08.2014, um 13.00 Uhr, verließ eine 84-jährige Rentnerin aus München ihre Wohnung in der Großvenedigerstraße. Vor dem Anwesen wurde sie von einem bislang unbekannten Mann angesprochen, der angab, ein Glas Wasser zu wollen, da er durst habe.

Die Rentnerin gewährte dem Mann Zutritt zu ihrer Wohnung und entsprach seinem Wunsch. Als er die Wohnung wieder verlassen hatte, stellte sie fest, dass aus ihrer in der Gardarobe stehenden Handtasche die Geldbörse fehlte.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 50 Jahre alt, ca. 160 cm groß, schlank, südländsicher Typ, glatte, dichte, dunkle Haare, lückenhafte Zähne mit auffallend großen Schneidzähnen oben, ohne Bart und Brille, sprach sehr schlecht deutsch; wirkte insgesamt sehr ungepflegt und war dunkel gekleidet.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


1507. Münzwechseltrick – Westend
Am Samstag, 30.08.2014, um 07.15 Uhr, wurde ein 49-jähriger Lehrer aus München an der Hackerbrücke von einem unbekannten Mann darum gebeten eine Zwei-Euro-Münze zum Telefonieren zu wechseln.

Als der Lehrer das Münzfach der Geldbörse geöffnet hatte, half der Unbekannte beim Suchen nach geeignetem Kleingeld und entwendete aus dem Scheinfach mehrere Hundert Euro, was der 49-Jährige erst mehrere Minuten später bemerkte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Trickdieb schon in unbekannte Richtung entfernt.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 30 Jahre alt, 175 cm groß, kräftige Statur, osteuropäisch/slawischer Typ, zurückgekämmte, schwarze, kurze Haare, unrasiert mit Drei-Tage-Bart, sprach deutsch mit ausländischem Akzent; er war bekleidet mit einer braunen Lederjacke.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.



1508. Enkeltrickbetrug – Giesing
Am Dienstag, 02.09.2014, in der Zeit zwischen 11.00 Uhr und 13.00 Uhr, wurde ein 75-jähriger Rentner aus München mehrfach von einer unbekannten Frau, die sich durch geschickte Gesprächsführung als dessen Nichte ausgab, angerufen.

Dabei erbat sie mehrere Zehntausend Euro für einen Wohnungskauf. Nachdem der Senior davon ausging, dass es sich um seine Nichte handelte, stimmte er zu und hob zur Mittagszeit den geforderten Betrag bei seiner Hausbank ab.

Gegen 12.30 Uhr übergab er den Betrag vor seinem Wohnanwesen an eine unbekannte Abholerin. Diese war zuvor als Mitarbeiterin des beauftragten Notarbüros angekündigt worden. Die Anruferin hatte angegeben, dass sie sich selbst bei dem Notar befände.

Nach der Geldübergabe entfernte sich die Abholerin zu Fuß vom Tatort. Kurz darauf wurde der 75-Jährige nochmal von der Anruferin kontaktiert. Sie bedankte sich zunächst und forderte weiteres Geld, Goldschmuck oder Goldmünzen als weitere Sicherheit für den Notar. Daraufhin wurde der Rentner misstrauisch und rief bei seiner tatsächlichen Nichte an. Dabei musste er feststellen, dass er Opfer eines Enkeltrickbetrugs geworden war.

Täterbeschreibung:
Abholerin:
Ca. 25-30 Jahre alt, ca. 175-180 cm groß, schlanke Figur, dunkle Hautfarbe (südeuropäischer Typ), dunkle, nach hinten gekämmte Haare; sie trug Jeans und ein buntes Oberteil

Die Anruferin sprach deutsch ohne Akzent.

Zeugenaufruf:
Wer machte im angegebenen Zeitraum nächst dem S- bzw. U-Bahnhof Giesing, im Bereich des Grünstadter Platzes bzw. der Oggersheimer Straße verdächtige Wahrnehmungen, die im Zusammenhang mit diesem Enkeltrickbetrug stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, KFD 3 – EG Enkeltrick, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Warnhinweis:
Die Kriminalpolizei warnt in diesem Zusammenhang dringend davor, angeblichen Verwandten, die sich lediglich telefonisch melden, für etwaige Investitionen Geldbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Angerufenen sollten unbedingt Rücksprache mit Vertrauenspersonen halten bzw. sich direkt an die Polizei wenden.

Die Tipps Ihrer Münchner Polizei:
– Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
– Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
– Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
– Ändern Sie Ihren Eintrag im Telefonbuch, indem Sie Ihren Vornamen abkürzen.
– Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.



1509. Räuberische Erpressung – Untersendling
Am Montag, 01.09.2014, gegen 20.55 Uhr, war eine 21-jährige Schülerin auf dem Nachhauseweg. Sie verließ die U-Bahn an der Implerstraße und ging den Rest des Weges zu Fuß.

Während die Frau telefonierte, kam ihr in der Reutberger Straße ein junger Mann entgegen. Er sprach die Schülerin an und forderte Geld. Gleichzeitig drückte er sie an eine Wand und bedrohte sie mit einem Messer. Die eingeschüchterte Frau nahm ihre Geldbörse aus der Handtasche und übergab dem bislang unbekannten Mann einen geringen Bargeldbetrag.

Er nahm das Geld und entfernte sich in Richtung Valleystraße. Die geschockte 21-Jährige lief umgehend nach Hause und verständigte von dort aus die Polizei.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 18 Jahre alt, ca. 170 cm groß, sehr schlank, vermutlich dunkle kurze Haare, dunkler Teint, sprach akzentfrei deutsch; bekleidet mit schwarzer Jacke oder Pulli mit Kapuze (auf dem Kopf); maskiert mit blauem oder beigem Tuch vor Mund und Nase; er führte ein Messer mit schwarzem Griff mit sich (ca. 15 cm Klingenlänge).

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.



1510. Bedrohung einer 28-jährigen Frau stellte sich als vorgetäuschte Straftat heraus – Solln
-siehe Pressebericht vom 27.08.2014, Ziffer 1454

Wie bereits berichtet, gab eine 28-jährige Peruanerin an, am Dienstag, 26.08.2014, gegen 01.30 Uhr, an der Bushaltestelle der Buslinie 63 in der Plattlinger Straße durch einen unbekannten Mann, der auf einer Bank der Bushaltestelle saß, angesprochen worden zu sein.

Anschließend sei er an ihr vorbeigegangen und habe ihr mit der linken Hand über das Gesicht gestrichen. Die 28-Jährige bemerkte dabei angeblich, dass es an ihrem Gesicht feucht wurde und es sich um Blut des Mannes handelte.

Sie behauptete, ein Messer in seiner rechten und eine Schnittwunde an der linken Hand gesehen zu haben. Der angebliche Täter habe sie bedroht und fremdenfeindlich beleidigt.

Da sich in den Ermittlungen Widersprüche ergaben, die den Zweifel an der Aussage der Frau zuließen, ergab sich der Verdacht, das Vortäuschen einer Straftat. Dies räumte die Frau schließlich ein. Sie gab an, die Geschichte aufgrund von Beziehungsproblemen erfunden zu haben.



1511. Frau greift Polizeibeamten im Streifenwagen an – Neuhausen
Am Dienstag, 02.09.2014, um 15.10 Uhr, befand sich ein 27-jähriger Polizeibeamter alleine in einem Streifenwagen auf einer Einsatzfahrt mit Blaulicht und Martinshorn in der Arnulfstraße. Er musste verkehrsbedingt anhalten. Als das Fahrzeug wieder anrollte, riss eine 44-jährige Münchnerin plötzlich die Beifahrertür des Streifenwagens auf und setzte sich in den Pkw. Sie schlug hierbei dem Polizeibeamten mit der rechten Hand ins Gesicht und griff mit ihren Händen an das Lenkrad. Der Polizeibeamte konnte nur durch sofortiges Bremsen einen Auffahrunfall mit dem vor ihm stehenden BMW verhindern.

Als er daraufhin versuchte, die Frau aus dem Fahrzeug zu bewegen und ihre Hände vom Lenkrad zu entfernen, wurde er mehrfach im Gesicht und am rechten Unterarm von der Frau gekratzt. Zeitgleich stand hinter dem Streifenwagen eine zivile Streifenbesatzung, welche dem Geschädigten sofort zu Hilfe eilte und die Frau mit vollem Körpereinsatz aus dem Dienstfahrzeug beförderte. Dabei wehrte sich die Frau nach Kräften und schlug mir ihren Armen und Beinen um sich. Zudem versuchte sie den angegangenen Polizeibeamten weiterhin zu beißen und zu kratzen.

Da die Münchnerin nach ihrem Transport auf die nahegelegene Polizeiinspektion 42 (Neuhausen) immer noch absolut aggressiv und hysterisch gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten war, wurde sie durch das Gesundheitsamt eingewiesen.

Die 44-Jährige wurde durch die polizeilichen Maßnahmen nicht verletzt. Der 27-jährige Polizeibeamte wurde durch die Widerstandshandlung leicht verletzt und war an diesem Tag nicht mehr dienstfähig. Weitere Polizeibeamte wurden nicht verletzt.


1512. Streit eskaliert zu einem versuchten Tötungsdelikt – Freimann
-siehe 2. Nachtrag zum Pressebericht vom 02.09.2014, Ziffer 1505

Nach derzeitigem Ermittlungsstand kam es am gestrigen Dienstag, 02.09.2014, gegen 10.00 Uhr, in der Heidemannstraße in München-Freimann in der dortigen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber zu einem Streit.

Im Verlauf der Streitigkeiten verletzte ein 31-jähriger Libyer einen 34-jährigen Israeli mit einem Messer. Der Geschädigte erlitt hierbei eine ca. 10 cm lange, oberflächliche Schnittverletzung im Halsbereich, einen Stich in den Oberschenkel sowie eine Schnittverletzung an der Hand.
Nach ambulanter Behandlung konnte er das Krankenhaus wieder verlassen.
Der Tatverdächtige konnte vor Ort durch Erstzugriffskräfte der Polizeiinspektion 47 festgenommen werden.

Der Hintergrund für die Auseinandersetzung konnte bisher abschließend nicht eindeutig geklärt werden, da beide Beteiligten hier unterschiedliche Angaben machen. Nach jetzigem Ermittlungsstand ist nicht von einer politischen Motivation auszugehen. Ermittlungen hierzu sind jedoch noch notwendig.

Der Tatverdächtige räumt einen Streit ein, will jedoch von einem tätlichen Angriff nichts wissen.

Die Staatsanwaltschaft München I wird am heutigen Tag beim zuständigen Ermittlungsrichter Antrag auf Haftbefehl wegen versuchten Totschlags stellen.

Die Ermittlungen dauern an.



Quelle: Bayerische Polizei